Außenstelle für landkreisweite vhs?

11.2.2019, 08:08 Uhr
Außenstelle für landkreisweite vhs?

© Robert Renner

Im Jahr 2018 fand im EHP statt: ein Kurzfilmabend, ein Vortrag, der Empfang einer Delegation aus der französischen Partnerstadt und ein gemeinsames Singen. „Damit ist die Mindestanzahl der erforderlichen Veranstaltungen pro Jahr erreicht“, stellte Bürgermeister Uwe Sinn in der jüngsten Sitzung fest. Das EHP blieb damit an 361 von 365 Tagen des Jahres ungenutzt. „Minimallösung“ heißt dieses Konzept und ist eine von zwei Varianten, die der Stadtrat im März vergangenen Jahres für den Weiterbetrieb des Hauses beschlossen hat.

Allerdings werde die Minimallösung wohl eher halbherzig umgesetzt, kritisierten Vertreter von Freien Wählern, CSU und Bürgerliste in der Stadtratssitzung. Es gebe Hinweise darauf, dass vonseiten der Stadt das EHP nicht für Veranstaltungen örtlicher Vereine zur Verfügung gestellt worden sei. Das aber sei eine der Maßgaben gewesen. So wollte man mit Veranstaltungen der Vereine die eigenen vier Veranstaltungen ergänzen. Offenbar blieben bei der Stadt auch die 10000 Euro weitgehend unangetastet, die der Stadtrat für die Durchführung der vier Veranstaltungen zur Verfügung gestellt hatte.

Verhandlungen liegen auf Eis

Bürgermeister Uwe Sinn referierte in der Sitzung als Antwort auf einen gemeinsamen Antrag aller Fraktionen, wie es um die Alternative zur Minimallösung steht, nämlich schlecht. Man hatte sich in dem Kompromiss vom März darauf verständigt, ein Leader-Kooperationsprojekt mit zwei Lokalen Aktionsgemeinschaften zu initiieren. Das würde Zuschüsse von 80 Prozent bedeuten und die Einstellung eines neuen Leiters mit dem überschaubaren Jahreszuschuss von 24000 Euro ermöglichen. Bürgermeister Sinn berichtete von Gesprächen mit der Stadt Eichstätt, der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und der Lokalen Aktionsgemeinschaft Altmühl-Jura.

Hier habe es zwar – vor allem durch die Universität – großes Interesse gegeben, aber es sei zunächst am Geld gescheitert, so Sinn. Man habe festgestellt, dass man das Konzept auf die gewünschten Beteiligten umschreiben müsse. Keine der Organisationen habe dafür aber die Ressourcen. Im Prinzip liegen die Kooperationsverhandlungen damit derzeit auf Eis. Und wenn es nicht bei einer der beteiligten Organisation einen neuen Impuls gibt, dürfte das auch so bleiben.

Vielversprechender scheinen die Verhandlungen über eine neue landkreisweite Volkshochschule zu sein, die Weißenburgs Oberbürgermeister Jürgen Schröppel initiiert hat. Mittlerweile hätten alle Landkreisgemeinden eine Interessensbekundung abgegeben, so Sinn in der Stadtratssitzung. Nun werden verschiedene Modelle der Umsetzung geprüft.

Vorstellbar ist ein Modell wie in Roth, mit einer Hauptstelle samt hauptberuflichem Personal und mehreren Satelliten. Eine wichtige Außenstelle in einem solchen Modell könnte dann das Europäische Haus in Pappenheim sein, wo man etwa Sprachkurse oder Veranstaltung mit einem europäischen Hintergrund unterbringen könnte.

Das hätte Charme. Wo im Landkreis gibt es schon Seminar- und Vortragsräume auf topmodernem Niveau, die an 361 von 365 Tagen leer stehen? Samt Bahnanbindung und in zentraler Stadtlage.

Weitere Verhandlungen abwarten

Hier hat die Stadt nun schon mal ihre Finger gehoben. Man wird nun die weiteren Verhandlungen und die Vorschläge des Bayerischen Volkshochschulverbandes abwarten müssen, der nach Gesprächen mit den Beteiligten eine Art Umsetzungskonzept erstellen soll. Gut möglich aber, dass Pappenheim so eine Lösung für sein EHP-Problem serviert bekommt.

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