Wegen Corona: Keine evangelischen Gottesdienste in Treuchtlingen
8.11.2020, 06:04 UhrMit Blick auf die Pandemie-Situation habe sich der Kirchenvorstand schweren Herzens zu diesem Schritt entschlossen, so Pfarrerin Menke. „Die Entscheidung haben wir uns nicht leicht gemacht, und es tut uns leid für alle, die das gottesdienstliche Zusammenkommen am Sonntagvormittag schmerzlich vermissen“, betont die Geistliche in einer Pressemitteilung.
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Man halte den Schritt aber „in Anbetracht des aktuellen Geschehens für sehr vernünftig“ und zeige sich auf diese Weise auch solidarisch gegenüber den vielen nichtkirchlichen Einrichtungen und Veranstaltungen, die vom Lockdown betroffen sind. Wenn Restaurantbesuche, Theaterabende, Fußballspiele und viele andere Gelegenheiten ausgesetzt würden, bei denen sich Menschen in größerer Zahl begegnen, scheine es der Gemeindeführung „nicht sinnvoll, Veranstaltungen wie Gottesdienste anzubieten, bei denen Menschen genau das tun“.
Erlaubt, aber nicht vernünftig
Zwar dürfen Gottesdienste derzeit stattfinden, sie unterliegen aber strikten Auflagen. Es müssen Abstand gewahrt und Maske getragen werden, gesungen werden sollte nicht.
„Diese Regelungen müssen zum Wohl aller streng durchgesetzt werden, was immer ein Gefühl von Kontrolle und Reglementierung mit sich bringt“, erklärt Pfarrerin Menke weiter. Dies passe nicht zu einem Ort, an dem es „gerade darum geht, dass man ganz bei sich selbst sein und ungeachtet dessen, was andere Menschen denken, mit sich und mit Gott in Kontakt treten kann“. Und es wiege umso schwerer im Vorfeld von Volkstrauertag und Ewigkeitssonntag sowie in der dunklen Jahreszeit, in der das Bedürfnis nach Wärme und Gemeinschaft groß sei.
Gottesdienste für daheim
Deshalb bietet die evangelische Gemeinde Alternativen zum Präsenzgottesdienst an. So ist die Markgrafenkirche seit März täglich geöffnet, woran sich auch nichts ändert. Unter www.treuchtlingen-evangelisch.de werden zudem Online-Gottesdienste angeboten, und in der Markgrafenkirche sowie der Markuskirche am Patrich liegen an den Sonntagen wieder „Gottesdienste in der Tüte“ zum Mitnehmen aus.
„Wir arbeiten an Ideen, die Licht, Wärme, Gemeinschaft und Gottes Wort zu den Menschen bringen, ohne dass sie sich einem erhöhten Infektionsrisiko aussetzen müssen“, so Pfarrerin Menke.