Wasser, Strom, Gas: Hier investieren die Treuchtlinger Stadtwerke
17.12.2020, 12:18 UhrDer größte Posten in der Wassersparte ist im Jahr 2021 die neue Verbundleitung zwischen Grönhart und Graben, die das Treuchtlinger Netz künftig mit dem der Weißenburger Stadtwerke verbinden soll. Dabei handelt es sich um eine strategische Entscheidung, die eine Redundanz in der Trinkwasserversorgung herstellen soll. Denn sollte der Zweckverband Wasserversorgung Fränkischer Wirtschaftsraum (WFW) die Fernwasserlieferung aus dem Mündungsgebiet des Lechs in den kommenden Jahren wegen der zunehmenden Trockenheit in Folge des Klimawandels drosseln müssen, braucht Treuchtlingen ein "Backup".
Wasserversorgung: Unter der Erde altern die Rohre
Über die neue Leitung hätte die Altmühlstadt dann die Möglichkeit, an die Weißenburger Wasserversorgung anzudocken. Die Nachbarstadt bezieht ihr Trinkwasser nach wie vor größtenteils aus eigenen Brunnen im Kühlebachfeld und an der Lettenmühle, nur etwa ein Fünftel der Abnahmemenge kommt ebenfalls über die Fernleitung.
Wasserverluste eindämmen
Außerdem müssen nächstes Jahr im Treuchtlinger Stadtgebiet diverse Hauptwasserleitungen neu verlegt werden. Weitere 400.000 Euro kostet die nach der Auflösung des Zweckverbands Hirschberggruppe nötige Angliederung von Haag und Möhren an die Wasserversorgung. Dort verlieren die alten Rohre aktuell zwischen 30 bis 40 Prozent des Wassers – beim Rest des Treuchtlinger Wassernetzes liegen die Verlustquoten lediglich bei rund fünf Prozent. Unter anderem deshalb steigen im neuen Jahr auch die Trinkwasserpreise.
Trinkwasser: Deshalb wird's in Treuchtlingen teurer
Auf der Einnahmenseite erwarten die Stadtwerke im Jahr 2021 insgesamt 870.000 Euro als Zuschüsse aus dem Förderprogramm für wasserwirtschaftliche Vorhaben des Umweltministeriums (RZWas). Diese Mittel werden ausgeschüttet, weil die Stadtwerke in den Jahren 2016 bis 2019 sehr viel Geld in die Wasserversorgung gesteckt haben, so Werkleiter Max Filser. Er gehe davon aus, dass diese Zuwendungen in den nächsten Jahren ähnlich üppig ausfallen werden.
Ein großer Kostenfaktor in der Stromsparte bleibt Filser zufolge auch 2021 die Netzverstärkung. Diese ist notwendig, weil immer mehr private Fotovoltaikanlagen und andere dezentrale Energieerzeuger angeschlossen werden müssen.
Netz ist immer noch zu schwach
Die größte Einzelmaßnahme ist in diesem Bereich eine neue 20-Kilovolt-Erdverkabelung vom Schalthaus in der Kästleinsmühlenstraße nach Wettelsheim. Für 920.000 Euro wird so der dortige Netzschwachpunkt beseitigt. Außerdem wird die 20-Kilovolt-Erdleitung zwischen Auernheim und Schlittenhart verstärkt, diverse Maßnahmen zur Verbesserung des Niederspannungsnetzes sind ebenfalls geplant. Für etwa 250 000 Euro werden schließlich Neubauten in der Treuchtlinger Kirchenstraße und der Hauptstraße über eine neue 20-Kilovolt-Leitung zwischen der Bürgermeister-Döbler-Allee und der Kirchenstraße an eine – dort ebenfalls neu zu errichtende – Trafostation angebunden.
Wo Treuchtlingens Stromherz schlägt
In neue Glasfaseranschlüsse fließt im kommenden Jahr rund eine Million Euro über den "Höfebonus", insgesamt sind 830.000 Euro an Zuschüssen zugesagt. In Auernheim wird die Glasfaserleitung im Zuge der dortigen Kanalbauarbeiten mitverlegt.
Die routinemäßige Erneuerung des Gasnetzes schlägt im kommenden Jahr mit rund 625.000 Euro zu Buche, allerdings werden die Ausgaben durch Netzentgelte refinanziert. In der Wärmesparte fallen erste Planungsleistungen für den Ausbau des Nahwärmenetzes rund um das Biomasseheizwerk in der Hahnenkammstraße an.
Die Modernisierung der Altmühltherme gilt indes auf dem Papier als abgeschlossen. Hier bewegen sich die Kosten laut Filser mittlerweile wieder im "Regel-Investitionsvolumen für den normalen Geschäftsbetrieb". Insgesamt fließen 370.000 Euro in kleinere Einzelmaßnahmen.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich zuvor registrieren.
0/1000 Zeichen