Baden in Pleinfeld im Drei-Schicht-Betrieb

30.5.2020, 09:33 Uhr
Baden in Pleinfeld im Drei-Schicht-Betrieb

© Foto: Markus Steiner

Die Verwaltung hat die vergangenen Wochen genutzt und sich genau überlegt, wie für die Badegäste und die Angestellten der Badebetrieb geregelt werden muss, um eine Ansteckung höchst unwahrscheinlich zu machen. Pleinfeld orientiert sich dabei an den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen.

"Das ist Neuland für alle", schickte Bürgermeister Stefan Frühwald (CSU) der Diskussion im Marktgemeinderat voraus und stellte die wesentlichen Säulen des Freibad-Konzepts vor, das auf drei Säulen fußt: eine erhebliche Besucherbeschränkung von rund 130 Gästen pro Badeschicht, einen Drei-Schicht-Betrieb (9 bis 12 Uhr, 13 bis 16 Uhr und 17 bis 20 Uhr) und intensive Reinigungsmaßnahmen zwischen den Schichten.

Zudem soll das Personal auch peinlich darauf achten, ob die Abstandsregelungen eingehalten werden. Der Rathauschef rechnet aufgrund des erhöhten Reinigungs- und Personalaufwandes mit zusätzlichen Kosten von etwa 30 000 Euro. Viele Parameter seien zudem noch nicht geklärt und würden sich erst in der Praxis ergeben. Die könnte, schätzt Frühwald, in rund zwei Wochen beginnen.

Am gestrigen Freitag wurde das bereits eingelassene Wasser in den Becken beprobt. Wenn das Ergebnis vorliege und eine gute Wasserqualität bestätige, könne man das Freibad aufmachen.

Was sich ebenfalls ändert: Die Eintrittskarten sollen überwiegend online im Internet bestellt werden. Es soll vor allem für Urlauber und ältere Badegäste aber auch ein Kontingent reserviert bleiben, das an der Tageskasse gekauft werden kann.

Während in der Sitzungsvorlagen noch davon die Rede war, dass die Verwaltung davon ausgehe, dass eine Vollzeitreinigungskraft mehr benötigt werde, sagte Frühwald in der öffentlichen Gemeindratssitzung in der Brombachhalle, dass man erst einmal versuchen wolle, das Konzept mit den vorhandenen Kräften zu stemmen.

Angesichts der vielen Reglementierungen darf auch der Kiosk oder die Rutsche vermutlich nicht geöffnet werden, meinte CSU-Fraktionsvorsitzender Stefan Ritzer: "Ich war ja erst für die Badöffnung, aber was da jetzt herauskam, da würde ich das Bad doch lieber geschlossen lassen." Er frage sich jedenfalls, ob man da nicht "zu viel des Guten" gemacht habe. Frühwald erwiderte, dass das Hygienekonzept das Maximum sei, man im Laufe der Zeit aber im Idealfall nach und nach "mehr erlauben" könne.

Während die Sicherheitsmaßnahmen von allen Gemeinderäten akzeptiert wurden, sorgte die in der Vorlage vorgeschlagene Preiserhöhung (vier Euro für Erwachsene, zwei Euro für Kinder pro Badeschicht) für die angeregteste Diskussion.

Schließlich einigte sich der Marktgemeindrat auf 3,50 Euro für Erwachsene und zwei Euro für Kinder und den Drei-Schicht-Betrieb. Das erstellte Konzept, betonte Frühwald, müsse man flexibel handhaben und an die Praxis anpassen, was auch von den vier Rathausfraktionen so gesehen wurde.

FW-Fraktionschef Uwe Geuder dankte der Verwaltung für die Erarbeitung des Konzepts und meinte, dass Pleinfeld als Touristen- und Fremdenverkehrsort mit der Freibadöffnung ein positives Zeichen setzen müsse, andererseits aber auch mit dem Regelwerk für die Sicherheit der Gäste sorgen müsse. Es gab innerhalb der Fraktion der Freien Wähler aber mindestens auch einen, der Bedenken hatte: Dietmar Birkel. Der Stirner Gemeinderat meinte: "Ich würde heuer zulassen und stattdessen lieber das Dach sanieren."

Letztlich stimmten alle Gemeinderäte für die Freibadöffnung unter den Maßgaben des Hygienekonzepts, nur Rainer Braun (CSU) und Dietmar Birkel (FW) votierten dagegen.

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