Ellinger Schlossbrauerei verschenkt Fasching-Freibier im Drive In

16.2.2021, 13:44 Uhr
Großer Andrang vor dem Ellinger Schloss: Die Brauerei Fürst Carl verschenkte einige hundert Kästen Freibier, um ein wenig Faschingsstimmung aufkommen zu lassen.

© Ralph Goppelt Großer Andrang vor dem Ellinger Schloss: Die Brauerei Fürst Carl verschenkte einige hundert Kästen Freibier, um ein wenig Faschingsstimmung aufkommen zu lassen.

Wie ein Lauffeuer lief die Ankündigung am Montag durch die Sozialen Netzwerke und am Dienstag bildete sich dann eine lange Schlange vor dem Ellinger Schloss. Anlass der Aktion war der Faschingszug der Karnevalsgesellschaft Ellingen, der an diesem Termin stattgefunden hätte.

„Wir wurden von der Resonanz ein wenig überrascht“, schnaufte Katalin Fürstin von Wrede am Dienstagmittag kurz durch. Zu diesem Zeitpunkt war die Aktion schon gelungen über die Bühne gebracht und man hatte sich Applaus im Netz und einige Sympathiepunkte erarbeitet. Am Montag allerdings konnte man noch nicht so recht wissen, was man sich da eingebrockt hatte. Mit gemischten Gefühlen sah man, wie schnell sich die Kunde vom Ellinger Freibier verbreitete. Eilends berief man ein Treffen ein und stellte ein angepasstes Hygienekonzept samt Befahrungsplan auf.

 

Um sechs Uhr standen die ersten Autos an

Am Dienstag standen dann schon kurz nach 6 Uhr die ersten Autos vor der Brauerei und warteten auf den Beginn der Ausgabe um 8 Uhr. Zu dem Zeitpunkt hatte sich die Autoschlange von Richtung Stopfenheim auf einige hundert Meter ausgewachsen und an der Brauerei ging es Schlag auf. Die Autofahrer fuhren mit entriegeltem Kofferraum vor, die Brauereiarbeiter luden den Kasten ein, Kofferraum zu und nächster. Handgestoppte 35 Minuten später war das „mehrere hundert Kästen“ umfassende Kontingent weg.

Hintergrund der Aktion war, dass die Ellinger Brauerei seit Jahrzehnten fester Bestandteil des Faschingsumzugs der KaGe ist. Dort verteilt die Fürstliche Familie von einem Wagen herab Freibier an die Teilnehmer des Zugs und die tausenden Zuschauer entlang der Strecke. In diesem Jahr fiel der Faschingszug zwar aus, aber das Freibier wollte man trotzdem nicht behalten, erklärte Katalin Fürstin von Wrede.

"Die Menschen brauchen was zum Freuen"

 „Wir wissen ja alle, dass die Stimmung im Moment nicht so sonderlich gut ist, und die Menschen warten auf etwas, über das sie sich freuen können. Dafür wollten wir sorgen.“ Natürlich konnte das kein Ersatz für das Ellinger Faschingstreiben sein, aber zumindest eine kleine Reminiszenz. „Normalerweise wäre Ellingen heute im Ausnahmezustand und die Menschen total ausgelassen, die Realität aber ist, dass niemand ausgelassen ist, und da wollten wir mit einem kleinen Autozug was dagegen setzen.“ Mit dem Freibier sollten sich die Menschen dann am Abend ihren persönlichen Fasching zuhause ein bisschen schöner machen können.


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Dass zwischenzeitlich die Polizei vor Ort war, habe nichts mit einem Verkehrschaos zu tun gehabt, sondern damit, dass es zu einem kleinen Auffahrunfall gekommen sei, erklärt die Fürstin. Ansonsten sei die Aktion absolut gesittet über die Bühne gegangen und die Menschen hätten sich vorbildlich an die Vorgaben gehalten.

Ein Freibier auf die Perspektive

Mit Blick auf die Brauerei stellte Katalin von Wrede fest, dass man besonders unter den aktuellen Einschränkungen leide. „Wir sind kein Zwei-Mann-Betrieb, den man beliebig leicht herunterfahren kann“, erklärte sie. „Das fängt schon mit den denkmalgeschützten Gebäuden an, in denen wir arbeiten. Denen ist egal, ob Corona ist oder nicht, ihr Unterhalt muss trotzdem gezahlt werden.“ Man hoffe, dass sich bald eine Perspektive zeige, um den Betrieb wieder aufnehmen zu können. Darauf stießen an diesem Faschingsdienstag wohl einige mit einer Flasche Freibier an, das ja bekanntlich am allerbesten schmeckt.

Autor: Jan Stephan

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