Dominierende Variante

Omikron überrollt Altmühlfranken

13.1.2022, 16:09 Uhr
In einem Labor in Hannover werden positive PCR-Tests sequenziert: Es wird nach Corona-Varianten gesucht. Für Weißenburg-Gunzenhausen ist nun klar, dass Omikron die vorherrschende Variante ist und sich weiter rasant ausbreitet.   

© Julian Stratenschulte/dpa In einem Labor in Hannover werden positive PCR-Tests sequenziert: Es wird nach Corona-Varianten gesucht. Für Weißenburg-Gunzenhausen ist nun klar, dass Omikron die vorherrschende Variante ist und sich weiter rasant ausbreitet.  

Noch vor einer Woche lag der Wert im Landkreis bei 191,3. Die täglichen Neuinfektionen haben sich innerhalb weniger Tage nahezu verdoppelt. Dabei wird nun zum überwiegenden Teil die Omikron-Variante festgestellt.

Drohende Personalausfälle durch Erkrankungen und Quarantänemaßnahmen können letztendlich dazu führen, dass die Funktionsfähigkeit der kritischen Infrastruktur eingeschränkt oder im schlimmsten Fall sogar gefährdet wird, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes. Um die Versorgung gerade im medizinischen Bereich weiterhin gewährleisten zu können, wird ein Aufruf an medizinisches Personal erfolgen, die notfalls als freiwillige Helferinnen und Helfer in betroffenen Einrichtungen eingesetzt werden könnten. Das Landratsamt will die Details in den nächsten Tagen veröffentlichen.

Hygienekonzepte prüfen

Das Landratsamt ruft aufgrund der weiteren Ausbreitung der Omikron-Variante Einrichtungen der kritischen Infrastruktur dazu auf, die eigenen Hygienekonzepte noch einmal zu überprüfen und ggf. auf die deutlich ansteckendere Virusvariante anzupassen. Auch sollten Notfallpläne überprüft beziehungsweise entwickelt werden, um bei massiven Personalengpässen weiterhin arbeitsfähig zu bleiben.

Die Bayerische Staatsregierung hat zum 11. Januar einige Änderungen bezüglich Quarantäne- und Isolationsmaßnahmen vorgenommen. Das Gesundheitsamt wendet die nun gültigen Regelungen bei allen neu auftretenden Fällen an. Bei bereits in Quarantäne oder Isolation befindlichen Personen ist eine Quarantäneverkürzung nach den neuen Regelungen möglich. Betroffene sollen sich an den für sie zuständigen Sachbearbeiter bzw. an die zuständige Sachbearbeiterin wenden oder per Mail an das Gesundheitsamt unter corona@landkreis-wug.de

Für Geimpfte und Ungeimpfte beträgt die Dauer von Quarantäne (als enge Kontaktperson) und Isolation (bei einer nachgewiesenen Covid-19-Infektion) zehn Tage. Eine Freitestung ist nach sieben Tagen durch Nachweis eines negativen PCR- oder Antigen-Schnelltests möglich. Bei Personen in Isolation, also mit nachgewiesener Covid-19-Infektion, ist dies nur möglich, wenn sie vor der Testung 48 Stunden symptomfrei sind.

Sonderfälle

Sonderfälle wurden für Schülerinnen und Schüler, Kita-Kinder und Beschäftigte in vulnerablen Einrichtungen definiert. Es gelten jedoch immer die für den Einzelfall getroffenen Anordnungen des Gesundheitsamtes. Schülerinnen und Schüler sowie Kita-Kinder können sich bei einer Quarantäne als Kontaktperson bereits nach fünf Tagen (PCR-Test/Antigen-Schnelltest) freitesten.

Beschäftigte in vulnerablen Einrichtungen müssen vor Wiederaufnahme des Dienstes nach Quarantäne oder Isolation einen PCR-Test vorlegen. Alternativ kann am siebten Tag der Quarantäne bzw. Isolation auch ein Schnelltest gemacht werden. Ist dieser negativ muss zusätzlich an fünf Arbeitstagen ein Schnelltest durch eine medizinische Fachkraft bzw. geschultes Personal vorgenommen werden.

Die Quarantäne für enge Kontaktpersonen kann für Geimpfte und Genesene aufgehoben werden, wenn gleich oder im Nachgang die Delta-Variante bei der infizierten Person festgestellt wird.

Quarantäne-Befreiung mit Booster: Noch fehlen die Grundlagen

Künftig sollen Kontaktpersonen mit einem vollständigen Impfschutz inklusive Auffrischungsimpfung sowie vollständig geimpfte Personen, die frisch genesen sind, von der Quarantäne ausgenommen werden. Dafür müssen allerdings erst noch die notwendigen Rechtsänderungen auf Bundesebene vorgenommen werden, macht das Landratsamt deutlich. Sobald dies umgesetzt ist, wird das Gesundheitsamt in Weißenburg diese Ausnahme ebenfalls anwenden.

Wer als enge Kontaktperson gilt, soll sich weiterhin über das Kontaktformular auf der Homepage des Landratsamtes an das Gesundheitsamt wenden (www.landkreis-wug.de/kontaktnachverfolgung/). Wer keinen Internetzugang hat, kann sich telefonisch unter 09141/90 24 01 melden.

Wie sich die Ausbreitung der Omikron-Variante auf die Situation in den Kliniken in Weißenburg und Gunzenhausen auswirken wird, ist noch unklar. „Das Klinikum Altmühlfranken ist auf jeden Fall auf mögliche Szenarien gut vorbereitet“, schreibt das Landratsamt. Derzeit werden vier Personen, die positiv auf Corona getestet wurden, an den beiden Standorten des Klinikums behandelt. Eine Person muss intensivmedizinisch betreut werden.

Rasante Entwicklung

„Leider hat uns die Corona-Pandemie weiterhin fest im Griff. Wie sich die Omikron-Variante weiterentwickeln wird, bleibt abzuwarten“, macht Landrat Manuel Westphal deutlich. „Der Blick auf andere Regionen lässt aber vermuten, dass auch in unserem Landkreis die Infektionszahlen rasant ansteigen werden." Jeder könne einen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten, indem Kontakte reduziert, die Testmöglichkeiten genutzt und vor allem die Impfangebote für Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen wahrgenommen werden, so Landrat Westphal.