Verkehrsverbünde von FFP2-Maskenpflicht überrascht

12.1.2021, 16:06 Uhr
Ein einfacher Mund-Nasen-Schutz reicht in Zukunft nicht mehr aus, wenn man mit Bus und U-Bahn fahren will.

© Michael Matejka Ein einfacher Mund-Nasen-Schutz reicht in Zukunft nicht mehr aus, wenn man mit Bus und U-Bahn fahren will.

Die bayerischen Verkehrsverbünde sind von der ab Montag geltenden Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken im öffentlichen Nahverkehr überrascht worden. "Alle bisherigen Studien haben nachgewiesen, dass der ÖPNV sicher ist", sagte Burkhard Hüttl vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen Bayern am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. "Von daher wird eine hohe Sicherheit jetzt noch weiter erhöht - dem verschließen wir uns natürlich nicht."

Maskenpflicht wird zu 95 Prozent befolgt

Allerdings: "Wir sind vorher dazu nicht angehört worden", sagte Hüttl. Daher würden sich nun Umsetzungsfragen stellen. Hüttl zufolge trägt schon jetzt ein signifikanter Anteil der Fahrgäste FFP2-Masken in Bussen und Bahnen. Generell werde die Maskenpflicht zu über 95 Prozent eingehalten.

Manfred Rupp vom Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) gab zu bedenken, dass die am Dienstag vom Kabinett beschlossene Pflicht zum Tragen von Masken mit höherer Schutzwirkung den Rückschluss zulasse, dass der öffentliche Personennahverkehr eine Hauptansteckungsquelle sei. Dabei sprächen viele Faktoren dafür, dass das Infektionsrisiko nicht allzu hoch sei, etwa die oft nur kurze Verweildauer der Fahrgäste, der Luftaustausch an allen Haltestellen und die nur durchschnittlichen Infektionsraten der Kontrolleure.

Kein Rückgang der Fahrgastzahlen erwartet

Einen weiteren Rückgang der Fahrgäste durch die angekündigte Verordnung erwarten die Verkehrsfachleute nicht. Wenn Arbeitnehmer im Homeoffice seien, Schüler zu Hause lernten und Fußballspiele etc. ausfielen, sei es klar, dass diese Fahrten nicht stattfänden, erläuterte Hüttl. Die Stadtwerke München kündigten ihrem Sprecher Michael Silva zufolge ebenso wie andere Verkehrsbetriebe an, die Fahrgäste auf allen möglichen Kommunikationskanälen über die neue Regelung informieren zu wollen.

Verwandte Themen