Verfolgungsjagd: Beamter schießt auf Fluchtwagen

2.11.2019, 11:36 Uhr

Es sind Szenen, die sich so sonst eigentlich nur in einem Krimi abspielen: Im fränkischen Bad Windsheim hat sich eine 27-Jährige kurz nach Mitternacht eine ernste Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert. Die Frau hatte den Pkw zuvor von ihrer Familie entwendet und fuhr zunächst in unbekannte Richtung davon, so die Polizei. Die Einsatzkräfte starteten eine intensive Fahndung und konnten den Wagen zunächst am westlichen Ortsrand von Bad Windheim ausfindig machen.

Die 26-Jährige missachtete jedoch sämtliche Anhaltesignale und flüchtete mit dem Wagen in Richtung Lenkersheim. Eine Streife der Polizei nahm die Verfolgung auf, schließlich gelang der jungen Frau jedoch die Flucht. Es folgen umfangreiche Fahndungsmaßnahmen der Polizei, bei denen auch Diensthundeführer sowie ein Polizeihubschrauber zum Einsatz kamen. Auch die Bundespolizei war mit eingebunden. Schon bei Lenkersheim konnte die Frau eine Polizeisperre entgehen, als sie auf eine weitere Sperre an der B470 bei Steinach traf, bog sie mit dem Opel auf eine Hofeinfahrt ein, durchbrach das Tor und fuhr auf die Einsatzkräfte zu.

Frau wurde festgenommen

Ein Beamter konnte sich nur durch einen Sprung zur Seite retten. Er wurde leichtverletzt und zog sich dabei Abschürfungen und Prellungen zu, heißt es dem Pressebericht nach. Ein weiterer Polizist schoss schließlich zweimal in die Reifen des Autos, um eine erneute Flucht zu stoppen. Dennoch erhöhte die Fahrerin die Geschwindigkeit und fuhr davon. Kurz darauf wurde das nicht mehr fahrbereite Fahrzeug verlassen und mit plattem Vorderreifen am Steinacher Bahnhof aufgefunden.

Gegen 1 Uhr etwa, kam dann auch die 26-Jährige zu dem Pkw zurück, wo sie sich widerstandslos festnehmen ließ. Sie blieb unverletzt, wurde aufgrund ihres psychischen Zustands jedoch in eine Fachklinik eingewiesen. Die Hintergründe des Verhaltens der Dame sind noch unklar. Die Ermittlungen dauern weiter an.

Die Kriminalpolizei Ansbach ermittelt nun unter anderem wegen des Verdachts des versuchten Totschlags sowie Gefährdung des Straßenverkehrs.

Personen, die durch das Fahrverhalten der 26-Jährigen möglicherweise behindert, gefährdet oder gar geschädigt wurden, werden gebeten, sich mit dem Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Telefonnummer 0911 2112 - 3333 in Verbindung zu setzen.


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