Bayernliga der Ringer

Dramatisches Kellerduell: Weißenburger rangen Erlangen nieder

wt/um

22.11.2022, 14:03 Uhr
Erik Vinkovics (rechts) legte seinen Gegner Kai Damerau kurz vor dem Schlussgong auf die Schultern und feierte einen wichtigen Sieg für Weißenburg.

© Uwe Mühling, WT Erik Vinkovics (rechts) legte seinen Gegner Kai Damerau kurz vor dem Schlussgong auf die Schultern und feierte einen wichtigen Sieg für Weißenburg.

Weil die Begegnung so enorm wichtig war, aktivierte das Weißenburger Trainerteam einige Akteure zur Verstärkung der Mannschaft. Somit stand neben Peter Wägemann, Simon Will und Jonas Stengel erstmals in dieser Saison auch Lukas Stengel zur Verfügung. Trotz einiger Umgewöhnungen – vor allem fehlt in der neuen, modernen Halle ein Beamer, der notgedrungen durch einen Fernsehbildschirm ersetzt wurde – kamen die Weißenburger recht gut mit den Bedingungen an neuer Wettkampfstätte zurecht.

Alle Kräfte mobilisiert

Neben dem TSV 1860 mobilisierten auch die Gäste aus Erlangen alle Kräfte. Sie waren mit einer sehr starken Aufstellung angereist. Das bekam zum Auftakt in der Klasse 57 kg (griechisch-römisch) gleich Fritz Stockhausen zu spüren. Er hatte gegen Erik Kokeyan eine schwierige Aufgabe vor sich, und der Erlanger holte vier Punkte. Im Schwergewicht (Gewichtsklasse bis 130 kg, Freistil) stand für Weißenburg Benedikt Mastronicola auf der Matte. Mit Tobias Nendel hatte er einen körperlich überlegenen Gegner und musste sich ebenfalls geschlagen geben.

Premiere an neuer Sportstätte: Erstmals führten die Weißenburger Ringer einen Wettkampf in der Vierfachturnhalle am Seeweiher durch. Dabei belegten sie ein Viertel der Halle, das recht gut mit Zuschauern gefüllt war. 

Premiere an neuer Sportstätte: Erstmals führten die Weißenburger Ringer einen Wettkampf in der Vierfachturnhalle am Seeweiher durch. Dabei belegten sie ein Viertel der Halle, das recht gut mit Zuschauern gefüllt war.  © Uwe Mühling, WT

In der Klasse bis 61 kg, Freistil, startete Erik Vinkovics für den TSV 1860 und hatte es mit Kai Damerau zu tun. Beide lieferten sich einen ausgeglichenen, spannenden und abwechslungsreichen Fight. Vinkovics hatte einiges an Gewicht abtrainiert und ihn rettete zunächst der Pausengong. Im zweiten Abschnitt hatte er das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. Zwei Sekunden vor Kampfende konnte er seinen Gegner schultern – die Halle tobte.

Anschließend traf David Hilpert (bis 98 kg, Freistil) auf Patrick Kellers. Der Weißenburger wurde überlegener Punktsieger und glich dadurch zum 8:8-Zwischenstand aus. In der Gewichtsklasse bis 66 kg, Freistil, kämpfte für die Weißenburger Simon Hilpert, der es mit dem ehemaligen tschechischen Auswahlringer Michael Hauser zu tun hatte. Letzterer lag schon mit 9:1 vorne, ehe Hilpert eine furiose Aufholjagd startete. Mit zunehmender Dauer bekam der TSVler seinen Gegner immer besser in den Griff und kämpfte sich noch bis zum Endstand von 9:7 heran. Somit gab er in der Mannschaftswertung nur einen Punkt ab, was für den Kampfverlauf wichtig war.

Spektakuläre Griffe

Nach der Pause ging es mit der 86-kg-Klasse (Freistil) weiter. Jonathan Hilpert hatte mit Yousef Abdullah einen sehr schweren Kontrahenten. Der Weißenburger zeigte sein ganzes Können und wurde mit einigen sehenswerten und spektakulären Griffaktionen Schultersieger im zweiten Abschnitt – dabei hatte auch Jonathan Hilpert bereits mit 1:9 nach Punkten hinten gelegen. Peter Wägemann (Klasse bis 71 kg, Freistil) und Gastringer Max Strampfer lieferten sich in der Folge ein ausgeglichenes Duell, das der Erlanger knapp für sich entschied.

Simon Hilpert (oben) hatte es mit dem früheren tschechischen Auswahlringer Michael Hauser zu tun und kam nach 1:9-Rückstand noch auf 7:9 Punkte heran.

Simon Hilpert (oben) hatte es mit dem früheren tschechischen Auswahlringer Michael Hauser zu tun und kam nach 1:9-Rückstand noch auf 7:9 Punkte heran. © Uwe Mühling, WT

Danach kämpfte Simon Will (Klasse bis 80 kg, Freistil) gegen Kai Eric Krumbholz. Beide zeigten den Zuschauern eine packende Auseinandersetzung, die mit einem überlegenen Punktsieg für Will endete. In der Gewichtsklasse bis 75 kg kämpften die Stengel-Brüder im freien (Jonas) sowie im griechisch-römischen Stil (Lukas). Sie hatten Mohammed Toreq und Sebastian Krieger, einen ehemaligen Bundesligaringer, als Gegner.

Entscheidung im letzten Fight

Lukas Stengel musste gegen Krieger eine Schulterniederlage hinnehmen. So stand es vor dem letzten Kampf 16:15 für Weißenburg. Zwischen Jonas Stengel und Mohammed Toreq musste die Entscheidung fallen. Der TSV-1860-Akteur sammelte konsequent seine Zähler, holte unter dem Jubel der Zuschauer einen 9:0-Punktsieg und damit drei Mannschaftspunkte zum 19:15-Endstand.

Am Ende konnte die Weißenburger Staffel einen enorm wichtigen Sieg im Bayernliga-Abstiegskampf bejubeln.

Am Ende konnte die Weißenburger Staffel einen enorm wichtigen Sieg im Bayernliga-Abstiegskampf bejubeln. © TSV 1860 Weißenburg, WT

Am kommenden Samstag, 26. November, müssen die Weißenburger auswärts beim SV Johannes Nürnberg III antreten. Der nächste Heimkampf folgt am Samstag, 3. Dezember, um 19.30 Uhr gegen den TV Unterdürrbach. Dann tritt die TSV-1860-Staffel wieder an gewohnter Stätte in der Landkreishalle an und hofft erneut auf die sehr gute Unterstützung durch die heimischen Zuschauer und Fans.

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