Größtes Sportereignis im Landkreis

Seenlandmarathon bot in Pleinfeld Spannung pur mit dem Duell zweier Lokalmatadoren

Uwe Mühling

19.9.2022, 08:43 Uhr
Nach dem mitreißenden Finish bekam ein völlig erschöpfter Andreas Doppelhammer von M.O.N. Pleinfeld den Siegerkranz von Annemarie Schön und Kristina Schiegl. Drei Sekunden hatte Doppelhammer Vorsprung auf Michael Harrer (links), der sich über Rang zwei in seinem Heimatort freute.

© Uwe Mühling, WT Nach dem mitreißenden Finish bekam ein völlig erschöpfter Andreas Doppelhammer von M.O.N. Pleinfeld den Siegerkranz von Annemarie Schön und Kristina Schiegl. Drei Sekunden hatte Doppelhammer Vorsprung auf Michael Harrer (links), der sich über Rang zwei in seinem Heimatort freute.

Und schließlich war da ja noch ein Jubiläum: es war die zehnte Auflage für den SLM, der sich erstmals unter dem neuen Namen des Titelsponsors Fürst Carl präsentierte. Ein Jubiläum auf das die Macher von OAI, Baboons und die neue Organisationsleiterin Katja Kunert ebenso stolz sind wie auf die 420 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, ohne die der Seenlandmarathon nicht denkbar wäre. Allen Beteiligten galt großes Lob – unter anderem von Landrat Manuel Westphal und Pleinfelds Bürgermeister Stefan Frühwald.

Nur drei Sekunden vorn

Spannung pur herrschte beim namensgebenden Marathon: Andreas Doppelhammer von M.O.N. Pleinfeld lag zwischenzeitlich schon vier Minuten vorn, doch in der Schlussphase des Rennens schmolz sein Vorsprung auf einen weiteren Lokalmatadoren: Der aus Pleinfeld stammende und inzwischen in Erlangen lebende Michael Harrer kam immer näher. Durch die Übertragung von der Strecke auf Großbildleinwand (durch das Team von Armin Freitag aus Holzingen) konnten alle Zuschauer am Pleinfelder Volksfestplatz das Duell „hautnah“ miterleben.

Trotz Problemen kämpfte sich Doppelhammer völlig entkräftet ins Ziel. Bei 2:51:50 Stunden blieb die Uhr stehen. Nur drei Sekunden später lief Michael Harrer über die Ziellinie. „Wenn das Rennen noch 100 Meter länger gedauert hätte . . .“, mutmaßte nicht nur Harrer, der Doppelhammer ebenso fair zu dem hart erkämpften Sieg gratulierte wie der Drittplatzierte Christian Jakob (Lokomotive Leipzig, 2:54:20 und der Viertplatzierte Markus Raab vom Geh-Punkt Weißenburg (2:56:31), der die Riege der starken heimischen Marathon-Männer komplettierte.

Arriba-Duo-Staffel war am schnellsten

Als Allererste waren allerdings zwei andere nach den 42,195 Kilometern und zwei Runden um den Brombachsee angekommen: Als Duo liefen Tom Burmann (18) und Arndt Gsänger (45) von Arriba Göppersdorf die beste Zeit des Tages (2:36:12). Sie wechselten sich mehrfach ab, begleiteten sich gegenseitig mit dem Rad und stellten am Ende die schnellste Staffel vor dem eigenen Arriba-Fünfer-Team. Bei den gemischten Firmenstaffeln siegte Gore 3, beim Mixed M.O.N. und bei den Damen der Geh-Punkt Weißenburg.

Den Marathon-Wettbewerb der Damen gewann Margarita Geistdörfer aus Augsburg (3:14:04) bei ihrer ersten Teilnahme am SLM. „Ich bin eigentlich eine Schönwetterläuferin“, sagte sie im Ziel und hatte offenbar das beste aus den Bedingungen gemacht. „Das schlechte Wetter hat mich irgendwie gepusht“, sagte sie am Mikrofon von Andreas Kübler, der die Wettbewerbe gemeinsam mit Alex Höhn und Alfons Schock gewohnt souverän, witzig und vor allem sehr fachkundig moderierte. Zweitschnellste Frau beim Marathon war Susan Weigert von der LG Vogtland (3:16:46) gefolgt von Larissa McMillan von der LG Erlangen (3:33:12). Letztere hatte 2019 gewonnen – damals noch unter ihrem Mädchennamen Korn.

Während der Marathon rund 200 Teilnehmende verzeichnete, stellte der Halbmarathon mit rund 900 Läuferinnen und Läufer einmal mehr das größte Starterfeld und bot ein eindrucksvolles Startbild auf der Stirner Straße. Am schnellsten war auf den 21,1 Kilometern Stefan Böllet vom TSV Pavelsbach mit einer sehr beachtlichen Zeit von 1:12:54 Stunden. Als Zweiter kam Florian Halmheu von Arriba Göppersdorf ins Ziel. Für den Allmannsdorfer war es rund um den Brombachsee ein echtes Heimspiel, das er in 1:15:16 absolvierte. Wenig später folgte mit Andreas Sichert vom TriTeam Stopfenheim (1:16:34) der nächste Lokalmatador. Mit Takaaki Kaneko landete auch ein Japaner in den Top Ten – ansonsten aber waren in dieser Kategorie besonders viele einheimische Aktive dabei.

