Corona

Urlaub mit Kreuzimpfung: Was gilt in EU-Ländern?

14.5.2021, 12:36 Uhr
Auch Hausärzte impfen gegen Covid 19.

© Stefan Hippel, NN Auch Hausärzte impfen gegen Covid 19.

Für die meisten Länder gilt laut ADAC eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes. Reisen ins Ausland sind aber nicht ausdrücklich verboten. Die Grenzen sind von deutscher Seite laut ADAC offen. Die Test- und Quarantänepflicht bei der Rückkehr aus Risikogebieten und Hochinzidenz-Gebieten entfällt für Genesene und vollständig Geimpfte. Lediglich bei einer Rückkehr aus Virusvariantengebieten müssen sie in Quarantäne. Welche Regionen als Virusvariantengebiet zählen, gibt das RKI an.


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Aber was ist, wenn man mit Impfung ins Ausland reisen will? "Auf die Frage, ob eine Kreuzimpfung im Ausland als vollständige Impfung anerkannt werden, gibt es im Moment keine Antwort", äußerte sich Thomas Maurer vom Hausärzteverband Schleswig-Holstein laut Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ). Unter anderem Griechenland oder Kroatien akzeptieren laut Medienberichten jedoch eine Kreuzimpfung.

Zwar ist EU-weit ein Impfzertifikat geplant, das spätestens Ende Juni in allen Mitgliedsstaaten erhältlich sein soll. Welche Erleichterungen das Zertifikat gewähren wird, ist noch nicht klar, zudem sollen die EU-Länder dies selbst entscheiden können. Ebenso, ob sie auch Impfungen mit Präparaten anerkennen, die nur in bestimmten Ländern, aber nicht in der gesamten EU zugelassen sind - beispielsweise das russische Sputnik V.

Wie ist die Lage aktuell? Ein kleiner Überblick:

Griechenland: Griechenland verzichtet laut ADAC künftig unter bestimmten Bedingungen auf die vorgeschriebene Corona-Quarantäne für Besucher aus anderen EU-Staaten. Voraussetzung ist, dass Einreisende seit mindestens zwei Wochen vollständig geimpft sind. Alternativ haben noch nicht geimpfte Personen die Möglichkeit, einen negativen PCR-Test vorzulegen, der nicht älter als drei Tage ist. Auch eine Kreuzimpfung wird akzeptiert, erklärte die zuständige Behörde laut Echo24. Wie das Generalsekretariat für Katastrophenschutz angibt, werden neben den von der EMA anerkannten Impfstoffe auch Novavax, Sinovac, Sinopharm, Sputnik und Cansino Biologics akzeptiert.

Italien: Reisende aus Deutschland, die negativ getestet, voll geimpft oder von Covid-19 genesen sind, sollen bereits ab Sonntag, 16. Mai, leichter ins Land kommen. Die Details der neuen Regelung sind allerdings noch völlig unklar: So hat die Regierung noch nicht bekannt gegeben, wie die Urlauber die Nachweise erbringen sollen. Bisher braucht es für die Einreise einen negativen Test, der maximal 48 Stunden alt ist. Außerdem müssen Reisende eine Selbsterklärung ausfüllen und nach Ankunft fünf Tage lang in Quarantäne.

Kroatien: Seit dem 1. April können Touristen nach Voranmeldung über das "Enter-Croatia"-Portal des Innenministeriums in das Land einreisen. Außer der Angabe der Zielort-Adresse sind bei der Voranmeldung wahlweise entweder der Nachweis für einen aktuellen Antigen-Schnelltest oder einen PCR-Test beziehungsweise die Bestätigung für eine ausgestandene Corona-Infektion oder für eine abgeschlossene Impfung notwendig. Kreuzimpfungen mit zwei verschiedenen Impfstoffen seien für eine Einreise "kein Problem". Das teilte die kroatische Gesundheitsbehörde HJZJ in Zagreb den Stuttgarter Nachrichten mit.


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Spanien: Der von der Regierung in Madrid verhängte nationale Gesundheitsnotstand ist am 9. Mai ausgelaufen. Dadurch gibt es keine einheitlichen landesweit geltenden Corona-Regeln mehr. Für die Einreise nach Spanien aus Deutschland, welches als Hochrisikoland eingestuft wurde, braucht man einen maximal 72 Stunden alten PCR-Test. Kinder unter 6 Jahren sind dabei ausgenommen. Eine vollständige Impfung verschafft einem derzeit noch keine Vorteile. Bei der Ankunft in Spanien gibt es laut ADAC eine Gesundheitskontrolle. Mitarbeiter der Gesundheitsbehörde würden die Körpertemperatur messen und eine visuelle Kontrolle des Reisenden durchführen. Personen mit Fieber, Husten oder Atembeschwerden, die in den letzten 14 Tagen eingesetzt haben, dürfen nicht einreisen. Spanien will im Juni – präziser steht es noch nicht fest – einen Covid-Reisepass einführen, hofft aber, dass sich bis dahin die gesamte EU auf ein gemeinsames Modell geeinigt hat.

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