Dorferneuerung in Bieswang wird verschoben

2.6.2020, 12:51 Uhr
Dorferneuerung in Bieswang wird verschoben

© Foto: Uwe Mühling

Grund für die Verzögerung sei ein Zuständigkeits- und Kommunikationsproblem, erläuterte Bürgermeister Florian Gallus dem Gremium. Konkret geht es um einen Bereich auf der Straße, von dem nicht klar war, wer der Bauherr dafür ist. Die Teilnehmergemeinschaft der Dorferneuerung beziehungsweise das Amt für Ländliche Entwicklung ist Bauträger für die Gehwege, die Stadt Pappenheim für die Straße im Bereich der Kanalisation.

Nur wer den Bereich dazwischen verantwortet, war unklar – "und keiner wusste, dass es der andere nicht macht", erklärte Gallus in der Sitzung. Man habe "aneinandervorbeigeredet". Nun ist klar, dass die Stadt Pappenheim Bauherr für die entsprechenden Bereiche ist, allerdings hat die Unklarheit gemeinsam mit der schwierigen Lage im Baubereich aufgrund der Corona-Krise nun die ganze Sache derart verzögert, dass "2020 nicht mehr gestartet werden kann". Man ist aber in der Stadtverwaltung froh, dass man immerhin nicht neu ausschreiben muss.

Nur kann die Ortsdurchfahrt bis zum Beginn der Dorferneuerungsarbeiten 2021 nicht so bleiben. Die Aufschüttung mit Schotter bedeute eine erhebliche Belästigung durch Staubentwicklung für die Anwohner, so Gallus. Dem habe man zumindest teilweise durch die andauernde Sperrung der Ortsdurchfahrt entgegenwirken können, da derzeit keine Auswärtigen die Straße nutzen und hauptsächlich Einheimische ihre Wege finden. Dennoch ist die Staubentwicklung auf Dauer "nicht hinnehmbar", weiß der neue Bürgermeister, der selbst in Bieswang wohnt.

Auch die Unterspülung der Straße durch Regenfälle sei problematisch. Teilweise würden sich an Kanten und Kanalschächten Schlaglöcher von bis zu zehn Zentimetern Tiefe bilden. Vor allem in der Anfangsphase seien die Bauhofmitarbeiter wöchentlich nach Bieswang gefahren, um die Löcher wieder aufzufüllen, berichtet Gallus.

Ein weiteres Problem: Die Stadt könnte im Winter die Straße im derzeitigen Zustand bei Schneefall nicht räumen und würde so ihrer Verkehrssicherungspflicht nicht nachkommen. Und nun macht auch noch das Landratsamt Druck: Wenn derzeit keine Bauarbeiten stattfinden, darf die Straße nicht länger für den Verkehr gesperrt werden, so die Aussage der Straßenverkehrsbehörde.

Diese Gründe würden "keine andere Wahl lassen", so Gallus, als eine provisorische Asphaltschicht auf die Straße zu bringen. Diese Kosten von rund 100 000 Euro wollte man ursprünglich vermeiden: "Wir hätten uns den Betrag gerne gespart." Doch durch das Drehen an verschiedenen Stellschrauben konnte man die Kosten immerhin auf 66 000 Euro reduzieren, und der Zweckverband zur Wasserversorgung links der Altmühl übernimmt voraussichtlich einen Anteil von rund 28 000 Euro. Die Entscheidung darüber fällt der Zweckverband in seiner Verbandsversammlung diese Woche .

Letztlich würden dann auf die Stadt Pappenheim rund 38 000 Euro für die Asphaltierung entfallen, wofür der Stadtrat seine Zustimmung gab. Die fünf Zentimeter dicke Asphaltschicht soll nun schnellstmöglich aufgebracht werden. Gallus sprach von einer Umsetzung schon Anfang Juni, was zwar "sehr sportlich" sei, aber von der ausführenden Baufirma im Angebot so zugesagt wurde.

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