Wegen Primark: Kunden stürmen bayerische Fußgängerzone

12.9.2019, 17:47 Uhr
Primark betreibt Hunderte Läden auf der Welt - davon auch mehrere in Bayern.

© Arno Burgi/dpa Primark betreibt Hunderte Läden auf der Welt - davon auch mehrere in Bayern.

Ein Jahr ist es her, dass der ob seiner Billigstrategie umstrittene irische Mode-Discounter Primark in Ingolstadt seine zweite bayerische Filiale nach München eröffnete, mittlerweile wurden von der Zählanlage am Eingang schon mehr als eine Million Besucher registriert.

"Das sind natürlich nicht alles Kunden, aber das ist ein gutes Ergebnis, wenn auch, verglichen mit anderen unserer Filialen, kein herausragendes", bilanziert Primark-Deutschland-Chef Wolfgang Krogmann.


Neuer Primark in Ingolstadt mit Farbbomben beworfen


Nicht nur am Eingang der Filiale, sondern auch in der Fußgängerzone hat Primark den Passantenstrom gemessen. "Wir haben vor der Eröffnung eine ganz Woche lang gemessen und nach der Eröffnung noch einmal eine ganze Woche. Unter der Woche waren es 33 Prozent mehr Besucher, am Wochenende sogar 80 Prozent", sagt Krogmann.

"Es ist spürbar mehr Frequenz"

"Ich kann das voll bestätigen. Es ist spürbar mehr Frequenz. Dazu kommt: Früher war oft schon um 17.30 Uhr nichts mehr los in der Stadt, das hat sich jetzt locker um eine Stunde nach hinten verschoben", verdeutlicht Thomas Deiser, Vorstand des Ingolstädter Innenstadtgewerbevereins IN-City.

 

Auch viele andere Geschäfte, Cafés und Imbisse profitieren. "Durch Primark haben wir eine neue Klientel erschlossen, die bereit ist, eine bis eineinhalb Stunden Anfahrt in Kauf zu nehmen. Wer so lange fährt, geht dann natürlich nicht nur zu Primark, sondern schaut sich auch noch in der Innenstadt um", sagt Deiser. Das werde wohl so lange so bleiben, solange es keine Filialen in Augsburg, Regensburg oder Nürnberg gibt.

"Wir suchen Standorte, die zu uns passen"

Weil Kunden an der Kasse in Ingolstadt nach dem Herkunftsort gefragt werden, kann Primark sagen, dass 20 Prozent der Besucher aus dem Raum Nürnberg kommen. Dort soll sich Primark schon Standorte für eine Filiale angesehen haben. Das Unternehmen äußert sich aber nicht zu Spekulationen. "Wir suchen Standorte, die zu uns passen. Das sind größere Städte mit einer guten Kundenstruktur, unsere Zielgruppe sind vor allem jüngere Familien. Wir möchten uns in einem guten Handelsumfeld befinden", betont Krogmann.

Momentan hat das Unternehmen allerdings etwas zu kämpfen. Zwar hat der Mutterkonzern Associated British Foods gerade mitgeteilt, dass der Umsatz in der Eurozone in diesem Jahr wohl um fünf Prozent zulegen wird, allerdings nur wegen der Eröffnung zahlreicher neuer Märkte. Flächenbereinigt sinkt der Umsatz um drei Prozent. Erklärt wird dies vor allem mit einer negativen Entwicklung in Deutschland.

9 Kommentare