Viele Jahre für den Vogelschutz aktiv

9.10.2019, 09:37 Uhr
Viele Jahre für den Vogelschutz aktiv

© Markus Steiner

Seit 2012 werden unter dem Titel „GUT. Im Ehrenamt“ Personen ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für ihren Ort oder ihre Mitmenschen einsetzen. Dafür wird jedes Jahr ein bestimmtes Motto in den Vordergrund gestellt. In diesem Jahr sollten Mitbürgerinnen und Mitbürger oder Gruppen gewürdigt werden, die sich für die Natur, Tiere oder die Umwelt engagieren. Die Jury um Dorothea Bucka von der Freiwilligenagentur Altmühlfranken einigte sich schließlich unter den eingegangenen Vorschlägen auf Gastner und Langeneggger.

Warum, erklärte unter anderem der Weißenbuger Filialdirektor Peter Schiebsdat: „Die beiden engagieren sich nicht erst seit der Friday-for-Future-Bewegung“ für die Umwelt, sondern schon seit vielen, vielen Jahren.“ Auch für Frank Sarres, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Sparkasse, sind die beiden Vögelschützer zwei Vorbilder, weil sie seit etlichen Jahren „etwas Wertvolles hergeben – Zeit“. Statt große Reden zu schwingen, würden beide lieber anpacken und etwas bewegen.

Wie wertvoll Gastner und Langenegger für den LBV sind, skizzierten auch die beiden Laudatorinnen Claudia Beckstein und Anke Brüchert. Beckstein ist die Vorsitzende der LBVKreisgruppe, Brüchert verantwortet in der Landesgschäftsstelle in Hilpoltsteindas Ehrenamtsmanagement. „Oft sind es nur wenige, die sich engagieren, dafür aber umso aktiver“, weiß Beckstein. Gastner und Langenegger seien solche Aktivposten des LBV, denen der Artenschutz im Landkreis echt am Herzen liege.

Die „gute Seele“ des LBV

Beckstein bezeichnete Gastner, der von 2004 bis 2012 die Kreisgruppe leitete als „gute Seele“ des Verbands, der immer ein offenes Ohr habe und selbst am Sonntag oder Feiertag bereitwillig einspringe, wenn einmal ein Vogel in Not gerettet werden müsse. So pflegt Gastner unter anderem Biotope, baut Krötenzäune auf und ab, bindet Kindergruppen in die Naturschutzarbeit ein und ist als Biberberater, Weisenbrüterberater, Naturparkführer und Naturschutzwächter im Einsatz. Sein Engagement sei „überdurchschnittlich“ und habe „Strahlkraft“ ist Beckstein überzeugt.

Langenegger, der unter anderem Weisenbrüterberater, Naturschutzwächter und ehrenamtlicher Beringer der Vogelwarte Radolfzell ist, kümmert sich vor allem um die Weißstörche im Landkreis, reinigt Eulenkästen oder beringt die Tiere. Durch sein Wirken verbessere er die Überlebenschancen seltener Tiere und sei ein starkes „Bindeglied zwischen Amt und Bürgern“. Mit Gastner und Langenegger würden „zwei unermüdliche Aktive“ ausgezeichnet, die auch Landrat Gerhard Wägemann für vorbildlich hält: „Ich bin überzeugt, dass hier die Richtigen vorgeschlagen und ausgewählt wurden.“ Beide seien im besten Wortsinne „Überzeugungstäter“ und „Bindeglieder“, die auch immer im Gespräch mit den Bürgern um einen Ausgleich bemüht seien, um einen guten Kompromiss zwischen Tier- und Umweltschutz und den Belangen der Bürger zu finden.

Wägemann äußerte den Wunsch, dass beide Preisträger noch lange weitermachen mit ihrem Engagement und ein gutes Beispiel für andere Bürger sind. Bürgermeisterin Maria Schneller als Vertreterin der Stadt Weißenburg sagte: „Sie haben sich großen Respekt verdient, vielen Dank für Ihr Engagement im Dienste der Natur.“

Die beiden Preisträger erklärten vor der kleinen Feierlichkeit im Vortragsraum der Sparkassenhauptgeschäftsstelle, was sie mit dem Preisgeld, das für eine gemeinnützige Organisation eingesetzt werden muss, machen wollen: Gastner will mit seinem Anteil Flächen ankaufen, die für die seltene Bachmuschel und den geschützten Biber geeignet sind, der seiner Ansicht nach ein viel besseres Image in der Öffentlichkeit verdient hätte. Langenegger will 250 Euro an das Frauenhaus in Schwabach spenden und die restlichen 1000 Euro ebenfalls für Flächenankäufe verwenden. Als Dank für die ideelle Unterstützung ihrer Ehemänner überreichte Frank Sarres an Gastners und Langeneggers Gattinnen Blumensträuße. Denn ohne den Rückhalt ihrer Ehefrauen könnten die beiden Naturschützer nicht soviel ihrer Freizeit für den Vogelschutz verwenden.

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