Besonderer Moment der VfL-Baskets

Die Treuchtlinger Korbjäger und der große Showdown in Coburg

12.9.2021, 14:12 Uhr
Ein Bild vom Februar 2017: Trotz der Niederlage und dem Ende der Meisterträume feierten die VfL-Fans ihre Mannschaft nach dem denkwürdigen Topspiel in Coburg.  

© Uwe Mühling, NN Ein Bild vom Februar 2017: Trotz der Niederlage und dem Ende der Meisterträume feierten die VfL-Fans ihre Mannschaft nach dem denkwürdigen Topspiel in Coburg.  

. . . oder auch zum Zurückschauen auf insgesamt zehn Spielzeiten in dieser hochklassigen Liga. Wir tun dies in loser Folge in unserer Serie unter dem Titel „VfL-Momente“. Dabei lenken wir in diesem Beitrag den Blick dabei auf die Saison 2016/2017. Sie war die bislang erfolgreichste der VfL-Baskets in der 1. Regio. Der Meistertitel und der damit verbundene Aufstieg in die 2. Bundesliga ProB waren greifbar nahe.

Rekordkulisse: fast 1600 Zuschauer

An einem Freitagabend, es war der 17. Februar 2017, kam es zum großen Showdown zwischen den beiden Topteams des BBC Coburg und des VfL Treuchtlingen. Die bundesligaerprobte HUK-Coburg Arena bot dabei einen sensationellen Rahmen mit einer Regionalliga-Rekordkulisse von 1570 Zuschauern. Obwohl die Amateure aus dem Altmühltal wenige Wochen zuvor das Hinspiel in der heimischen „Sene“ mit 70:65 gewonnen hatten, gingen die professionell ausgerichteten Coburger als Favorit ins Topspiel.

Was beide Mannschaften boten, war Spannung pur bis zum Schluss. Die VfL-Baskets kämpften sich selbst nach 16 Punkten Rückstand im letzten Viertel wieder zurück und hätten fast noch die Wende geschafft. Letztlich aber behielten die Oberfranken mit 93:89 knapp die Oberhand. Das Resultat bedeutete zugleich eine Vorentscheidung im Titelrennen, denn Coburg baute seinen Vorsprung gegenüber den VfL-Baskets aus und hatte mit der Schlusssirene zwei Siege mehr am Konto.

Treuchtlingens Tim Eisenberger war damals in Coburg mit 24 Punkten der Topscorer des Abends, bekam in dieser Szene aber ganz schön „auf den Deckel“.  

Treuchtlingens Tim Eisenberger war damals in Coburg mit 24 Punkten der Topscorer des Abends, bekam in dieser Szene aber ganz schön „auf den Deckel“.   © Uwe Mühling, NN

Zwei Tage später wurden es dann sogar drei Siege mehr: Coburg gewann klar gegen Zwickau, Treuchtlingen musste sich zu Hause unglücklich gegen Vilsbiburg geschlagen geben – 78:80 nach Verlängerung in einem erneut dramatischen Match. Letztlich machte Coburg das Rennen, feierte Meisterschaft und Aufstieg. Vilsbiburg schob sich noch dazwischen und wurde Vizemeister, punktgleich mit dem Dritten aus Treuchtlingen. Dieser dritte Rang war trotz der ersten Enttäuschung die beste Platzierung für die VfL-Baskets in der 1. Regionalliga, als Trostpreis blieb seinerzeit der erstmalige Bayernpokalsieg.

Anreise mit zwei VfL-Bussen

Doch noch einmal zurück zum Spiel in Coburg. Gleich mit zwei Bussen und etlichen Privatautos waren die VfL-Baskets angereist und wurden von einem großen Fanblock und rund 200 VfL-Anhängern unterstützt. Der bekam in den ersten beiden Vierteln eine eher schwache Verteidigungsleistung seiner Mannschaft zu sehen. Coburg führte zur Pause mit 51:39. Im dritten Durchgang kämpften sich die Treuchtlinger zwischenzeitlich ganz gut heran, gingen aber mit einem 64:73-Rückstand in den letzten Abschnitt.

Auch Simon Geiselsöder (am Ball) gehörte im Februar 2017 zu den herausragenden Akteuren des VfL-Treuchtlingen beim "Endspiel" in Coburg.

Auch Simon Geiselsöder (am Ball) gehörte im Februar 2017 zu den herausragenden Akteuren des VfL-Treuchtlingen beim "Endspiel" in Coburg. © Uwe Mühling, NN

Hier bauten die BBCler ihren Vorsprung auf 16 Zähler aus (85:69 in der 33. Spielminute) und alles schien gelaufen. Doch mit einem furiosen 12:0-Lauf meldete sich der VfL zurück. 64 Sekunden vor Schluss brachte Simon Geiselsöder den VfL mit zwei Freiwürfen auf 87:89 heran. In der Schlussminute knisterte es vor Spannung, allerdings konnten die Treuchtlinger ihre guten Chancen zum Ausgleich oder gar zur Führung nicht mehr nutzen. Coburg wankte, fiel aber nicht und machte den 93:89-Endstand perfekt.

Mit Tim Eisenberger (24 Punkte), Simon Geiselsöder (23) und Stefan Schmoll (20) stellte der VfL die drei Topscorer des Abends. Zweistellig traf auch Florian Beierlein (16). Ansonsten war noch Arne Stecher (6) für den VfL erfolgreich. Diese Korbjäger bildeten auch die Starting Five der Gäste – den Einwechselspielern gelang damals kein einziger Punkt. Der Ausfall von Claudio Huhn (Polizeieinsatz bei der Sicherheitskonferenz in München) war an dem Abend nicht zu kompensieren. Da half es auch nichts, dass Eisenberger, Schmoll und Geiselsöder in puncto Effektivität vor allen Coburger Akteuren lagen.

Das VfL-Team gegen Coburg am 17. Februar 2017: Tim Eisenberger (24 Punkte, davon drei Dreier, 8 Rebounds, 14 Assists), Simon Geiselsöder (23 Punkte, davon 4 Dreier), Stefan Schmoll (20 Punkte, 12 Rebounds), Florian Beierlein (16), Arne Stecher (6), Jonathan Schwarz, Jonas Rauch, Nico Jahnel, Tobias Heinz, Kevin Vogt.


Hier gibt's die Bilder vom damaligen Spiel in Coburg: Treuchtlinger Baskets unterlagen im Topspiel knapp mit 89:93 - Weißenburg | Nordbayern



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