Tourismus liefert 4500 Menschen in Altmühlfranken ein Einkommen

26.1.2021, 07:00 Uhr
Urlaub, Freizeit, Spaß: Die Tourismusbranche gewinnt in Altmühlfranken immer mehr an Bedeutung. Dies zeigen auch die jüngsten Zahlen, die der Tourismusverband Franken nun vorgelegt hat.
 
  

© Kathrin Lucia Meyer Urlaub, Freizeit, Spaß: Die Tourismusbranche gewinnt in Altmühlfranken immer mehr an Bedeutung. Dies zeigen auch die jüngsten Zahlen, die der Tourismusverband Franken nun vorgelegt hat.  

Das bedeutet, dass der Tourismus für Weißenburg-Gunzenhausen wirtschaftlich inzwischen so wichtig ist wie die Kunststoffbranche. Die Urlaubsregion Fränkisches Seenland verzeichnete zwischen 2017 und 2019 eine Umsatzsteigerung von fünf Prozent beim Übernachtungstourismus. Der Jahresgesamtumsatz aus dem Tourismus lag bei 261,9 Millionen Euro – und damit um mehr als 27 Prozent höher als noch 2014, meldete der Verband.

"Der Tourismus sichert ein Einkommen für 4360 Menschen in der Region", erklärt Landrat Manuel Westphal, der neue Vorsitzende des Tourismusverbands Fränkisches Seenland. "Im Vergleich zum Jahr 2014 sind das 490 Einwohner mehr, die direkt oder indirekt vom Tourismus leben können."

Auch Handel und Gewerbe profitieren

Diese Zahlen ermittelten die Experten des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr an der Universität München (dwif) im Auftrag des Tourismusverbands Franken im Rahmen einer groß angelegten Studie. Dabei wurde auch berücksichtigt, wie andere Wirtschaftszweige – etwa Handel und Gewerbe – und die Kommunen vom Tourismus profitieren.

Im Fränkischen Seenland unterstützten die Sparkassen Mittelfranken-Süd und Gunzenhausen die Durchführung. Nach 2014 und 2017 war dies die dritte derartige wissenschaftliche Untersuchung, sodass aussagekräftige Vergleichswerte vorlagen.

Vielfältige Einnahmen

Die Studienergebnisse zeigen: Auch im Fränkischen Seenland profitieren nicht nur Gastgeber und Freizeitanbieter vom Tourismus. Jeweils über 20 Prozent des Gesamtumsatzes wurden von Einzelhandel und Dienstleistungssektor erwirtschaftet. Einnahmen aus Grundsteuer, Gewerbesteuer, Kurtaxe, Gebühren und Beiträgen kamen wiederum den Kommunen zugute.


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Übernachtungsgäste waren dabei für einen Großteil des Umsatzes verantwortlich. Sie gaben im Fränkischen Seenland im Schnitt täglich 79,60 Euro aus. Über 58 Prozent der touristischen Einnahmen wurden in diesem Bereich erwirtschaftet, obwohl der Anteil am Tourismus nur bei 26,2 Prozent lag. Besucher, die bei Freunden oder Familienangehörigen übernachteten, wurden übrigens nicht mitgezählt.

73,8 Prozent der Aufenthaltstage entfielen auf Tagesreisende, die im Schnitt nur 20,20 Euro täglich ausgaben. "Diese Zahlen machen die große Bedeutung des Übernachtungstourismus deutlich", betont Hans-Dieter Niederprüm, der Geschäftsführer des Tourismusverbands Fränkisches Seenland. "Deshalb ist es so wichtig, gerade in diesem Bereich über ein ausgeglichenes und hochwertiges Angebot zu verfügen." Auch wenn es in der Pressemitteilung nicht explizit steht, dürfte man diese Zahlen beim Tourismusverband als Argument für die Ansiedlung von Center Parcs in Langlau werten.

Ein Minus bei den Tagesreisen

Bei den Tagesreisen war ein leichtes Umsatzminus von 0,64 Prozent zu verzeichnen. Mit 5,4 Millionen im Jahr 2019 ging auch die Zahl gegenüber 2017, als 5,6 Millionen Tagesgäste ins Fränkische Seenland reisten, etwas zurück.


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Die Frage, wie sich die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie auswirken werden, kann die Studie noch nicht beantworten. Das dwif berechnete jedoch auf der Grundlage der bisher vorliegenden Erkenntnisse und im Vergleich zu den Daten aus den Vorjahren einen wahrscheinlichen Verlust von 52,8 Millionen Euro durch Umsatzausfälle in der Zeit von März bis September 2020 für das Fränkische Seenland. Nach diesem schwierigen Jahr will die Urlaubsregion nun möglichst rasch wieder an die positive Entwicklung der vergangenen Jahre anknüpfen, heißt es im Pressetext.

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