Optimismus zum Schuljahresbeginn im Weißenburger Land

6.9.2020, 08:13 Uhr
Optimismus zum Schuljahresbeginn im Weißenburger Land

© Foto: Markus Steiner

Die Alltagsmaske wird in den nächsten zwei Wochen für alle Schüler und Lehrer an den weiterführenden Schulen tatsächlich zum Alltag – auch im Unterricht. "Die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler, der Lehrkräfte sowie des sonstigen schulischen Personals steht an erster Stelle.

Voraussetzung für die Rückkehr zum Regelbetrieb ist, dass das Infektionsgeschehen einen solchen Schritt zulässt und die Aufhebung des Abstandsgebots aus Sicht des Infektionsschutzes vertretbar ist", so lautet die oberste Maxime, die das Kultusministerium herausgegeben hat.


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In der Praxis heißt das, dass die Entscheidung, wie und unter welchen Auflagen unterrichtet werden darf, jeweils das zuständige Gesundheitsamt in Abstimmung mit der Schulaufsicht trifft. Entscheidend für die Umsetzung des von Gesundheits- und Kultusministerium entwickelten "Drei-Stufen-Plans" sind die konkreten Fallzahlen im Landkreis.

Unabhängig davon besteht aber bis einschließlich 18. September eine Maskenpflicht für alle auf dem Schulgelände befindlichen Personen – auch im Unterricht. Ausgenommen davon sind Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte der Jahrgangsstufen 1 bis 4 während des Unterrichts.


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Bei positiver Entwicklung des Infektionsgeschehens kann bei der Betreuung von Gruppen mit fester Zusammensetzung auf die Einhaltung des Mindestabstands von 1,5 Meter zwischen Schülerinnen und Schülern nach der Zwei-Wochen-Frist verzichtet werden, erklärt Gerhard Gronauer, der für den BLLV Mittelfranken alle derzeit gültigen Regelungen und Kultusministervorgaben zu dem Kompendium "Corona-Krise – Auswirkungen auf die Schule" zusammen gestellt hat. Die wichtigste Regel: Es ist weiterhin auf einen entsprechenden Mindestabstand von Schülerinnen und Schülern zu Lehrkräften und sonstigem Personal zu achten, sofern nicht zwingende pädagogisch-didaktische Gründe ein Unterschreiten erfordern.

Für alle Personen auf dem Schulgelände ist ab dem ersten Schultag das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verpflichtend, auch im Freien. Am Sitzplatz im Unterrichtsraum kann die Maske zumindest in der Grundschule abgenommen werden. Die Maske kann auch während des Ausübens von Musik und Sport sowie zur Nahrungsaufnahme – soweit die Situation diese Ausnahme erlaubt – abgenommen werden.

Immer neue Vorgaben

Gronauer, der selbst lange Jahre Schulleiter war und inzwischen pensioniert ist, beneidet seine Kolleginnen und Kollegen derzeit nicht. Am Anfang, findet der Ehrenvorsitzende des BLLV Mittelfranken, habe das Kultusministerium die Lehrer ziemlich alleine gelassen, um sie danach fast täglich mit neuen Vorgaben und Vorschriften zu bombardieren. Dennoch ist Gronauer froh darüber, dass es inzwischen wenigstens ein Hygienerahmenkonzept für die Schulen gibt.

Der BLLV-Vertreter hat aber auch Verständnis für die sich ständig ändernden Vorschriften: "Schließlich war auf die Pandemie niemand vorbereitet und wir müssen uns nach wie vor auf das verlassen, was uns die Virologen sagen."

Der Pleinfelder Grundschulrektor Christian Wagner glaubt indes, dass seine Schüler die Corona-Krise bislang gut gemeistert haben und mit den Corona-Einschränkungen gut leben und lernen können. "Unseren Schülern ist inzwischen klar, wie das laufen muss", sagt der Schulleiter.

Manche Aktivitäten fehlten

Lediglich die Viertklässler, die die Schule im Juli verlassen haben, hätten es schon sehr bedauert, dass ihr Abschlussjahrgang auf Wandertage, Sportfest und das Schulfest verzichten musste: "Das hat vielen gefehlt, auch der sonst übliche gemeinsame Freibadbesuch."

Inzwischen hätten Wagner zufolge alle Schulleiter und ihr Lehrerkollegium täglich dazu gelernt und wissen, dass sie oft auch sehr kurzfristig reagieren müssen. Was Wagner aber noch immer ärgert: "Wenn die Eltern eine Änderung durch die Medien früher erfahren als wir."

Optimistisch

Trotz aller Unwägbarkeiten will der Pleinfelder Grundschulrektor auch im neuen Schuljahr optimistisch bleiben: "Das kriegen wir hin", ist er überzeugt. Vor allem auch, weil aus seiner Sicht die Grundschüler das geringste Problem mit dem Coronavirus haben. Unterricht in Zeiten der wieder ansteigenden Infektionszahlen sieht der Pleinfelder Rektor durchaus als "Herausforderung", aber mit der müsse ein Schulleiter, der sich den Job ja freiwillig ausgesucht habe, eben zurechtkommen.

BLLV-Vertreter Gerhard Gronauer sieht das genauso: "Unterricht mit Maskenpflicht ist nicht erstrebenswert, aber immer noch besser als Distanzunterricht oder gar kein Unterricht. Markus Scharrer, Rektor der Weißenburger Mittelschule, sieht das ähnlich: "Wir freuen uns alle auf den Schulanfang und dass jetzt wieder alle Schüler an Bord sind."

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