Freie Wähler treten mit Wolfgang Hauber an

8.9.2011, 16:20 Uhr
Freie Wähler treten mit Wolfgang Hauber an

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Wolfgang Hauber ist bekanntlich stellvertretender Bürgermeister der Großen Kreisstadt. Er galt bereits vor einer Woche als einer der Favoriten für eine Kandidatur (wir berichteten). Allerdings waren sich die Freien da selbst noch nicht so ganz im Klaren, ob sie einen eigenen Bewerber ins Rennen schicken wollen.

Erst als Fraktionsvorsitzender Josef Miehling aus dem Urlaub zurück war, wurden die Überlegungen konkreter, wie die FW denn nun mit der neuen Situation nach dem Tod von Franz Xaver Uhl umzugehen gedenken. Dis­kutiert wurden dabei alle Varianten, also ein neutrales Verhalten ebenso wie die Unterstützung der designierten Kandidaten Wägemann und Döbler oder eben der eigene Kandidat, berichtete der FW-Fraktionsvorsitzende.

Die Ortsverbände hätten auf einen eigenen FW-Kandidaten gedrängt, erklärte Miehling gestern. „Sie wollten jemanden, der den Freien Wählern ein Gesicht gibt.“ Schließlich stellen die FW mit acht Kreisräten die drittstärkste Fraktion im Kreistag.

„Die Freien Wähler sehen in der Person Wolfgang Hauber einen aussichtsreichen und bestens geeigneten Bewerber um das vakante Amt des Landrats in diesem Landkreis“, heißt es in einer Pressemitteilung der Partei. Hauber ist Dienstgruppenleiter bei der Polizei in Weißenburg. Der 52-Jährige hat drei erwachsene Kinder im Alter von 22 bis 27 Jahren und lebt getrennt von seiner Frau. Seit 2008 ist er Stellvertreter von Oberbürgermeister Jürgen Schröppel. Er stand viele Jahre an der Spitze des FW-Ortsverbandes, ist inzwischen stellvertretender Kreisvorsitzender und gilt als wahrscheinlicher Nachfolger von Luise Tröster an der Spitze des Kreisverbandes.

Hauber verweist darauf, dass er überparteilich sei und für eine „reine Sachpolitik“ steht. Als Beispiel hierfür führt er seine Wahl zum zweiten Bürgermeister an, die durch die Stimmen der SPD im Stadtrat möglich war (die Belohnung, weil er in der Stichwahl Jürgen Schröppel unterstützt hat). Außerdem scheue er sich auch nicht, zusammen mit der CSU Anträge zu stellen. Das sieht auch Fraktionsvorsitzender Miehling so: „Wolfgang Hauber ist ein Mensch, der auf Ausgleich bedacht ist und alle in der Verantwortung in diesem Kreis stehenden Verantwortlichen bei seiner künftigen Arbeit mit ins Boot nehmen möchte, um so die auf Konsens ausgerichtete Politik fortzusetzen.“

Wolfgang Hauber ist Mitglied des Kreisausschusses und war dadurch an den meisten kommunalpolitschen Entscheidungen der vergangenen Jahre unmittelbar beteiligt. Er steht hinter dem regionalen Entwicklungskonzept des Landkreises und hat daran auch aktiv mitgearbeitet (in dem Arbeitskreis, der sich mit der besseren Vermarktung Weißenburg-Gunzenhausens befasst hat). Das von Franz Xaver Uhl initiierte Handlungskonzept se­hen die Freien Wähler und Wolfgang Hauber als „Leitfaden für die von den Bürgern, der Politik und der Wirtschaft gewünschte Entwicklung unseres Landkreises“, heißt es in der FW-Pressemitteilung. Ziel der Freien Wähler sei es, den Landkreis weiterzuentwickeln. Nachdem die große Linie, die der verstorbene Franz Xaver Uhl vorgegeben hat, allgemein unstrittig ist, sieht Hauber eine „reine Persönlichkeitswahl“ auf ihn zukommen.

Nachholbedarf

Dem 52-Jährigen ist bewusst, dass er bis zur Wahl am 20. November gegenüber Gerhard Wägemann und Uwe Döbler noch aufholen muss, was den Bekanntheitsgrad angeht. In Wei- ßenburg selbst ist das weniger ein Problem, aber im Raum Gunzenhausen wird es schon schwieriger. Hauber: „Deshalb haben wir auch schon bewusst die Nominierung nach Gunzenhausen gelegt, um damit ein Zeichen zu setzen.“

Seinen ersten Auftritt als designierter Landratskandidat hat Wolfgang Hauber am kommenden Montag. Um 19.30 Uhr beginnt im Landhotel „Sonnenhof“ in Pleinfeld ein politischer Abend mit Landesvorsitzendem Hubert Aiwanger. Dabei wird dieser zwar in erster Linie für eine Kandidatur der Freien auf Bundesebene Werbung machen wollen, doch natürlich wird sich FW-Kandidat Hauber bei dieser Gelegenheit vorstellen.

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