Auf dem Jura ist Bewegung drin

16.3.2020, 15:10 Uhr
Auf dem Jura ist Bewegung drin

© Miriam Zöllich

"Das freut mich sehr", sagt Bergens Bürgermeister Walter Gloßner dazu, auch wenn sich von den anderen Frauen auf den Listen keine weitere durchsetzen konnte. Insgesamt ist das Gemeindeoberhaupt zufrieden mit seinem neuen Gemeinderat, der "eine gute Mischung" aus alten und neuen Gesichtern ist. Neben Anita Beckstein sitzen nun erstmals auch Ferdinand Foistner, Rainer Seiß und Markus Wehner im Gremium. Abgewählt wurde Karl Durst; die anderen Kandidaten, deren Plätze nun neu besetzt sind, waren nicht mehr angetreten. Besonders erfreut zeigt sich Walter Gloßner über die hohe Wahlbeteiligung von knapp 72 Prozent – obwohl kein Bürgermeister gewählt wurde.

Kleine Überraschung in Nennslingen

In Nennslingen lag die Wahlbeteiligung bei knapp unter 70 Prozent, der Sieg für den Bürgermeisterkandidaten Bernd Drescher fällt jedoch eindeutig aus: Knapp 93 Prozent stimmten für ihn. "Ich bin absolut zufrieden, was will man mehr?", freut sich der Wahlgewinner. Überrascht sei er aber über ein Ergebnis seines Gemeinderats: "Dass Daniel Schuster rausgewählt wurde, finde ich persönlich sehr schade." Positiv hingegen bewertet er die Tatsache, dass der Gemeinderat nun zur Hälfte frisch besetzt ist und dass mit Anke Oberhuber und Christiane Müller zwei neue Frauen in das Gremium einziehen. Ebenfalls neu hinzugekommen sind Norbert Buckel, Andreas Obermeyer, Christoph Färber und Uwe Winter. Insgesamt ein Gemeinderat mit einer "echt guten Struktur", findet Drescher.

Nachdem er selbst 18 Jahre Mitglied im Nennslinger Gemeinderat war, wechselt er nun in das Amt des Bürgermeisters und wird in dieser Position die Themenschwerpunkte für seine Gemeinde setzen. Zur Freude über den Wahlsieg mischt sich daher auch Respekt vor den anstehenden Aufgaben. "Es wird jetzt ernst, jetzt fängt die Verantwortung an", sagt Drescher.

Burgsalach: "Eine gute Mischung"

Zufrieden ist auch Volker Satzinger, der in Burgsalach mit 79,8 Prozent der gültigen Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt wurde. Die Wahlbeteiligung mit 71,65 Prozent sei gut gewesen, und einen überraschenden Gegenkandidaten mit eindeutigem Zuspruch auf den Stimmzetteln habe es nicht gegeben.

Insgesamt startet Satzinger nun mit einem guten Gefühl in sein neues Amt, auch in Bezug auf den Gemeinderat: "Da gibt es nun eine gute Mischung mit vielen erfahrenen Gemeinderäten, aber auch drei neuen. Und es ist super, dass ein paar Junge mit dabei sind." Neu in den Gemeinderat ziehen Christian Schweinesbein, Andreas Schwarz und Mathias Rottler ein.

In Raitenbuch ist – ebenfalls wenig überraschend – der einzige Kandidat Joachim Wegerer zum neuen Bürgermeister gewählt worden, er konnte knapp 85 Prozent der Stimmen auf sich verbuchen. Er sei zwar "schon zufrieden", vor allem weil er aufgrund der hohen Wahlbeteiligung von knapp 74 Prozent tatsächlich die breite Mehrheit der Gemeinde hinter sich weiß, sagt Wegerer.

So richtig zum Feiern sei ihm aber nicht zumute: "Durch die momentane Corona-Krise kämpfen wir ja aktuell auch an ganz anderen Fronten", erklärt Wegerer. In Bezug auf seine neue Aufgabe gibt es für den Berufssoldaten außerdem noch organisatorische Dinge zu regeln: Der Versetzungsantrag von Niederstetten nach Neuburg an der Donau ist bereits genehmigt, nun muss sich noch klären, wie und in welchem zeitlichen Umfang er an seinem neuen Stützpunkt dann eingesetzt wird.

Allerdings geht Wegerer davon aus, eine gute Regelung zu finden, damit er das Amt des Bürgermeisters ohne Einschränkungen ausfüllen kann. Der Umzug mit der Familie nach Raitenbuch soll dann im Sommer erfolgen, damit die Tochter, die gerade die erste Klasse besucht, nicht mitten im Schuljahr wechseln muss.

Viele neue Gesichter in Raitenbuch

In Bezug auf den Gemeinderat freut sich Wegerer darüber, "dass sowohl fünf alte Gemeinderäte mit im Boot sind, aber auch viel junges Blut und mehrere Frauen – das ist insgesamt ein gutes Team". Neue Sitze gehen an Christine Hoh, Dominik Wenzel, Dieter Wittmann, Nicole Vinkovics, Norbert König, Christoph Wittmann und Johannes Bürk. Der neu gewählte Bürgermeister geht nun mit "Mut und Elan, aber auch großem Respekt" an seine neue Aufgabe heran.

Darüber, dass man in Zukunft wieder besser zusammenarbeiten muss, waren sich schon vor der Wahl alle vier Jura-Bürgermeister mehr oder weniger einig. Erste lockere Gespräche haben bereits stattgefunden, nun soll es zeitnah ein gemeinsames Treffen zum Kennenlernen und einer groben Ausrichtung geben.

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