Oberhochstatt: Großer Rinderstall auf dem Acker

8.12.2019, 06:34 Uhr
Oberhochstatt: Großer Rinderstall auf dem Acker

© Foto: Robert Renner

An der westlichen Ortseinfahrt von Oberhochstatt soll unmittelbar neben der Staatsstraße 2228 ein großer landwirtschaftlicher Betrieb errichtet werden. Die Pläne wurden jüngst im Bauausschuss des Weißenburger Stadtrates bekannt.

Es sollen ein Freilaufstall für 320 Rinder, ein Kälberstall für weitere 160 Tiere und eine Biogasanlage zur Stromerzeugung entstehen. Letztere wird ausschließlich mit Gülle und Mist des geplanten landwirtschaftlichen Betriebes gefüttert, erläuterte Oberbürgermeister Jürgen Schröppel.

Die Genehmigung des Baus mit einer Länge von 100 Metern soll in den nächsten Wochen erfolgen. Es handelt sich um "ein klassisches Verfahren eines Landwirts im Außenbereich" sagte der OB im Beisein von Landwirt Robert Gungl. Dem Oberhochstatter zufolge soll mit dem Bau frühestens Ende nächsten Jahres begonnen werden. Das Interesse an dem Betrieb war im Bauauschuss groß. So wollte Andre Bengel (SPD) wissen, ob die Biogasanlage beispielsweise auch für Fernwärme genutzt werde, was Gungl verneinte, weil sie mit 75 Kilowatt Leistung dafür zu klein sei.

Heinz Gruber (Freie Wähler) merkte an, dass das Ortsbild von Oberhochstatt an dieser Stelle eh schon "nicht so toll" sei. "Da kann man nicht viel verschandeln", befand er, wollte aber zugleich wissen, ob es bei Westwindlagen nicht zu Geruchsbelästigungen für die relativ nahe gelegenen Wohngebäude komme. Bauverwaltungsleiter Thomas Meyer beschied ihm, dass dies mit der Regierung von Mittelfranken abgeklärt und die notwendigen Abstände eingehalten seien.

Ob man die Anlage nicht optisch etwas aufpeppen und auch eingrünen könne, fragte Maximilian Hetzner von den Grünen. Gungl zufolge hat ein Landschaftsarchitekt an den Plänen mitgewirkt. Ringsum würden Obstbäume und Hecken gepflanzt. Im Zwist liegt Gungl mit der Stadt wegen der Fassadengestaltung, denn Weißenburg steht – anders als alle anderen Kommunen im Landkreis – auf dem Standpunkt, dass die Außenwände bei Bauten im Außenbereich nicht verblecht werden, sondern mit Holz beblankt werden müssen. Schröppel empfindet die vielen beigen Blechhallen in der Landschaft als "äußerst störend". Eine Holzverblendung wirke als Naturmaterial da besser. Der OB hätte in dieser Frage "nichts gegen ein Rechtsverfahren. Dann wüssten wir auch, wie die Gerichte zu dieser Vorgabe stehen".

Gungl erwägt tatsächlich eine Klage gegen diese Auflage und verweist darauf, dass es "mittlerweile sehr schöne Farben" für Fassadenbleche gibt, die dauerhaft ordentlich aussähen. Hingegen würden mit Holz verkleidete Bauten "nach zehn Jahren wie eine alte Bretterhütte" dastehen. Wenn er schon so viel Geld investiere, wolle er auch, dass die Anlage "auch nach 20 Jahren noch ordentlich" aussehe.

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