Schnelltest in 40 Minuten: So läuft es an der Senefelder-Schule

15.4.2021, 16:07 Uhr
Schnelltest in 40 Minuten: So läuft es an der Senefelder-Schule

© Foto: Lidia Piechulek

Ein Stäbchen, das in jedem Nasenloch für etwa 15 Sekunden gedreht wird. Ein Teststreifen, auf dem nach 15 Minuten im besten Fall nur der Kontrollstreifen rot aufleuchtet – das ist der Rapid Antigen Test, den die Treuchtlinger Abschlussklassen seit diesem Montag dreimal die Woche durchführen.

Wie man einen Schnelltest richtig macht, zeigte den Schülern der Senefelder-Schule ein Erklärvideo am Montagmorgen. Auf Wunsch der Lehrerschaft gab es am Mittwoch außerdem eine Frage- und Erklärrunde mit Dr. Peter Löw, dem Koordinierungsarzt im Landkreis und Treuchtlinger Hausarzt.

Etwa 20 Lehrerinnen und Lehrer schilderten bei dieser Gelegenheit ihre Sorgen – und stellten dem Hausarzt all jene Fragen, die sich in den ersten beiden Schultagen und nach dem einmaligen Schnelltest am Montag ergeben hatten. "Also bei mir haben ja wirklich fast alle geniest", erklärte etwa eine Lehrerin, die an jenem Morgen 17 Schüler getestet hatte.

Eine verunsichernde Erfahrung, die in den ersten paar Tagen fast alle Lehrkräfte an der Senefelder-Schule gemacht haben. Verunsichernd deshalb, weil der Aerosol-Gehalt in der Luft nachweislich erhöht wird, wenn jemand niest. Wie Sabine Reiche, Konrektorin der Mittelschule, erklärte, habe sie aber bereits ein Mittel dagegen gefunden: "Wenn die Kinder sich vor dem Abstrich die Nase putzen, niest fast keiner mehr".

40 Minuten für die Tests

Derzeit befindet sich die Senefelder-Schule im Minimalbetrieb, was alle Beteiligten zur Eingewöhnung in die neue Routine als sehr gut empfinden. Insgesamt 13 Klassen werden derzeit in den Räumen der Schule unterrichtet, darüber hinaus findet die Notbetreuung statt. Da es in dem Gebäudekomplex eine Vielzahl an Aulas, Turnhallen, und Foyers gibt, ist Wechselunterricht in den Abschlussklassen nicht notwendig: Sie werden derzeit in Präsenz beschult, wobei die Schüler die komplette Zeit über einen Abstand von mindestens fünf Metern zueinander einhalten müssen.


FAQ: Wie zuverlässig sind Corona-Schnelltests?


Die Schnelltests finden in Treuchtlingen montags, mittwochs und freitags statt. Der zeitliche Aufwand ist dabei nicht zu unterschätzen: Denn mindestens 30, eher noch 40 Minuten (also beinahe die gesamte erste Schulstunde) vergehen, bis sämtliche Testergebnisse vorliegen und der Unterricht tatsächlich beginnen kann.

Der Tag startet damit, dass jede Lehrkraft mit einer eigenen "Test-Kiste" für den Tag das Klassenzimmer betritt. Die Schüler putzen sich dann die Nase, desinfizieren sich die Hände, jeder bekommt eine Unterlage auf seinen Tisch, damit dieser steril bleibt. Nach und nach werden dann die Utensilien ausgegeben, die allesamt einzeln verpackt sind. Dann werden die Fenster geöffnet, die FFP2-Masken gelöst.

Der Abschluss zählt

Die Schüler nehmen den Abstrich selbst vor, während die Lehrkraft aus der Ferne anleitet. Sie stoppt außerdem die Zeit, bis der Teststreifen das (end-)gültige Ergebnis nach 15 Minuten mitteilt. Anschließend dokumentiert die Lehrkraft sämtliche Ergebnisse, und bis der Unterricht beginnen kann, ist 8 Uhr längst vorbei. Das könnte man vielleicht beanstanden, aber es mangelt an einer Alternative. Oberstudienrätin Gabriele Gippner ist überzeugt: Diese Vorgehensweise ist das kleinere Übel. Wie sie berichtet, haben die Schüler die Schnelltests allesamt positiv aufgenommen: "Sie gehen sehr vernünftig mit der Situation um", findet sie – wie schon mit den Masken und später dem Distanzunterricht. Die Freude würde überwiegen, dass ein Unterricht in Präsenz unter diesen Voraussetzungen und trotz hoher Inzidenzen im Landkreis weiterhin möglich ist.

Denn obwohl die Abschlussprüfungen zuletzt in sämtlichen weiterführenden Schulen um etwa zwei Wochen nach hinten verschoben worden sind: Allzu lange ist es, etwa bis zur ersten Abiturprüfung im Fach Deutsch am 12. Mai, wirklich nicht mehr. Auch die Mittlere Reife beginnt bereits in den nächsten Wochen mit ersten Teilprüfungen, lediglich die Mittelschüler haben noch bis Juni Zeit.