Kopf-an-Kopf-Rennen

Das galt auch für die Frauen auf der Halbmarathon-Distanz. In 1:18:11 Stunden holte sich Kim Korber vom TV Thalmässing den ersten Platz. Sie lieferte sich mit Nicole Maderer (CIS Amberg) ein Kopf-an-Kopf-Rennen und lag am Ende fünf Sekunden vorn. Dritte wurde Romina Siebentritt vom La Carrera TriTeam Rothsee (1:29:35). Selina Smola von Arriba Göppersdorf freute sich über einen starken achten Platz (1:33:43) und damit den Sprung in die Top Ten.

Eindrucksvolles Bild der Massenbewegung: Die Stirner Straße war nach dem Halbmarathon-Start voll.

Eindrucksvolles Bild der Massenbewegung: Die Stirner Straße war nach dem Halbmarathon-Start voll. © Uwe Mühling, WT

Rund um die Marathon-Rennen gab es am Wochenende auch Schüler- und Bambini-Läufe, eine kürzere Strecke für alle Hobbyläufer sowie ein Nordic Walking über die 21,1 Kilometer. Und Neben dem Sport gab es beim Fürst Carl Seenlandmarathon auch ein großes Rahmenprogramm mit Vorführungen im Festzelt, Catering, etlichen Ausstellern bei der Messe sowie mehreren Musik- und Trommelgruppen an der Strecke. Deren Anfeuerung und Motivation tat den Teilnehmern sichtlich gut und wurde auch dringend benötigt, denn das nasskalte Wetter mit heftigen Windböen (vor allem am Brombachsee-Hauptdamm) erschwerte es für alle Sportlerinnen und Sportler. „Es war sehr windig und es war sehr kalt“, fasste es der Zweitplatzierte Michael Harrer zusammen – und lachte dabei.

Marathon

Männer: 1. Andreas Doppelhammer (M.O.N. Pleinfeld) 2:51:50 Stunden, 2. Michael Harrer (Pleinfeld/Erlangen) 2:51:54, 3. Christian Jakob (1. FC Lokomotive Leipzig) 2:54:20, 4. Markus Raab (Geh-Punkt Weißenburg) 2:56:31, 5. Sebastian Götz (AschBuch Racing Team) 2:58:19, 6. Steffen Schmitz (Hesselberg Running Team) 2:58:25, 7. Uwe Neumüller (Laufgruppe Högenbachtal) 3:06:09, 8. Richard Shaw, 3:06:48, 9. David Wittig 3:08:06, 10. Tobias Danzer (Herrieder Aquathleten) 3:08:31, 15. Kevin Weglehner (SC Ettenstatt) 3:20:14, 18. Johannes Straßner (3:24:02), 33. Jonas Hirschmann (Geh-Punkt Weißenburg) 3:40:53.

Frauen: 1. Margarita Geistdörfer (Augsburg) 3:14:04, 2. Susan Weigert (LG Vogtland) 3:16:46, 3. Larissa McMillan (LG Erlangen) 3:33:12, 4. Petra Miedl (TSV Neufahrn) 3:40:41, 5. Meike Binder, 3:44:09, 6. Annette Sattler (Team Klinikum Nürnberg) 3:45:49, 7. Evelyn Guldner (Achilles International) 3:48:27, 8. Marina Pfann, 3:53:12, 9. Lisa Wessely, 4:07:24, 10. Claudia Topinka, 4:08:25.

Halbmarathon

Männer: 1. Stefan Böllet (TSV Pavelsbach Run) 1:12:54, 2. Florian Halmheu (Arriba Göppersdorf) 1:15:16, 3. Andreas Sichert (TriTeam Stopfenheim) 1:16:34, 4. Maximilian Stechhammer (TV 1860 Gunzenhausen) 1:19:33, 5. Johannes Wechsler (Yellow Tile Coffee Project) 1:20:23, 6. Alexander Immel, 1:22:13, 7. Benedikt Bauer (VfL Kaufering) 1:22:24, 8. Christian De Graaf (Team Klinikum Nürnberg) 1:23:10, 9. Takaaki Kaneko, 1:24:08, 10. Michael Hierl, 1:25:05.

Frauen: 1. Kim Korber (TV Thalmässing) 1:28:11, 2. Nicole Maderer (CIS Amberg) 1:28:16, 3. Romina Siebentritt (La Carrera Tri Team Rothsee) 1:29:35, 4. Rebecca Schuster (TV Thalmässing) 1:31:16, 5. Sandra Kunz, 1:31:36, 6. Raas Sitta (TSV Oettingen) 1:32:21, 7. Anja Jakob (Klingenthal/Vogtland) 1:33:09, 8. Selina Smola (Arriba Göppersdorf) 1:33:43, 9. Tanja Schienagel (Islandpferde) 1:35:01, 10. Susen Kunstmann (TSG 08 Roth) 1:36:23.

Marathon-Staffeln

Männer: 1. Arriba Göppersdorf 2:36:13 (Arndt Gsänger, Tom Burmann), Gemischte: M.O.N. Pleinfeld 3:15:58 (Monika Dinkelmeyer, Gabi Bauer, Lehner, Bräunlein, Bräunlein, Reif); Firmen: Gore III 3:03:19 (Nils Szkualsky, Lucas Rohlik, Katja Baumann, Christoph Krug, Klaus Opitz, Pascal Wucher; Frauen: 1. Geh-Punkt Weißenburg Senioritas 3:26:24 (Simone Hüttl, Susanne Meyer, Anne Tiebel, Tanja Vogel, Moni Herrmann, Stefanie Neulinger).

Weitere Ergebnisse finden sich auch unter www.seenlandmarathon.de

Keine Kommentare