Warum Mannheim-Coach Gross in Nürnberg so unbeliebt ist

14.3.2019, 16:04 Uhr
Mannheims Trainer Pavel Gross ist in Nürnberg eher unter seinem Spitznamen "Palaver Pavel" bekannt und nicht gerade beliebt.

© Sportfoto Zink / ThHa Mannheims Trainer Pavel Gross ist in Nürnberg eher unter seinem Spitznamen "Palaver Pavel" bekannt und nicht gerade beliebt.

In Nürnberg kennen viele Fans gar nicht seinen richtigen Namen. Pavel Gross sagt in Nürnberg ja auch niemand. Der Cheftrainer der Adler Mannheim ist seit den Playoff-Serien zwischen dem EHC Wolfsburg, seinem einstigen Arbeitgeber, und den Ice Tigers nur als "Palaver Pavel" bekannt, weil er bei Pressekonferenzen zuweilen zum Dozieren neigt. Wobei sein Spitzname erstaunlich freundlich ausgefallen ist, bedenkt man, dass Gross aus Perspektive eines Nürnberger Eishockeyfans für alles verantwortlich gemacht wird, was in den letzten Jahren für Verdruss gesorgt hat: Tyler Haskins fatalen Check gegen Jame Pollock 2014, das Schlittschuhtor in den Playoffs 2016, vier verlorene Serien gegen Wolfsburg, sämtliche vermeintliche Schwalben von Wolfsburger Spielern, die steigenden Spritpreise, den Aufstieg der AfD, das Ende der Lindenstraße.


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Die Abneigung gegenüber Gross ist allerdings beinahe so alt wie die Deutsche Eishockey Liga. Gross war schon als Spieler in Nürnberg nicht besonders beliebt – seitdem er die Achtelfinalserie zwischen Mannheim und dem überragenden Ice Tigers-Torhüter Roman Turek mit seinem 2:1 in der Verlängerung des fünften Spiels entschieden hatte. Kurz nachdem auf der anderen Seite Kehle das leere Tor verfehlt hatte. Er war Kapitän der Adler-Mannschaft, die ihren Titel 1999 im Linde-Stadion feierte. Nun kehrt Gross zurück, Kaugummi kauend, selbstbewusst, als bester Trainer des besten Teams, oder: als unbeliebtester Trainer des unbeliebtesten Teams. Gross selbst sagt, er freut sich auf die Serie. Was soll er bei diesen Vorgeschichten auch sonst sagen.

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