Fußball-Landesliga Nordost

Der Weißenburger Höhenflug auf Rang drei in der Aufstiegsrunde

Uwe Mühling

8.6.2022, 12:08 Uhr
Nach dem letzten Spieltag und einem 4:3-Sieg gegen Vorwärts Röslau stellte sich die junge Weißenburger Mannschaft samt Trainern zum Saisonabschlussfoto. Nach dem ersten Landesliga-Jahr seit der Saison 1992/1993 herrscht im TSV-1860-Lager rundum Zufriedenheit mit dem Abschneiden

© Uwe Mühling, WT Nach dem letzten Spieltag und einem 4:3-Sieg gegen Vorwärts Röslau stellte sich die junge Weißenburger Mannschaft samt Trainern zum Saisonabschlussfoto. Nach dem ersten Landesliga-Jahr seit der Saison 1992/1993 herrscht im TSV-1860-Lager rundum Zufriedenheit mit dem Abschneiden

Macht ein paar Tabellen mehr, wobei es eine Rangfolge gibt, die sich der TSV 1860 Weißenburg ganz besonders gerne anschaut. Es ist die Tabelle der Meisterrunde. Hier haben die neun Mannschaften zunächst die Ergebnisse aus den direkten Vergleichen der Vorrunde mitgenommen – für Weißenburg blieb da nur ein Zähler. Nimmt man aber rein die Partien, die ab März in der Meisterrunde ausgetragen wurden, dann steht der TSV 1860 glänzend da. Der Aufsteiger ist Dritter mit 16 Punkten. Nur der SC 04 Schwabach (20) und der TSV Neudrossenfeld (17) haben mehr geholt. Ja, die Weißenburger stehen in dieser Skala sogar vor dem Meister und Bayernliga-Aufsteiger TSV Kornburg (15).

Trainerteam: "Mega stolz"

In der Endabrechnung war es für den TSV 1860 ein siebter Platz, auf den Trainer Markus Vierke, seine beiden „Co“ Michael Seitz und Markus Lehner sowie die gesamte junge Mannschaft „mega stolz“ sein können, wie der Coach findet. Fast 30 Jahre musste man in Weißenburg auf den Wiederaufstieg in die Landesliga warten, dass es nun so hervorragend lief und der Klassenerhalt bereits zur Winterpause mit der Qualifikation für die Meisterrunde gesichert war, hat die Erwartungen bei Weitem übertroffen, findet Vierke.

Die vergangene Landesliga-Saison hat auch den Weißenburger Trainern Michael Seitz (links) und Markus Vierke (rechts) beste Laune gemacht.

Die vergangene Landesliga-Saison hat auch den Weißenburger Trainern Michael Seitz (links) und Markus Vierke (rechts) beste Laune gemacht. © Uwe Mühling, WT

Der Cheftrainer spricht von einer „Wahnsinnssaison“, in der seine Mannschaft insgesamt 36 Punkte aus 26 Spielen geholt hat. Macht einen Schnitt von rund 1,4 Zählern pro Begegnung bei einem Torverhältnis von 43:41. In der Vorrundengruppe Süd waren die Mannen um Kapitän Jonas Ochsenkiel zu Hause die drittbeste Mannschaft (zwölf Punkte) und auswärts Schlusslicht (acht). In der Meisterrunde war es fast umgekehrt. Diesmal holten die TSVler auswärts zwölf Zähler und nur vier daheim.

Daran lässt sich auch gut ablesen, dass die Weißenburger ihre Ziele unterm Strich erreicht haben. Zum einen wollten sie ihre junge Mannschaft in den Spielen der Meisterrunde ohne Druck weiterentwickeln und weiter an das Landesliga-Niveau heranführen, zum anderen wollten sie die Topteams ärgern.

Auftakt schon wieder am 12. Juni

Kurzum: „Es war eine geniale und sehr starke Runde“, findet Trainer Vierke und ist froh, dass seine Mannschaft momentan Zeit zum Durchschnaufen hat. Nach den aufreibenden englischen Wochen im April und Mai stecken die „Rot-Weißen Bomber“, wie sich die TSVler nennen, gerade in der Sommerpause. Offizieller Trainingsstart für die neue Saison ist am 12. Juni. „Ich glaube, die Spieler sind momentan ganz froh, wenn sie mich mal ein paar Wochen nicht sehen“, sagt der Coach mit einem Augenzwinkern.

Mit seiner Truppe will er in der neuen Saison an die zuletzt gezeigten Leistungen und Ergebnisse anknüpfen. Das zweite Jahr nach dem Aufstieg soll ja angeblich immer das schwerste sein. Darauf will sich der TSV 1860 intensiv vorbereiten, zumal in der neuen Saison auch wieder nach dem alten Modus gespielt wird. Das heißt, es gibt mindestens 34 Spieltage, ein weitaus umfangreicheres Programm und damit eine größere (körperliche) Herausforderung. Punktspielstart ist bereits am Wochenende 16./17. Juli.

Die Weißenburger werden mit relativ gleichem Kader ins zweite Jahr gehen. Einziger Abgang ist Benjamin Weichselbaum (SG Nennslingen/Bergen). Nach langer Verletzungspause hofft man auf die Rückkehr von Tom Vierke (im Juni) und Tim Lotter (im August). Gleichzeitig gibt es mit Noah Schneider schon den nächsten Spieler, der verletzungsbedingt längere Zeit ausfallen wird.

Neuzugang aus Dittenheim

Der Weißenburger Neuzugang Johannes Meyer kommt vom FV Dittenheim, hat zuvor aber bereits bei der SpVgg Ansbach in der Bayern- und Landesliga gespielt.

Der Weißenburger Neuzugang Johannes Meyer kommt vom FV Dittenheim, hat zuvor aber bereits bei der SpVgg Ansbach in der Bayern- und Landesliga gespielt. © Uwe Mühling, WT

Aus der U19 wird zumindest Neo Stengel aufrücken, und als externen Neuzugang konnten die Weißenburger eine echte Verstärkung gewinnen: Johannes Meyer kommt vom FV Dittenheim. Der 28-jährige Innenverteidiger bringt aus seiner Zeit bei der SpVgg Ansbach reichlich Bayernliga- und Landesliga-Erfahrung mit

Letztlich herrscht Kontinuität im Kader. Und die wünscht man sich in Weißenburg auch in einem anderen Bereich. Und damit wären wir zum Abschluss bei einer weiteren Tabelle. Genauer gesagt der Fairnesstabelle. Hier stand der TSV 1860 sowohl in der Vorrunde als auch in der Meisterrunde zusammen mit dem TSV Kornburg ganz oben. Auch in der kommenden Saison wollen die Weißenburger weiter mit fairer Spielweise erfolgreich sein.

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