Tumulte nach Todesfall in Asylunterkunft: Darum starb die Frau

13.5.2019, 17:13 Uhr
Bei einem Großeinsatz der Polizei in einer Regensburger Flüchtlingsunterkunft kam es am Samstag zu schweren Tumulten. Zuvor wurde eine Leiche in dem Heim gefunden.

© Alexander Auer/dpa Bei einem Großeinsatz der Polizei in einer Regensburger Flüchtlingsunterkunft kam es am Samstag zu schweren Tumulten. Zuvor wurde eine Leiche in dem Heim gefunden.

Es waren bedrohliche Szenen, so beschreiben es Rettungskräfte und Augenzeugen. Gut 50 Asylbewerber bedrängten am Samstag Helfer, warfen Steine und andere Gegenstände in die Menge. Die Polizei sprach von einer "hochemotionalen Lage", nachdem eine junge Frau in dem Anker-Zentrum, einer zentralen Aufnahmestelle für Flüchtlinge, starb. Man habe die Leiche über Stunden nicht bergen können, die Situation heizte sich auf. Derzeit prüft die Polizei mögliche Ermittlungsverfahren gegen Asylbewerber. Man werte Videoaufnahmen des Einsatzes aus, so das Präsidium Oberpfalz. Es geht um den Verdacht schwerer Straftaten. 

Jetzt steht fest, woran die 31-Jährige starb. Am Montag fand eine Obduktion statt. Das Ergebnis: Für den Tod der jungen Frau sei "ein innerkörperlicher Vorgang" verantwortlich gewesen. Damit schließt die Polizei Fremdeinwirkung und ein Gewaltverbrechen aus. "Darauf haben sich keine Hinweise ergeben", heißt es in einer Pressemitteilung des Präsidium Oberpfalz. "Somit ist eine natürliche Todesursache anzunehmen."

Die bayerischen Anker-Zentren sind umstritten. Dort werden derzeit vor allem Flüchtlinge untergebracht, denen wenig Chancen auf Asyl eingeräumt wird. Kritiker, allen voran der Bayerische Flüchtlingsrat, sieht in der Unterbringung in großen Heimen einen Grund für die Gewaltbereitschaft unter Asylbewerbern. Immer wieder kommt es in den Einrichtungen zu Zusammenstößen zwischen Bewohnern und der Polizei, zuletzt auch in Bamberg.