Verwahrloste Hündin: Veterinäramt schaltet sich ein

Bayreuth/Forchheim - Im Fall der am vergangenen Wochenende nahe Obertrubach gefundenen blinden Hündin, hat sich nun das Veterinäramt in Forchheim eingeschaltet. Bei dem Besitzer soll es sich um einen Tierhalter handeln, gegen den in der Vergangenheit bereits Beschwerden wegen unsachgemäßer Tierhaltung eingegangen sind.

Die abgemagerte und verwahrlost wirkende Hundedame wurde vor wenigen Tagen von Spaziergängern in einem Waldstück zwischen Bärnfels, Soranger und Graisch in der Nähe von Obertrubach gefunden.

Nach Informationen des Veterinäramtes Bayreuth befindet sich die Hündin noch bis auf weiteres in der Obhut des Tierheims Bayreuth und wird dort tierärztlich betreut. Zunächst soll beobachtet werden, wie sich der Zustand der Hündin entwickelt, so Dienststellenleiter Dr. Braunmiller. Derzeit sei ein Transport des Tieres nicht möglich.

Aufgrund mehrerer Hinweise, die infolge unserer Berichterstattung und einem Facebook-Post des Tierheims dort eingegangen sind, konnte der Hundehalter ermittelt werden. Dabei handelt es sich um einen Mann aus der Umgebung von Bärnfels, gegen den bereits mehrere Beschwerden bezüglich nicht artgerechter Tierhaltung beim Veterinäramt in Forchheim eingegangen sind.

Anrufe, die die Redaktion erreicht haben, verweisen nicht nur auf unsachgemäße Haltung von Hunden, sondern unter anderem auch von Schafen und Pferden. Dabei wurden schwere Vorwürfe gegen den Tierhalter erhoben, die auch an die zuständigen Behörden weitergeleitet worden seien. Auf Nachfrage beim Landratsamt Forchheim wurde der Eingang solcher Hinweise und Anzeigen aus der Bevölkerung in der Vergangenheit bestätigt. Das Veterinäramt gab hierzu an, allen Hinweisen nachgegangen zu sein. Man habe jedoch bei den Überprüfungen keine Anzeichen auf unsachgemäße Tierhaltung oder Vernachlässigung finden können.

Im Fall der kürzlich gefundenen Hündin überprüft das Veterinäramt in Forchheim nun erneut, ob dem Tier übel mitgespielt wurde und weshalb es alleine nur unweit seines Zuhause aufgefunden wurde. Zur Klärung des Sachverhalts arbeitet man dazu mit dem Amt in Bayreuth zusammen und hat auch mit dem Hundebesitzer Kontakt aufgenommen.

Bis sich der Zustand der Hündin verbessert und der Sachverhalt geklärt ist, bleibt die Hundedame jedoch in der Obhut des Tierheims Bayreuth. In einem Facebook-Post vom 18. Mai wird der Zustand der Hündin gezeigt, wonach sie stark abgemagert und ungepflegt sei und über wenig Muskulatur in den Hinterläufern verfüge. Zudem sei das Tier auf dem rechten Auge blind. Es konnten einige Tumore festgestellt werden, die nach Aussagen des Veterinäramts Bayreuth jedoch nicht lebensbedrohlich sind.