Vergewaltigung in Fürth: Polizei nennt weitere Details

9.11.2018, 13:26 Uhr
Nach bisherigen Erkenntnissen war die Frau am Pegnitzufer der Uferstadt unterwegs, als sie in der Nähe des Quellenstegs in ein Gebüsch gezogen wurde.

© Hans-Joachim Winckler Nach bisherigen Erkenntnissen war die Frau am Pegnitzufer der Uferstadt unterwegs, als sie in der Nähe des Quellenstegs in ein Gebüsch gezogen wurde.

Der Mann sei gefährlich, sagte Roman Fertinger, Präsident der Polizei Mittelfranken zu Beginn einer eigens einberufenen Pressekonferenz. Der 37-jährige mutmaßliche Täter habe die Frau am Samstagmorgen mit einem Messer bedroht, als sie sich auf Höhe des Quellensteges befand. Er hatte sich von hinten genähert, sie schließlich überholt, in ein Gebüsch gezogen und vergewaltigt. Vor der Tat hatte er ihr das Handy abgenommen. Bei einer günstigen Gelegenheit konnte sie vom Boden aufspringen und einen Jogger ansprechen. Das Opfer kam mit körperlichen Verletzungen und unter Schock stehend zur Behandlung in ein Krankenhaus.

Laut Polizei konnte die Frau den Täter genau beschreiben, was die Fahndung erleichterte. Eine Angestellte einer Fürther Behörde hatte sich aufgrund der veröffentlichten Beschreibung bei der Polizei gemeldet. Die Beamten suchten zunächst vergeblich in seiner Wohnung und bei Verwandten nach dem Mann.

Die Einsatzkräfte setzten aber alles daran, den Straftäter zu finden, um ihn "von der Straße zu haben", wie es Fürths Kripo-Chefin Martina Sebald formulierte. Schließlich konnte der 37-Jährige in der Wohnung einer Bekannten im Nürnberger Süden verhaftet werden. Ein DNA-Abgleich erhärtete den Tatverdacht.

Der Mann sei türkischer Staatsangehöriger und in Fürth geboren. Er soll bereits in der Vergangenheit mit Drogen- und Gewaltdelikten straffällig geworden sein, erst im Juni sei er nach mehrjähriger Haft aus dem Gefängnis entlassen worden. Wegen Sexualdelikten war er bisher nicht aufgefallen. Außerdem teilte die Staatsanwaltschaft mit, dass der Mann ausreisepflichtig ist. Die Abschiebung wird derzeit aber nicht fortgesetzt.

Polizeipräsident Fertinger nannte die überfallartige Tat - statistisch gesehen - ein  "Außnahmedelikt". Die meisten Vergewaltigungen geschehen im persönlichen Umfeld der Opfer.  In seiner Vernehmung räumte der Beschuldigte die Anwesenheit am Tatort ein, bestreitet allerdings die Vergewaltigungshandlung.

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