Verfolgungsjagd in Franken: Männer in U-Haft - Polizei findet Illegales
2.10.2019, 15:36 Uhr
Es war ein kleines Tütchen, das aus dem Fenster flog - und den Männern wohl jede Menge Ärger einbringen wird. Am Dienstagnachmittag wollte die Polizei die Insassen eines Audis kontrollieren, der Wagen war - wie sich mittlerweile herausgestellt hat - mit gestohlenen Kennzeichen auf der A9 in Richtung Nürnberg unterwegs. Doch statt auf die Anhalteversuche der Streife zu reagieren, gab der 23 Jahre alte Fahrer Gas. Er verließ die Autobahn, raste in einen Kreisverkehr und verlor dort die Kontrolle über seinen Wagen. In einer Böschung war die Verfolgungsjagd zu Ende.
Unmittelbar bevor der Audi zum Stehen kam, beobachteten aber die Polizisten, wie die Insassen "etwas aus dem Fenster warfen", heißt es in einer Pressemitteilung. Weißes Pulver auf der Fahrbahn warf schnell einen Verdacht auf.
Straßenpreis von mehreren Tausend Euro
Jetzt ist klar: Es war Crystal Meth. Spezielle Drogenhunde der Polizei durchkämmten das Areal, eine Streife fand gemeinsam mit den Tieren Meth im "niedrigen dreistelligen Grammbereich", teilt das Präsidium Oberfranken mit. Konkreter werden die Ermittler nicht. Ausgehend von einem Straßenpreis von etwa 80 Euro pro Gramm dürfte es sich aber um mehr als zehntausend Euro Verkaufswert handeln.
Mit dem 23-Jährigen saßen eine Frau und ein Mann im Wagen, sie alle wurden am Dienstag vorläufig festgenommen. Das Trio stammt aus Sachsen, dort wurden die Wohnungen der Verdächtigen durchsucht. Dabei stieß die Polizei bei den beiden Männern auf weitere Drogen, eine Schreckschusswaffe sowie einen Schlagstock und Pfefferspray.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ das Amtsgericht Bayreuth gegen die beiden Männer Haftbefehl, sie sitzen jetzt in Untersuchungshaft. Das Trio muss sich wegen des illegalen Besitzes und Hadels mit Betäubungsmitteln, die beiden Männer zusätzlich wegen des Verdachts von Drogen-Handel mit Waffen verantworten. Auf den Fahrer kommt zudem ein Verfahren wegen "verschiedener verkehrsrechtlicher Verstöße" zu, wie das Präsidium Oberfranken mitteilt. Die Ermittlungen laufen.
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