Seit 20 Jahren in Weißenburg

Die Luna Bühne feierte ihren 20. Geburtstag

Markus Steiner

Weißenburger Tagblatt

E-Mail zur Autorenseite

23.9.2022, 09:37 Uhr
Ohne Brigitte Brunner und Thomas Hausner gäbe es die Luna Bühne nicht. Brunner war am Geburtstagsabend allerdings der Ansicht, dass der Applaus ganz alleine ihrem Mann Thomas gebührt.

© Markus Steiner/Weißenburger Tagblatt Ohne Brigitte Brunner und Thomas Hausner gäbe es die Luna Bühne nicht. Brunner war am Geburtstagsabend allerdings der Ansicht, dass der Applaus ganz alleine ihrem Mann Thomas gebührt.

Dabei hat, wie so oft, alles wirklich einmal ganz klein angefangen, erinnerte Thomas Hausner die rund 70 geladenen Gäste bei der Geburtstagsfeier am Donnerstagabend. Hausner ist, wenn man so will, der leibliche Vater der Luna Bühne, mit der er sich einen Lebenstraum erfüllt hat und auf der er sich so richtig ausleben kann. Und der es in den zwei Jahrzehnten geschafft hat, dass Kabarettgrößen wie Mäc Härder, Lizzy Aumeier oder Georg Koeniger (TBC) oder der Harfenist Michael David regelmäßig nach Weißenburg kommen und dort ihr aktuelles Programm zeigen. Für einige, wie etwa Monika Gruber oder Martina Schwarzmann, sei die Kleinkunstbühne inzwischen wirklich zu klein, merkte Hausner an, der während des gesamten Geburtstagsabends sichtlich gerührt war und sich freute, dass sein Kind, die Luna Bühne, inzwischen ein stattlicher junger Erwachsener ist, der auf eigenen Beinen steht.

Räumlich verändert

Die räumlichen Veränderungen (Hospiz, Silbermühle, Paradeisgasse 9), die verschiedenen Programme, die neben Kabarett auch Platz für große Komödien oder Musicals haben, und vor allem die zahlreichen treuen Gäste, von denen viele längst Freunde sind, haben alle dazu beigetragen, dass die Luna Bühne aus Weißenburg nicht mehr wegzudenken ist.
„Sie haben das kulturelle Leben unserer Stadt bereichert“, sagte Oberbürgermeister Jürgen Schröppel, der mit seiner Gattin Doris kam und deshalb einmal mehr seinen „Running Gag“ auspackte: „Es ist schön, wenn Tante Doris zu Besuch kommt und Klavier spielt. Es aber noch schöner, wenn Onkel Jürgen kommt und einen Scheck dabeihat.“ Den überreichte er dann auch gleich unter dem Gelächter des Publikums und entlockte Hausner dieses Bekenntnis: „Ich werde irgendwann mal auf dieser Bühne sterben.“

Die Füße auf der Bühne

Der Rest des Abends wurde deutlich weniger schwermütig, weil etliche Geburtstagsgäste dabei waren, die der Kleinkunstbühne von Anfang an die Treue hielten und wissen, wie man auf einer Geburtstagsparty für gute Stimmung sorgen kann. So bekannte Georg Koeniger (TBC) als erster Kabarettist des Abends: „Ich freue mich, dass ich heute da sein muss.“ Die Luna Bühne sei auch heute noch etwas ganz Besonderes für ihn: „Wo hat man das sonst schon, dass das Publikum in der ersten Reihe die Füße auf die Bühne legen kann?“ Mäc Härder, der das erste Mal am 27. März 2003 die Bretter der Luna Bühne betrat und mit dem aktuellen Programm „Wir haben nicht gegoogelt, wir haben überlegt“unterwegs ist, ist der Kleinkunstbühne ebenfalls treu geblieben. Er erinnerte daran, dass es vor 20 Jahren, als die Luna Bühne das Licht der Welt erblickte, noch „piss-gelbe Telefonhäuschen“ gab, in denen es auch so roch und manches besser war, obwohl es schlechter war. Auch damals habe es schon Überwachungskameras gegeben: „Die hießen Klara und Elvira.“

Slogans aus den Siebzigern

Das Publikum hatte Mäc Härder dann vollends auf seiner Seite, als er Werbeslogans aus den 70er- und 80er-Jahren des vorigen Jahrhunderts vervollständigen ließ: „Wenn einem so viel Gutes widerfährt, das ist schon einen . . . wert“ oder „Nichts geht über Bärenmarke, Bärenmarke im . . .“
Thomas Hausner erinnerte danach daran, dass das Fränkische Amtsgericht in der Silbermühle gestartet ist und OB Jürgen Schröppel, der damals noch Amtsrichter war, ihn damals zu der Kultserie animiert hatte, als Hausner selbst einmal vor dem Richtertisch stand. Auch „Dreck & Speck“, die erste Sitcom auf einer deutsche Bühne, sei so ein Meilenstein gewesen. Sie feierte am 14. Oktober 2010 Premiere und umfasste ganze 21 Folgen. Mit dabei war auch der Treuchtlinger Liedermacher Arthur Rosenbauer, der der Kultserie einen eigenen Titelsong komponiert hat und am Geburtstagsabend natürlich auch in die Saiten seiner Gitarre greifen durfte. Michael David, ein Virtuose an seinem Instrument, spielte für Hausner sein Lieblingslied auf der Harfe, den „Little Drummerboy“, und intonierte danach noch Van Morrisons „Moondance“.

Unterhaltsamer Abend

So wurde die Geburtstagsfeier, zu der Uli Rauscher ein opulentes Buffet beigesteuert hatte, ein unterhaltsamer Abend mit Freunden, Gästen und Weggefährten, der bestens geeignet war, um dem Vater der Luna Bühne am Geburtstagsabend vor Rührung feuchte Augen zu bereiten. Am Ende gab es vom gesamten Publikum stehende Ovationen, die seine Frau Brigitte Brunner ihn ganz alleine genießen ließ: „Die Luna Bühne ist Dein Baby, Dein Baby ganz alleine, darum ist auch der Applaus ganz alleine für Dich.“

Keine Kommentare