Wegen Corona: Treuchtlingen muss beim Grünschnitt sparen
24.5.2020, 05:56 UhrWas brennt den Bewohnern der Dörfer auf den Nägeln? Diese Frage ist derzeit öffentlich nur schwierig zu beantworten, da die ab Mitte März geplanten Bürgerversammlungen coronabedingt bis auf weiteres abgesagt sind. Da sich manche Themen aber nicht auf Dauer aufschieben lassen, haben sich die amtierenden Ortssprecher mit Bürgermeisterin Kristina Becker im Rathaus getroffen, um über den Grünschnitt zu sprechen.
Denn die Natur macht vor Corona keinen Halt und das Gras wächst stetig weiter – im selben Zeitraum gehen die Steuereinnahmen der Stadt zurück. 430 000 Euro sind vergangenes Jahr für Mäharbeiten ausgegeben worden. "Dieses Jahr müssen wir sparen", sagt Becker und möchte von den Ortssprechern wissen, wo das möglich ist.
Dafür bräuchte es zunächst allerdings ein Mähflächenkataster. Denn je nach Ort ist das Mähen ganz unterschiedlich geregelt. Während etwa in Möhren die Arbeiten komplett vom städtischen Bauhof übernommen werden, erhalten beispielsweise in Wettelsheim Landwirte oder Privatleute mit entsprechendem Gerät einen kleinen Obolus von der Stadt, um ein paar Mal im Jahr mit dem Mäher über die mitunter kleinen und verstreut im Ort liegenden Flächen zu gehen.
Mindestens zweimal im Jahr
Wie oft das nun 2020 stattfinden wird, müssen die Ortssprecher in Absprache mit ihrem Ausschuss sowie dem Bauhof nun entscheiden. Ein erster Konsens: Weniger als zweimal pro Jahr sollte es nicht sein, damit die Flächen nicht verbuschen und noch neue Pflanzen nachkommen können. Bis zu fünfmal im Jahr wird mit dem Budget allerdings schwerlich möglich sein. Ausgenommen davon sind die Spielplätze, die öfter gemäht werden sollen.
In der Kernstadt Treuchtlingen selbst werden zentrale Flächen, etwa vor dem Stadtschloss, mehrmals bearbeitet. Doch auch hier gibt es abgelegenere Orte, die nicht so oft in die Gunst eines neuen Schnitts kommen. Die Stadt nimmt auch am vom Naturpark Altmühltal organisierten Projekt zur Schaffung von Blühflächen teil und so wurden in einigen Orten überlegt, Konzepte zu entwickeln, um insektenfreundliche und weniger pflegebedürftige Blumenstreifen anzulegen. Nicht immer sind die Anwohner damit jedoch zufrieden und stören sich an dem Wildwuchs.
Gespräch mit Ortsausschuss
Bürgermeisterin Kristina Becker will nun mit den Ortssprechern und den alten, noch amtierenden Ortsausschüssen das Gespräch vor Ort suchen und die entsprechenden Flächen begehen – natürlich unter Wahrung des gebotenen Abstands. Und in der Hoffnung, dass diese Wünsche auch den Bürgern gerecht werden.
Doch wann werden die neuen Ortsausschüsse gewählt? Aktuell muss jede Versammlung noch einzeln vom Landratsamt genehmigt werden. Bislang stehen nur für Falbenthal und Heumödern Versammlungen fest, da die Einwohnerzahl eher gering ist und auch unter freiem Himmel getagt werden könnte. So will sich die Stadt langsam von Ort zu Ort steigern, "je nachdem, was Herr Söder uns genehmigt", so Becker.
Die Stadtverwaltung prüft gerade, ob die Wahlen zum Ortsausschuss auch in den großen Ortschaften möglich sind. Diese würden dann aber unabhängig von den Bürgerversammlungen stattfinden, denn für die Information eigne sich ein solches Format nicht.
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