Wegen Geiselnahme: Prostituiertenmörder erneut verurteilt

16.5.2019, 10:27 Uhr
Der zu lebenslanger Haft verurteilte Nürnberger Prostituiertenmörder hat in der Haft versucht, eine Psychologin als Geisel zu nehmen.

© Roland Fengler Der zu lebenslanger Haft verurteilte Nürnberger Prostituiertenmörder hat in der Haft versucht, eine Psychologin als Geisel zu nehmen.

Vier Jahre und neun Monate wegen erpresserischen Menschenraubes und Verabredung zu einem Verbrechen lautete das Urteil des Richters, der am Donnerstagvormittag bei dem Prozess gegen Felix R. direkt auf den Punkt kam. Das Gericht sieht es damit als erwiesen an, dass der zweifache Mörder geplant hatte, die damalige Gefängnispsychologin in seine Gewalt zu bringen, um bessere Haftbedingungen zu erpressen.

Dass der Plan nicht in die Tat umgesetzt wurde, war - so der Richter - nur einem Zufall zu verdanken: So hatte Felix R. unter dem Vorwand, sein Opa sei gestorben, um ein Gespräch mit der Psychologin gebeten, welches dann auch stattfand. Die Geiselnahme sollte erfolgen, wenn die junge Frau den Häftling zurück zu seiner Zelle brachte. Glücklicherweise stand aber genau in dem Moment ein JVA-Beamter vor dem Raum, um einen weiteren Insassen in die Gemeinschaftszelle zu bringen.

Zellengenosse verriet Felix R.

Einen weiteren Versuch konnte Felix R. nur deswegen nicht starten, weil sich sein Zellengenosse dazu entschied, den Plan den Beamten zu verraten. Laut dessen Aussage, hatte er das Ganze zuvor für einen "Spaß unter Häftlingen" gehalten.

Dass Felix R. seinen Plan aber durchaus ernst meinte, davon war der Richter am Ende überzeugt und folgte mit seinem Urteil mehrheitlich der Forderung der Staatsanwaltschaft. Der Verteidiger von Felix R. hatte auf Freispruch plädiert. In seiner Begründung bezog der Richter auch die bisherigen Straftaten von R. mit ein: Der 23-Jährige hatte im vergangenen Jahr zwei Prostituierte erdrosselt und war deswegen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden.

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