Verkehr der Zukunft: Dieses Lufttaxi fliegt bald über Manching

11.3.2019, 14:27 Uhr
Andreas Scheuer (CSU, l-r), Bundesverkehrsminister, Dorothee Bär (CSU), Staatsministerin für Digitalisierung, Christian Lösel (CSU), Oberbürgermeister von Ingolstadt, Wolfgang Schoder von Airbus Helicopters und Reinhard Brandl (CSU), MdB von Neuburg-Schrobenhausen, stehen vor einem neuartigen Flugtaxi.

© dpa/ Armin Weigel Andreas Scheuer (CSU, l-r), Bundesverkehrsminister, Dorothee Bär (CSU), Staatsministerin für Digitalisierung, Christian Lösel (CSU), Oberbürgermeister von Ingolstadt, Wolfgang Schoder von Airbus Helicopters und Reinhard Brandl (CSU), MdB von Neuburg-Schrobenhausen, stehen vor einem neuartigen Flugtaxi.

"Schaut ziemlich cool aus, jetzt muss er nur noch fliegen", meinte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) mit Blick auf den schnittigen CityAirbus auf der eigens dafür auf dem Ingolstädter Rathausplatz aufgebauten Großbühne. Der Rumpf der Maschine erinnert stark an den herkömmlicher Helikopter. Doch statt zweier großer Rotorblätter sorgen vier im Quadrat angeordnete Rotorenpaare für den nötigen Auftrieb. Ob der CitiyAirbus tatsächlich fliegen kann, wird sich bei den für den Sommer geplanten Praxistests auf dem Flughafengelände von Manching erweisen.

Bis zur Serienfertigung ist es deshalb noch ein weiter Weg. Und der Geschäftsführer der Herstellerfirma Airbus Heilcopters, Wolfgang Schoder, dämpfte dann auch allzu kühne Erwartungen. "Bei aller Begeisterung müssen wir realistisch bleiben. Das fliegende Auto, das mal schnell dem Stau nach oben entschwindet, ist noch Zukunftsmusik." Und auch wenn die Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär, in Ingolstadt davon schwärmte, dass das neue Fluggerät "was für jedermann" sei, ist nicht abzusehen, wann die ersten Normalpassagiere mit dem CityAirbus mal schnell ans andere Stadtende fliegen werden.

 

Realistischer ist da schon die Nutzung des strombetriebenen Fluggeräts für Rettungskräfte, Notärzte oder die Polizei. Sein Vorzug: Es kommt ohne lokale Emissionen aus, ist deutlich leiser als ein herkömmlicher Helikopter und - Serienfertigung vorausgesetzt - wohl auch deutlich kostengünstiger. Dass der viersitzige CityAirbus nicht so schnell mit Lufttaxi-Passagieren unterwegs sein wird, liegt vor allem an rechtlichen Fragen, die für einen solchen Luftbetrieb noch zu klären sind. Rein theoretisch könnte die Flugdrohne, die auch ohne Pilot vom Boden aus gesteuert abheben kann, von jedem Platz aus senkrecht starten und landen.

Am ehesten vorstellbar ist statt eines individuellen Taxibetriebs irgendwann aber eher ein kleiner, städtischer Linienverkehr. Laut Verkehrsminister Steuer wird in seinem Haus bereits "über Einflugschneisen zum Münchner Flughafen" und über die Standards einer nötigen Pilotenausbildung diskutiert. Der Ingolstädter Oberbürgermeister Christian Lösel ist stolz, dass seine Stadt einer der Standort der von der EU-Kommission geförderten "Urban Air Mobility Initiative" wurde. Dass Flugtaxis künftig keine Staus im Berufsverkehr verhindern werden, weiß er freilich. "Busse und Bahnen können sie nicht ersetzen."

 

 

 

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