Überschallknall in Unterfranken kam von Abfangjägern

21.2.2017, 18:36 Uhr
Zwei Abfangjäger haben bei Köln einen indischen Jet begleitet. In Unterfranken durchbrachen sie dabei die Schallmauer.

© Hans von Draminski Zwei Abfangjäger haben bei Köln einen indischen Jet begleitet. In Unterfranken durchbrachen sie dabei die Schallmauer.

Diesen lauten Knall kennt man noch aus den 1990er-Jahren als die Bundeswehr noch regelmäßig über der Region Übungen flog und die Concorde als Überschallflugzeug noch regelmäßig den Atlantik querte. Heute ist das Geräusch eher ungewöhnlich und so zuckten viele Menschen verunsichert zusammen, als es am Donnerstag um 17.35 Uhr über Bad Neustadt knallte, berichtet der Bayerische Rundfunk.

Kontakt zu Maschine verloren

Der Grund: Ein Eurofighter der Luftwaffe hatte die Schallmauer durchbrochen, als er versuchte, eine indische Boeing einzuholen, die über Köln flog. Die Lotsen hatten den Kontakt zu der Boeing 777-300 von Mumbai nach London verloren. Ein tschechischer Lotse hatte seinem deutschen Kollegen bereits gemeldet, dass er keinen Kontakt herstellen konnte. Nachdem es auch dem deutschen Fluglotsen nicht gelang, stiegen die Abfangjäger auf, berichtet das Online-Fachmagazin Aviation Herald. Die Alarmrotte 74 ist in Neuburg an der Donau stationiert.

Wenn es nicht gelingt, die Piloten zu kontaktieren, steigen routinemäßig Kampfjets auf, um gleichauf zu fliegen und nachzuschauen, ob im Cockpit des Flugzeugs alles in Ordnung ist. Ein Video, das offenbar aus einer höher und weiter hinten fliegenden Maschine gefilmt wurde, zeigt den Vorfall.

Etwa auf Höhe von Nürnberg hätte der Kontakt wieder hergestellt werden können, schreibt der Aviation Herald. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass die Piloten offenbar auf der falschen Funkfrequenz gefunkt hatten. Der Flieger wurde von den Kampfjets dennoch bis zur Grenze eskortiert und konnte an seinem Zielflughafen London schließlich sicher landen.

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