Warnung an Eltern und Hundehalter

Vergiftete Tiere entdeckt: Kinder und Hunde in Bayern nun gefährdet

sde

4.5.2022, 12:24 Uhr

Ein vergifteter Mäusebussard und zwei verendete Füchse wurden in unmittelbarer Nähe zueinander im Landkreis Altötting gefunden. Wie eine pathologische Untersuchung ergab, waren die Füchse durch ein Gift getötet worden. Der Bussard vergiftete sich wiederum durch das Fressen an den Tieren, ehe ihn das gleiche Schicksal ereilte. "Dieser Fall zeigt eindrücklich, welche Auswirkungen ein einzelnes vergiftetes Tier haben kann. In der Natur wird Aas von vielen Tieren weiter verwertet. Das Gift kann so über die Nahrungskette weiteren Tieren schaden", erklärte Dr. Andreas von Lindeiner vom Landesbund für Vogelschutz (LBV).

Der Täter verwendete das Kontaktgift Carbofuran, das bereits bei Hautkontakt wirkt und selbst in geringen Dosen zu Krämpfen führt. Da dieses Insektizid auch für Kinder und Hunde besonders gefährlich ist, ruft unter anderem der LBV vertreten durch von Lindeiner zu "erhöhter Vorsicht bei Spaziergängern und Hundehaltern in der Gegend" auf. Eltern sollten darauf achten, dass ihre Kinder keine herumliegenden toten Tiere oder anderes Verdächtiges anfassen. Hundehalter sollen ihre Vierbeiner vor Ort an die Leine nehmen.

Da die Tötung geschützter Vogelarten, wie des Mäusebussards, eine Straftat darstellt, haben die Naturschützer Strafanzeige gestellt. "Wir werden nicht weiterzusehen, wie langjährigen Schutzbemühungen um einheimische Tierarten durch illegale Tötung mit qualvollen Methoden - wie Vergiftung - zunichtegemacht werden und dafür sorgen, dass solche Straftaten in Bayern künftig strikter verfolgt werden", erklärte Franziska Baur, GLUS-Fachreferentin für Naturschutz.

Das Problem: Die Aufklärung derartiger Fälle von Wildtiertötungen ist schwierig. Die Hoffnung beruht demnach auch auf möglichen Hinweisen aus der Bevölkerung. "Spaziergänger, die im betroffenen Raum oder andernorts einen toten Wildvogel oder Fleischreste an Wegen, auf einer Wiese oder im Feld finden, sollten dies der Polizei unter 110 und LBV und GLUS unter www.tatort-natur.de melden", erklärt von Lindeiner.