TSV Weißenburg bleibt Derby-Dauersieger

9.5.2019, 17:30 Uhr
TSV Weißenburg bleibt Derby-Dauersieger

© Foto: Uwe Mühling

Es bleibt dabei: Für den SV Wettelsheim ist im Derby der Fußball-Bezirksliga Süd gegen den TSV 1860 Weißenburg weiterhin nichts zu holen. Am Mittwochabend musste sich der SVW beim Auswärtsspiel im Sportpark Rezataue knapp mit 1:2 geschlagen geben, nachdem er in den vorangegangen Vergleichen der beiden Nachbarvereine ebenfalls leer ausgegangen war (2:5, 0:1, 0:4).

Diesmal schmerzt die Niederlage besonders. Zum einen haben die Wettelsheimer Konkurrenten im Tabellenkeller fast alle gepunktet und den SVW dadurch auf den ersten Abstiegsplatz (Rang 15) zurückfallen lassen. Zum anderen wäre aus Sicht von Trainer Tobias Grimm ein Punkt in Weißenburg verdient gewesen: "Gefühlt haben wir ein gutes Derby gespielt, und es war schade, dass wir am Ende mit leeren Händen dastanden."

Sein Weißenburger Kollege Markus Vierke sah das ein wenig anders: "Ich denke, wir haben auf jeden Fall verdient gewonnen und waren spielerisch die deutlich überlegene Mannschaft." Mit dem Derbysieg ist der TSV 1860 auf den vierten Tabellenrang hochgeklettert und hat seine theoretischen Chancen auf Platz zwei gewahrt. Allerdings beträgt der Rückstand auf den Zweiten Burgfarrnbach weiterhin vier und auf den Dritten Roth drei Punkte. Nicht ganz unwichtig bei dieser Konstellation: Burgfarrnbach muss am letzten Spieltag noch in Weißenburg antreten.

Fritz-Walter-Wetter

Das Derby vor gut 250 Zuschauern hatte bei regnerischem, typischem "Fritz-Walter-Wetter" einen furiosen Start: Schon nach drei Minuten gingen die Weißenburger nämlich in Führung. Benjamin Weichselbaum brachte den Ball nach innen, dort wurde zunächst Maik Wnendt geblockt, doch dann war Zijad Eco zur Stelle und traf aus kurzer Distanz zum 1:0. Gleich darauf versäumten es die Gastgeber nach einem Fehlpass des SVW nachzulegen.

Nach und nach fing sich Wettelsheim, kam besser ins Spiel und glich in der 25. Minute nach einem unnötigen Weißenburger Ballverlust aus. Kevin Rasch konnte zunächst noch durch eine starke Grätsche von Christian Leibhard gebremst werden, doch im Nachsetzen traf Matthias Lehmeyer zum 1:1. Anschließend hatte Wettelsheim leichte Vorteile und zwei gute Chancen: Florian Bunz zielte nach einem Missverständnis beim TSV allerdings genau auf Torhüter Johannes Uhl. Und kurz darauf lenkte Uhl einen Schuss aus spitzem Winkel von Michael Halbmeyer zur Ecke. Auf der Gegenseite war auch Keeper Christoph Zwahr gegen Leibhard und Tim Lotter am Posten.

Nach dem gerechten Remis zur Pause war dann nach den Worten von Tobias Grimm in der zweiten Hälfte "ein wenig die Luft raus" aus dem Derby. Die Weißenburger machten nun zwar mehr Druck und nahmen das Heft in die Hand, doch die Wettelsheimer standen in der Defensive recht sicher, versuchten zu kontern und ließen kaum Chancen zu. Nicht so allerdings in der 71. Minute: Nach einem Freistoß von Weichselbaum stand Patrick Weglöhner im Strafraum goldrichtig und schob zum umjubelten 2:1-Siegtreffer für den TSV 1860 ein. Davor und danach hatten Robin Renner und Maik Wnendt noch Möglichkeiten für die Gastgeber, die aber nichts einbrachten.

Der SVW blieb im zweiten Durchgang ohne klare Torchance. Aufregung gab es bei den Gästen in der 67. Minute, als Trainer Tobias Grimm wegen Reklamierens nach umstrittenen Einwurf-Entscheidungen aus der Coaching-Zone verbannt wurde. Auch sonst hatte der SVW-Coach so seine Probleme mit der Spielleitung von Marie-Theres Mühlbauer und ihren Assistenten, denn aus seiner Sicht pfiff die Schiedsrichterin zu kleinlich – und das in einem Match, in dem klar war, dass Wettelsheim über den Kampf kommen musste. Auch mit der Kartenverteilung war Grimm nicht einverstanden: Der TSV 1860 sah zwei Gelbe Kartons, der SVW dagegen fünfmal Gelb und erhielt in der Schlussphase auch noch eine Gelb-Rote für Max Stoll nach wiederholtem Foulspiel.

Beiderseits viele Ausfälle

Alles in allem war es ein spannendes Derby, das vom fußballerischen Niveau her gesehen jedoch vieles zu wünschen übrig ließ. Da merkte man zum einen das verletzungsbedingte Fehlen wichtiger Spieler auf beiden Seiten, zum anderen war nicht zu übersehen, dass die laufenden englischen Wochen nicht spurlos an den Amateurkickern vorübergehen und so mancher auf dem Zahnfleisch daherkommt.

Zwei Spieltage stehen für Weißenburg und Wettelsheim jetzt noch aus. Der TSV 1860 muss diesen Sonntag nach Berching, der SVW hat gleichzeitig sein letztes Heimspiel gegen Ornbau. Am abschließenden Spieltag (18. Mai) erwartet Weißenburg Burgfarrnbach und Wettelsheim gastiert beim Meister in Woffenbach.UWE MÜHLING

TSV 1860 – SVW 2:1

TSV 1860 Weißenburg: Uhl, Weglöhner, Lotter, Leibhard, Schwenke, Lehner (46. Herrmann), Eco, Strobel (78. Calik), Wnendt, Weichselbaum, Renner (54. Wachter).

SV Wettelsheim: Zwahr, Brückel (85. Sinanovic), Müller, Döbler, Stoll, Zischler, Rasch (67. Baumann), Hüttinger, Lehmeyer (75. Werner), Halbmeyer, Bunz.

Schiedsrichterin: Marie-Theres Mühlbauer (SV Pölling); Zuschauer: 260; Tore: 1:0 Zijad Eco (3. Minute), 1:1 Matthias Lehmeyer (25. Minute), 2:1 Patrick Weglöhner (71.); Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Max Stoll (Wettelsheim) wegen wiederholten Foulspiels.

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