Bayerns Box-Krone ist wieder in Weißenburg

24.10.2018, 09:15 Uhr
Bayerns Box-Krone ist wieder in Weißenburg

© BCW

Wie berichtet hatte Mike Lehnis den Einzug ins Finale geschafft. Dort musste er sich Jan Miehling vom BC Landau stellen, der bereits im Viertelfinale mit Miroslav Nikic auf einen Weißenburger getroffen war. Gegen Nikic hatte Miehling die Nase nach Punkten vorn, sodass es jetzt an Lehnis lag, die Weißenburger Fahne hochzuhalten.

Mit der klaren Marschroute seiner Trainer, sich nicht auf eine „Ringschlacht“ einzulassen, begann Lehnis den Kampf aus der Defensive. Mit leichten Reichweitenvorteilen gelang es ihm von Beginn an, seinen Kontrahenten auf Distanz zu halten, dessen Angriffsversuchen gut auszuweichen und Schläge zu meiden. Im Gegenzug konnte Lehnis dann immer wieder saubere Gerade ins Ziel bringen und sich so einen Punktevorsprung erarbeiten. In Laufe des Kampfes blieb der Weißenburger seiner „Kontertaktik“ zwar treu, wurde aber seinerseits auch aktiver und bestimmte das Gefecht zunehmend aus der langen Distanz.

Auf der anderen Seite fand Miehling keine Mittel gegen die lange Führhand und die immer wieder gezielt abgefeuerte linke Gerade des BCW-Athleten, sodass das Urteil am Ende verdientermaßen lautete: Sieger nach Punkten - Mike Lehnis vom BC Weißenburg. Dieser zeigte sich nach der Urteilsverkündung überglücklich, da der Titel für ihn nach einigen zweiten Plätzen in den vergangenen Jahren die Krönung seiner, mit über 100 Kämpfen und vielen Frankentiteln, langen Laufbahn ist. 

Kreis schließt sich

Euphorisch zeigte sich angesichts dieses Erfolgs auch das gesamte Weißenburger Boxer-Lager: „Nach 22 Jahren haben wir wieder einen bayerischen Meister im Schwergewicht“, stellte Vereinschef Heiner Pauckner heraus. Er freute sich auch besonders für Lehnis: „Mike hatte ein Jahr mit viel Auf und Ab. Unmittelbar vor der Meisterschaft musste er noch eine K.o.-Schutzsperre absitzen. Dass er jetzt so zurückkommt, zeigt was für ein Kämpferherz in ihm steckt“.

Zufrieden zeigten sich auch die beiden Trainer Michael Hensel und Peter Stettinger: „Mike hat sich genau an den Kampfplan gehalten und das umgesetzt, was ich diese Woche mit ihm erarbeitet habe. Ich freu mich, dass er jetzt mit 30 Jahren endlich sein großes Ziel erreicht hat“, so Hensel. Für BCW-Cheftrainer Stettinger schließt sich mit dem neuen Bayerischen Meister im Schwergewicht damit auch wieder ein Kreis. Der wohl erfolgreichste BCW-Boxer überhaupt war 1996 der letzte Weißenburger, der den Titel im Schwergewicht gewinnen konnte. Ihm war es neben der Freude über den Titel vor allem auch wichtig die Leistungen der restlichen Weißenburger Teilnehmer (wir berichteten) anzuerkennen.

Peter Stettinger: „Auch wenn die Enttäuschung für die Athleten im ersten Moment groß war, so bin ich mit den Leistungen dennoch sehr zufrieden. Alle vier sind junge Boxer, für die es zum Teil die erste große Meisterschaft war. Die Jungs haben gezeigt, dass sie bereits jetzt zur bayerischen Spitze gehören, auch wenn sie durch sehr knappe Urteile das Finale nicht erreicht haben. Ich bin stolz auf die gesamte Mannschaft, auf diesen Leistungen kann der Box-Club Weißenburg aufbauen“.

Genau mit diesem Gefühl ist der Coach zusammen mit Michael Hensel und der Bayernauswahl zur Deutschen U21 Meisterschaft in Moers aufgebrochen. Vom BCW sind neben den Trainern auch Kris Bushi im Halbwelter- und Rakhim Shidaev im Weltergewicht dabei. Während diese beiden Athleten um Titel und Medaillen kämpfen, gilt es am kommenden Samstag für ihre Mannschaftskollegen Enno Lehner, Marvin Kammel, Oliver Lahde und Rene Göttler unter Begleitung ihres Trainers Robert Huber in Geretsried bei einer Integrationsveranstaltung weiter Ringerfahrung zu sammeln.

Die ganze Weißenburger Staffel-Mannschaft wird dann am Freitag, 2. November wieder gefordert sein, wenn der BC Weißenburg – unter Leitung der beiden zweiten Vorsitzenden Walter Nowotny und Philipp Lang - bei einer Galaveranstaltung in Gifhorn gegen den dortigen Boxclub antritt.

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