Viele Kik und Takko-Filialen weiterhin offen

9.4.2021, 17:17 Uhr
Seit Ostersamstag sind in Bayern Kik- und Takko-Filialen geöffnet. Einige hat jedoch die Polizei wieder geschlossen. 

© Guido Kirchner, dpa Seit Ostersamstag sind in Bayern Kik- und Takko-Filialen geöffnet. Einige hat jedoch die Polizei wieder geschlossen. 

"Alle Filialen, die von den Behörden geschlossen wurden, bleiben zu, alle anderen sind bis Samstag (10.04) offen", erklärt ein Kik-Unternehmenssprecher. Nach dem Urteil, dass Schuhläden - unabhängig von den Inzidenz-Werten der jeweiligen Landkreise - wieder öffnen dürfen, hatten Kik und Takko am Ostersamstag beschlossen, ebenfalls zu öffnen. "Wir haben das mit unseren Juristen besprochen und sehen uns im Recht", erklären beide Modeketten. "Wir halten auch weiterhin daran fest", sagt eine Takko-Sprecherin und fügt hinzu: "Da das Versorgungsinteresse bei Schuhen und Textilwaren gleich gelagert ist, lassen sich die rechtlich verbindlichen Feststellungen des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes direkt auf den Textileinzelhandel übertragen." Auch Kik ist dieser Meinung: "Zwischen Schuhen und Jeans sehen wir keinen Unterschied."

Einsätze der Polizei

Polizei und Ordnungsamt sehen dies anders: "Nach Anrufen von Bürgern hatten wir in einigen Filialen Einsätze, diese Geschäfte sind zu", erklärt Stefan Bauer, Pressesprecher der Mittelfränkischen Polizei. In Mittelfranken ist daher in einigen Kik- und Takko-Filialen der Zutritt nur über Click & Meet möglich.

Laut Corona-Bußgeldkatalog droht "einer Person, welche die Entscheidung über die Öffnung des Betriebes trifft", eine Strafe von bis zu 5000 Euro. Zuständig dafür ist das Nürnberger Ordnungsamt. "Unsere Beamten waren in drei Filialen vor Ort, die wurden geschlossen", erklärt Robert Pollack, stellvertretender Leiter des Nürnberger Ordnungsamtes.

Auch die Polizei meldete die Einsätze an das Ordnungsamt. "Wir werden ein Bußgeldverfahren einleiten", sagt Pollack. Zunächst müsse jedoch geprüft werden, wer verantwortlich ist. "Es kann aber durchaus sein, dass es mehrere Verantwortliche gibt, normalerweise haftet jeder Filialleiter, dies ist eine persönliche und keine Firmenhandlung", ergänzt Pollack. Ob das Unternehmen die Bußgelder akzeptiert, dazu äußerte sich Kik nicht. Takko erklärt: "Wir prüfen die entsprechenden Anweisungen der Ordnungsämter und halten uns gegebenenfalls rechtliche Schritte vor."

Neue Regeln ab Montag

Eigentlich wollte Kik klagen und damit erreichen, dass auch offiziell geöffnet werden darf. "Da es ab Montag in Bayern sowieso neue Regeln gibt und auch Schuhgeschäfte wieder schließen müssen, hat sich das erledigt", erklärt ein Kik-Sprecher und fügt hinzu: "Ab Montag, 12. April, werden unsere Filialen in Bayern gemäß Stufenplan der bayerischen Regierung regulär öffnen beziehungsweise je nach 7-Tage-Inzidenz des Landkreises Click&Meet mit oder ohne Test anbieten. Bei einem Inzidenzwert über 200 werden wir unsere Standorte vorübergehend schließen müssen."

Auch Takko erklärt: "Wir halten uns strikt an die behördlichen Anweisungen sowie die Rechtsprechung und verfolgen dementsprechend nun weiterhin die jeweiligen Anordnungen des Freistaates sowie der Landkreise."

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