Plastic Omnium baut Stellen in Weißenburg ab

4.12.2020, 06:07 Uhr
Plastic Omnium baut Stellen in Weißenburg ab

© Foto: Robert Renner

Aus Mitarbeiterkreisen verlautete, dass der für Deutschland und Belgien zuständige Industrial Director in den betroffenen Abteilungen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Mittwochnachmittag den Entschluss des Unternehmens mitgeteilt hat. Als Begründung für den Schritt soll unter anderem die derzeit schlechte Auftragslage in der Automobilindustrie genannt worden sein.

Eine Begründung, die zumindest nicht zu der Pressemitteilung passen will, die sich auf der Homepage von Plastic Omnium finden lässt und die die Überschrift "Deutliche Erholung im Dritten Quartal 2020" trägt.

Dort wird berichtet, dass der Umsatz im dritten Quartal 2 097 Millionen Euro, also gut zwei Milliarden Euro, betrug und sich die weltweite Automobilindustrie schneller erholt habe als erwartet. Die "positiven Effekte der Kosteneinsparungs- und Cash-Generierungspläne" hätten dies möglich gemacht.

Labor-Auflösung in Pappenheimer Werk

Eine weitere Hiobsbotschaft betrifft das Pappenheimer Werk von Plastic Omnium: Dort soll das Labor aufgelöst werden, in dem bislang die Werkstoffe getestet wurden. Laut Informationen unserer Zeitung soll diese Sparte in ein sogenanntes "Best-Cost-Country" verlagert werden, wie es beschönigend formuliert wird – Billig-Lohn-Land wäre hierfür vermutlich der ehrlichere Begriff.

Nach Informationen unserer Zeitung ist auch der Gesamtbetriebsrat in die noch laufenden Verhandlungen einbezogen. Der Entschluss, die beiden Abteilungen zu schließen, scheint indes endgültig, es geht vermutlich also nur noch um arbeitsrechtliche Detailfragen bei der Kündigung.

Die Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg war in die Pläne von Plastic Omnium offenbar (noch) nicht eingeweiht. Die stellvertretende Pressesprecherin Ute Ernst sagte auf Anfrage unserer Zeitung: "Es liegt uns noch keine Entlassungsanzeige vor, wir wissen nichts Konkretes."

 

Keine Kommentare