Regionalexpress rammte Auto

80-Jähriger Fahrer am Bahnübergang bei Dettenheim schwer verletzt

31.5.2022, 15:21 Uhr
 Nach ersten Erkenntnissen kollidierte der Pkw eines 80-jährigen Weißenburgers aus noch ungeklärter Ursache mit einem Regionalzug. Der Fahrer des Pkws wurde hierbei schwer verletzt und musste mittels Hubschrauber in das Krankenhaus nach Ingolstadt zur weiteren Versorgung geflogen werden. 

© Robert Renner, WT  Nach ersten Erkenntnissen kollidierte der Pkw eines 80-jährigen Weißenburgers aus noch ungeklärter Ursache mit einem Regionalzug. Der Fahrer des Pkws wurde hierbei schwer verletzt und musste mittels Hubschrauber in das Krankenhaus nach Ingolstadt zur weiteren Versorgung geflogen werden. 

Wenige Sekunden später donnerte ein Regionalexpress aus Richtung Treuchtlingen heran. Dessen Fahrer konnte wegen einer Kurve das Auto auf den Gleisen erst rund 250 Meter vor dem Bahnübergang sehen. Trotz einer sofortigen Zwangsbremsung krachte der zigtonnenschwere Zug mit noch hoher Geschwindigkeit gegen das Auto – zum Glück nur im Frontbereich, so blieb der Fahrgastraum des Kombis weitgehend unbeschädigt. Der Wagen wurde zur Seite geschleudert und blieb völlig demoliert liegen.

Die Ersthelfer verhielten sich vorbildlich. Sie eilten zu dem Wrack und befreite den Weißenburger aus den Fahrzeugtrümmern. Als die Freiwillige Feuerwehr Treuchtlingen, die rasch vor Ort war, an der Unfallstelle eintraf, war der Mann schon neben das Auto gebettet, eine Frau kümmerte sich um ihn. Der 80-Jährige hatte schwere innere Verletzungen erlitten. Auch bestand zunächst der Verdacht auf ein Schädel-Hirn-Trauma. Lebensgefahr sei nicht auszuschließen, hieß es von den Rettern vor Ort. Ein Rettungshubschrauber wurde angefordert, der den Schwerverletzten ins Klinikum Ingolstadt flog.

Lokführer erlitt Schock

Der Zug kam erst rund 500 Meter entfernt von der Aufprallstelle zum Stehen. Der Lokführer erlitt einen Schock und wurde vom Rettungsdienst ins Weißenburger Krankenhaus gebracht. "Nach derzeitigem Kenntnisstand wurden keine Fahrgäste verletzt", hieß es Dienstagmittag in einem Pressetext der Polizei Treuchtlingen.

Um die rund 60 Fahrgäste im Zug kümmerten sich Mitarbeiter des Rettungsdienstes des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) und der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Treuchtlingen sowie die Psychosoziale Notfallversorgung für die Feuerwehren im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Nachdem sich zwei Notfallmanager der Deutschen Bahn ein Bild vor Ort gemacht und den Zug in Augenschein genommen hatten, durfte der Regionalexpress seine Fahrt langsam bis zum Weißenburger Bahnhof fortsetzen, wo die Passagiere aussteigen konnten.

Bahnstrecke gesperrt

Die Bahnstrecke zwischen Treuchtlingen und Weißenburg war in Folge des Unfalls für mehrere Stunden komplett gesperrt. Es wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, dennoch kam es zu Verzögerungen und Behinderungen. Unter den Zugfahrgästen befanden sich ein Schüler und eine Lehrkraft, die zur Abiturprüfung an der FOSBOS in Weißenburg mussten, die um 9 Uhr begann.

Der Regionalexpress kam trotz einer Notbremsung des Zugführers - er erlitt einen Schock -  erst 500 Meter nach dem Zusammenstoß zum Stehen. 

Der Regionalexpress kam trotz einer Notbremsung des Zugführers - er erlitt einen Schock -  erst 500 Meter nach dem Zusammenstoß zum Stehen.  © Robert Renner, WT

Da sich der genaue Unfallhergang nicht erschloss, ordnete die Staatsanwaltschaft Ansbach das Hinzuziehen eines Sachverständigen an. Das Auto des Weißenburgers wurde sichergestellt. Neben der Polizei Treuchtlingen waren rund 20 Rettungskräfte der Freiwilligen Feuerwehr Treuchtlingen im Einsatz, ebenso rückten die FFW Grönhart und die FFW Graben an. Die Wehren riegelten die Zufahrten zur Unfallstelle ab und kümmerten sich, ebenso wie Sanitäter des BRK, um die Zugfahrgäste. Der Rettungsdienst, der mit mehreren Fahrzeugen vor Ort war, versorgte den verunglückten Autofahrer und übergab ihn an die Besatzung des Rettungshubschraubers. rr