Wasserstoff marsch: Fünf Zapfstellen für die Region

28.4.2018, 05:51 Uhr
Das kennt man: Auch Wasserstoff wird über eine "Zapfpistole" getankt. Bald gibt es Wasserstoff an fünf Tankstellen.

© Honda Das kennt man: Auch Wasserstoff wird über eine "Zapfpistole" getankt. Bald gibt es Wasserstoff an fünf Tankstellen.

Die Station in Erlangen wird auf dem Siemens Campus entstehen. Der Wasserstoff kann hier direkt vor Ort erzeugt werden. Durch Strom, der von einer Photovoltaikanlage gewonnen wird, wird mittels eines Elektrolyseurs Wasserstoff produziert.

„Dadurch müssen hier keine Tanklastzüge mehr durch die Gegend fahren“, meint Lorenz Jung von H2 Mobility. Der Firmenzusammenschluss besteht seit dem Jahr 2015 und hat den Auftrag, ein bundesweites Netz von Wasserstofftankstellen aufzubauen.

Beteiligt an dem Berliner Unternehmen sind drei Mineralölkonzerne, zwei Gas-Spezialisten und der Automobilkonzern Daimler. Aber auch weitere Fahrzeughersteller wie Volkswagen und BMW sind als assoziierte Partner beteiligt.

Parallele Infrastrukturen für Batterien und Wasserstoff

Zunächst will H2 Mobility das Netz in sieben deutschen Metropolregionen, darunter Nürnberg und München, und entlang der diese Ballungsräume verbindenden Fernstraßen und Autobahnen aufbauen. Da die Fahrzeuge mit einer Tankfüllung 400 bis 500 Kilometer weit kommen, sollen sich mit der Brennstoffzellentechnologie angetriebene Autos künftig problemlos bewegen können. Der Tank ist in vier bis fünf Minuten gefüllt.

Aus dem Auspuff kommt bei diesen Fahrzeugen zwar nur noch Wasserdampf, dafür wird aber für die Herstellung des Wasserstoffes viel Energie gebraucht. Auch bei dieser Technologie werden also Treibhausgase erzeugt.

Zu den derzeit 43 schon aktiven Wasserstofftankstellen in Deutschland sind momentan 48 zusätzliche schon konkret geplant. Fünf davon befinden sich in der Metropolregion, wie gerade beim Mobilitätskongress der Metropolregion Nürnberg bekanntgegeben wurde.

Erfolgreiche Erlanger Bewerbung

In fünf Kommunen in der Metropolregion Nürnberg wird die Wasserstoff-Technologie künftig hochgehalten. Beim Mobilitätskongress der Metropolregion wurden die aktuellen Ausbaupläne von H2 Mobility verkündet.

In fünf Kommunen in der Metropolregion Nürnberg wird die Wasserstoff-Technologie künftig hochgehalten. Beim Mobilitätskongress der Metropolregion wurden die aktuellen Ausbaupläne von H2 Mobility verkündet. © Kurt Fuchs/ Metropolregion Nürnberg/ CNA e.V.

Die Standorte in Fürth (Shell-Tankstelle in der Hans-Vogel-Straße), Schnelldorf im Landkreis Ansbach (OMV-Tankstelle), Biebelried und Bayreuth sind Teil des regulären Netzausbaus. Erlangen hingegen hat sich bei einem zusätzlichen Bewerbungsverfahren durchgesetzt.

Noch gibt es nur wenige zugelassene Fahrzeuge mit Brennstoffzellentechnologie, doch etliche Hersteller haben bereits solche Modelle für die kommenden Jahre angekündigt.

„Bei den Privat-Pkw wird Wasserstoff wohl zunächst keine große Rolle spielen. Wir erwarten, dass vor allem Firmenflotten, kommunale Fuhrparks und die Fahrzeuge von Logistikanbietern umgestellt werden“, sagt Lorenz Jung. Er sieht in der Technologie eine Möglichkeit, überschüssigen Strom aus Windparks zu verwenden.

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