Trotz Verbot: Mehrere Tausend Biker rollen durch München
4.7.2020, 12:40 UhrSchon am Morgen hatten sich Biker-Gruppen mit 50 bis 100 Teilnehmern in München getroffen. Sie waren mit Hupkonzerten, Jubelrufen und lauter Musik unterwegs. "Fahren dürfen wir auf dem Mittleren Ring, das kann uns keiner verbieten", sagte einer der Motorradfahrer, der aus dem Raum Erding kam. Polizisten versuchten, auf die Biker einzuwirken. Probleme gab es unter anderem im Luise-Kiesselbach-Tunnel. Die Polizei vermutet, dass Motorrad-Abgase die automatische Brand-Sperrung des Tunnels ausgelöst haben.
Bald Fahrverbote für Biker an Sonn- und Feiertagen?
Eigentlich hatte das Münchner Kreisverwaltungsreferat die Veranstaltung am späten Freitagnachmittag kurzfristig wegen Sicherheitsbedenken abgesagt. Durch so viele Motorräder könne der Verkehr auf dem Mittleren Ring und in angrenzenden Bereichen zum Erliegen kommen, das könne auch für Rettungsfahrzeuge schnell zum Problem werden. Einige Biker hatten dennoch angekündigt, sich von dem Verbot nicht abhalten zu lassen. Zumindest die ursprünglich geplante zentrale Kundgebung auf der Theresienwiese hatten die Veranstalter wegen der vielen Auflagen abgeblasen.
Verbot kurzfristig ausgesprochen
Im Vorfeld hatte der Veranstalter mindestens 8000 Teilnehmer angekündigt, und laut Kreisverwaltungsreferat sei das "angesichts der Vielzahl der damit verbundenen Gefährdungen nicht vertretbar" gewesen. Trotz des kurzfristig ausgesprochenen Verbots riet die Behörde, den Mittleren Ring am Samstagvormittag möglichst zu meiden
Fahrverbote am Sonntag? 650 Biker protestieren in Franken
Bundesweit waren in mehreren Städten Protestaktionen von Bikern angekündigt worden, etwa in Schwerin, Wiesbaden, Friedrichshafen und Dresden. Die Biker wollen mit dem Demo-Korso gegen eine Initiative des Bundesrats zur Reduzierung von Motorradlärm protestieren. Unter anderem spricht sich die Länderkammer dafür aus, für Motorräder leichter Fahrverbote aus Lärmschutzgründen an Sonn- und Feiertagen zu ermöglichen.
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