Wassermangel ist in Treuchtlingen ist noch kein Thema
12.8.2020, 05:56 UhrWir befinden uns gerade mitten in den Hundstagen. Noch bis zum 23. August dauern diese heißen Tage im Sommer, die ihren Namen von der Sichtbarkeit des Sternbilds Großer Hund haben. Bis auf einige Gewitterschauer ist es trocken, was auch im Wasserhaushalt der Region sichtbar wird.
Etwa mit Blick auf die Altmühl: Seit einigen Tagen ist der Pegelstand in Treuchtlingen konstant bei 79 Zentimetern. Weil nun auch der Abfluss sehr niedrig ist, hat das Wasserwirtschaftsamt Ansbach den Gemeinden im Landkreis angetragen, kein Wasser aus dem Fluss zu entnehmen.
"Aufgrund der heißen Temperaturen und geringen Niederschlägen der vergangenen Wochen sind die Abflüsse an den Gewässern auf ein niedriges beziehungsweise sehr niedriges Niveau gefallen. Entnahmen aus Flüssen und Bächen für Beregnungszwecke können bei den derzeitigen Abflussverhältnissen zur Schädigung der Gewässer beziehungsweise deren Biozönose (also der dortigen Lebewesen) führen. Deshalb sollten derzeit keine Entnahmen – auch im Rahmen des Anlieger- oder Gemeingebrauchs – durchgeführt werden", teilt das Wasserwirtschaftsamt mit. Es werde im Rahmen der technischen Gewässeraufsicht schwerpunktmäßig Kontrollen durchführen. Die Stadt Treuchtlingen werde sich strikt an die Vorschriften halten und habe die Außenstellen sowie die Ortssprecher informiert, heißt es aus dem Rathaus.
Knappheit im Norden
Welche Konsequenzen der Wassermangel haben kann, hat sich am Wochenende in zahlreichen Orten vor allem im Norden Deutschlands gezeigt. Im niedersächsischen Lauenau bei Hannover etwa kam nichts mehr aus dem Wasserhahn. Ihr Trinkwasser mussten die Bewohner abgefüllt in Flaschen im Supermarkt kaufen, bei der Feuerwehr konnten sie sich Brauchwasser für die Toilettenspülung abholen. Dort ist nun Wassersparen angesagt, bis in den Herbst hinein rief der dortige Bürgermeister zur Vorsicht auf. In anderen Gemeinden müssen Freibäder schließen oder ist das Befüllen privater Pools untersagt. In Rheinland-Pfalz wird großflächig zum Wassersparen aufgerufen.
Was bedeutet die anhaltende Trockenheit in der Region für das Trinkwasser in Treuchtlingen? Derzeit sind keine Einschränkungen zu erwarten, sagt Mathias Ersfeld, technischer Leiter für Wasser bei den Treuchtlinger Stadtwerken. Die Kernstadt bezieht den Großteil ihres Wassers per Fernleitung aus dem gut 30 Kilometern entfernten Gebiet der Lechmündung in die Donau bei Genderkingen.
Zwar können die Stadtwerke an heißen Tagen einen deutlichen Mehrverbrauch an Wasser messen, dieser gehe allerdings auch zurück, sollte das Wetter nicht so gut sein. Deshalb gebe es auch keine Vorgaben, was das Befüllen eines Pools oder das Gießen des Gartens betrifft. Wenn das Wasser knapp werden würde, erhielten die Stadtwerke von der Wasserversorgung Fränkischer Wirtschaftsraum (WFW) eine Nachricht.
Dort gibt man sich gelassen für diesen Sommer. Der Grundwasserstand in Genderkingen gehe zwar stetig zurück, eine Knappheit gebe es aber noch nicht, teilt die Pressestelle der WFW auf Anfrage mit: "Doch Wasser sollte man zu keiner Jahreszeit verschwenden."
Aktuelle Informationen zum Wasserfluss gibt es beim Niedrigwasser-Informationsdienst Bayern unter www.nid.bayern.de
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