Eine App für die Römischen Thermen in Weißenburg

22.1.2020, 15:48 Uhr
Eine App für die Römischen Thermen in Weißenburg

© Foto: Markus Steiner

Die Digitalisierung darf auch vor historischen Einrichtungen und Museen nicht halt machen, davon ist Weißenburgs Museumsleiter Dr. Mario Bloier überzeugt, und diese Meinung dürfte vermutlich breiter Konsens unter allen Museen im Freistaat sein. Der Beweis: Bislang arbeiten immerhin schon 60 nichtstaatliche Museen mit "fabulApp!", und auch Weißenburg will noch in diesem Jahr die Römischen Thermen aufs Smartphone bringen.

Entwickelt wird die App derzeit von Lisa Hegewald, die im Römermuseum wissenschaftliche Mitarbeiterin ist. "Wer heute die Kinder und Jugendlichen mit seinen Angeboten erreichen will, muss auch digitale Angebote für mobile Endgeräte, wie Smartphone oder Tablet, anbieten können", weiß Bloier, der froh ist, dass er bei dieser anspruchsvollen Aufgabe Hilfe aus München bekommt.

Denn das Entwickeln einer App ist finanziell, technisch und konzeptionell eine große Herausforderung. Gut, dass die Landesstelle für nichtstaatliche Museen hier ein professionelles Baukastensystem anbieten kann, mit dem sich native Apps, Hybrid-Apps und Web-Apps entwickeln lassen – und das für die Museen völlig kostenlos.

Weil eine App ja nie "ganz fertig" ist, wie Gerstner weiß, können bei Bedarf jederzeit neue Funktionen hinzugefügt werden. So seien in Zukunft beispielsweise auch E-Learning- und Spieleanwendungen denkbar oder beispielsweise mehrsprachige Audio- oder Videotouren. Damit die App auch schnell und unkompliziert heruntergeladen werden kann, arbeiten die Weißenburger Museen derzeit daran, dass bis Herbst auch
in den Römischen Thermen ein kostenloser Wlan-Hotspot eingerichtet wird.

Die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern wiederum sorgt ihrerseits dafür, dass mit einem externen Dienstleister das Hosting und der Support der "fabulApp!" funktioniert. So können sich die Museen selbst vollständig auf die Konzeption und auf die Inhalte konzentrieren.

Als Erstes, erklärt Lisa Hegewald, soll eine Thermenführung für neun- bis zwölfjährige Kinder konzipiert werden. Weitere Alters- und Zielgruppen seien danach natürlich jederzeit denkbar. Als Nächstes, so Hegewald, soll das bereits vorhandene Manuskript für die Audio-Tour durch die Thermen im Tonstudio mit professionellen Sprechern vertont werden.

Wenn alle Inhalte fertig sind, kümmert sich die Landesstelle für nichtstaatliche Museen dann auch um die Auslieferung der Anwendung an die App-Stores von Apple oder Android sowie um Marketing und Kommunikation. Und auch der laufende Support, also die Pflege und Weiterentwicklung der App, ist garantiert. Denn was würde die schönste App nützen, wenn keiner wüsste, dass sie überhaupt existiert?

In den Weißenburger Museen herrscht jedenfalls wegen "fabul-App!" auch ein wenig Aufbruchstimmung, und Museumsleiter Dr. Mario Bloier geriet bei der Vorstellung der App geradezu ins Schwärmen: "Eine wunderbare Sache, wenn wir mit der App den Spaß und die Freude am Lernen und Forschen fördern können."

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