Großveranstaltung im Mai auf der Wülzburg?

22.2.2021, 12:00 Uhr
Großveranstaltung im Mai auf der Wülzburg?

© Foto: Robert Renner

Der Verband tritt seit vielen Jahren an die Öffentlichkeit, vor allem seit 2014 mit seiner Veranstaltung "Kanonendonner über dem Elbtal" auf der Festung Königstein. Ab 2023 soll diese auch wieder stattfinden. Aber seit vergangenem Jahr wird die weitläufige Anlage inmitten des Elbsandsteingebirges saniert.

Sonst im sächsischen Königstein zuhause

Auf der Suche nach Alternativen stieß der VDSK auf die Wülzburg. "Der Verband kam auf uns zu, die Anfrage kam über unsere Internetseite", berichtet Max Gagsteiger, Leiter der Weißenburger Touristinfo. Eine Abordnung des VDSK war bereits vor Ort und zeigte sich von der Wülzburg begeistert, wenngleich diese freilich nicht mit der Festung Königstein, einer der größten Bergfestungen Europas, vergleichbar ist.


Ein Blick hinter die Kulissen der Wülzburg


Die Abordnung um Präsidiumsmitglied Martin Hillebrand habe einen "recht guten Eindruck gemacht", sagt Gagsteiger. Es seien "keine Schießwütigen", sondern es handle sich um einen "historischen Verein", der Festungs- und Lagerleben nachvollziehbar machen wolle.


Die Wülzburg wird wieder weitersaniert


Wie es sich für richtige Kanoniere gehört, bringen sie ihre eigenen Kanonen mit. Allerdings können die Geschütze nicht auf die eigentlich dafür vorgesehenen Standorte auf den Bastionen gebracht werden, weshalb sie auf dem gedeckten Weg außerhalb der Wülzburg positioniert werden.

Bis zu 250 Teilnehmer in Kostümen

Der VDSK "die gesamte Festung bespielen", berichtet Gagsteiger. Will heißen: 200 bis 250 Teilnehmer werden ein historisches Lagerleben zeigen. Mit dabei sein sollen unter anderem die Neustädter Landsknechtstrommler, die Kaiserliche Artillerie Augsburg, verschiedene Landsknechtstruppen, die Feldwache Tilly, die Artillerie Friedrichs des Großen und das 5. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 94, aber auch das Royal Regiment of Artillery oder die Virginia Milizen 1776. So werden verschiedene Epochen abgedeckt, vom Mittelalter über die napoleonische Ära bis zur Kaiserzeit. Die Teilnehmer werden am Freitagabend auf der Wülzburg begrüßt. Es schließen sich ein Stelldichein mit Napoleon-Empfang und Lagerleben an.

Mit einheimischen Vereinen

Samstag und Sonntag werden die Regimenter um 8 Uhr geweckt. Um 10 Uhr erfolgt ein rund 30-minütiger Kanonendonner, der um 15 Uhr wiederholt wird, dann allerdings 60 Minuten lang. Ganztags gibt es unter anderem Exerzierübungen und Darstellungen der Infanterie mit der Schloßwache 1757 zu Schönburg.

In der Teilnehmerliste finden sich auch mehrere einheimische Vereine, angefangen von der Stadtkapelle, der Deutschordenskapelle Ellingen und Weißenburger Jagdhornbläser über verschiedene Böllerschützenvereine bis hin zur Königlich privilegierten Hauptschützengesellschaft (HSG) 1250 Weißenburg. Deren Böllerschützen betreuen die Halbkartaune auf der Wülzburg.

Kleiner Eintritt für Besucher

Von Besuchern wird Gagsteiger zufolge nur "ein relativ geringer Eintritt verlangt". "Corona ist das große Fragezeichen", räumt Gagsteiger allerdings ein. Der VDSK habe ein umfassendes Hygienekonzept vorgelegt, das bereits beim Böllerschießen auf der Königspfalz Tilleda in Sachsen-Anhalt im vergangenen August zum Einsatz kam.

Mit Verantwortlichen der Festung Königstein hat Gagsteiger Kontakt aufgenommen. Dort sei man begeistert, berichtet der Touristinfoleiter. An den Wochenenden des "Kanonendonner über dem Elbtal" seien stets doppelt so viele Besucher wie zu herkömmlichen Zeiten gezählt worden. Gagsteiger hofft ebenfalls auf eine gute Resonanz. "Das ist eine super Gelegenheit, die Wülzburg bekannter zu machen", ist er überzeugt.

Weitere Informationen finden sich auf der Internetseite des Verbands Deutscher Schwarzpluver Kanoniere: www.vdsk.eu.

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