Eilmeldung aus 1. Regionalliga

Wegen Corona: Topspiel mit den VfL-Baskets Treuchtlingen kurzfristig abgesagt

27.11.2021, 08:09 Uhr
Ein Bild vom März 2019: Damals agierte Emanuel Richter (rechts) noch als Spieler der BG Leitershofen-Stadtbergen im Match bei den VfL-Baskets Treuchtlingen (links am Ball Claudio Huhn). Inzwischen fungiert Richter als Trainer und hat die Korbjäger aus dem Augsburger Raum an die Tabellenspitze der 1. Regio geführt. Das Gipfeltreffen mit dem VfL ist für diesen Samstag allerdings Corona-bedingt kurzfristig abgesagt worden.  

© Uwe Mühling, WT Ein Bild vom März 2019: Damals agierte Emanuel Richter (rechts) noch als Spieler der BG Leitershofen-Stadtbergen im Match bei den VfL-Baskets Treuchtlingen (links am Ball Claudio Huhn). Inzwischen fungiert Richter als Trainer und hat die Korbjäger aus dem Augsburger Raum an die Tabellenspitze der 1. Regio geführt. Das Gipfeltreffen mit dem VfL ist für diesen Samstag allerdings Corona-bedingt kurzfristig abgesagt worden.  

Grund für die kurzfristige Absage sind positive Corona-Tests auf Seiten der Treuchtlinger. Von daher können und dürfen sie zu dem Match in der Mehrzweckhalle in Stadtbergen nicht antreten. Wann die Partie nachgeholt wird, ist derzeit noch völlig offen. Generell wird es in der 1. Regionalliga immer schwieriger, den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten. Wegen der Hochinzidenz war zuvor bereits das Derby zwischen Bad Aibling und Rosenheim abgesagt worden.

Trotz der kurzfristigen Absage lohnt sich ein Blick auf die ursprüngliche Vorschau des Weißenburger Tagblatts auf das Topspiel zwischen Leitershofen und Treuchtlingen, weil sich darin die aktuell sehr schwierige Situation des Sports in der Pandemie sehr gut widerspiegelt.

Hier die bisherige Vorschau:

Für die VfL-Baskets Treuchtlingen war Abteilungsleiter und Kapitän Stefan Schmoll bei der virtuellen Besprechung der Regionalliga-Klubs dabei. Nach seinen Worten war es am Ende eine „deutliche Mehrheit“ der Vereine, die sich für das Weiterspielen unter 2Gplus-Bedingungen (geimpft, genesen und zusätzlich getestet) ausgesprochen hat.

„Der Tenor war, dass man den Spielbetrieb im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben aufrechterhält und mit Verlegungen großzügig umgeht“, so Schmoll.

„Zwiespältige“ Sache

Er selbst sieht die Sache „zwiespältig“. Auf der einen Seite stehen die hohen Infektionszahlen, wodurch sich „einige nicht wohlfühlen, wenn weitergespielt wird“. Andererseits laufe auch der Profisport weiter, und in der 1. Regio tue man mit größtenteils geimpften Akteuren und zusätzlichen Tests alles, um den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten. „Und wir Spieler wollen natürlich auch spielen“, sagt der VfL-Kapitän.

Trainer Stephan Harlander „respektiert und akzeptiert“ die Mehrheitsentscheidung. Zudem versteht er die Beweggründe der Pro-Fraktion, die gerade ihre jungen Spieler weiter fördern wollen, die Teams in der Nachwuchs-Bundesliga oder in der 2. Bundesliga ProB im Rücken haben und die letztlich professionell Basketball betreiben und dementsprechend auch bezahlen. Als Bürger und Privatperson ist Harlander jedoch der Meinung, dass man die geltenden Gesetze nicht ausreizen muss und verweist zudem auf die „gesellschaftspolitische Verantwortung des Sports“.

Folglich wäre der VfL-Coach für eine Saisonunterbrechung gewesen, zumal der Spielplan und die Saison durch die laufenden Verlegungen „unfassbar zerstückelt und verzerrt“ werden. So könne es sein, dass manches Team an Weihnachten mit acht oder neun Partien dasteht, andere dagegen nur mit vier oder fünf. Doch all das wollen und müssen Stephan Harlander und seine VfL-Baskets (vier Spiele, vier Siege) beiseite schieben und im Topspiel bei der BG Leitershofen/Stadtbergen (sechs Spiele, sechs Siege) alles in die Waagschale werfen.

VfL ist "krasser Außenseiter"

Die Treuchtlinger Mannschaft sieht er bei dem Gastspiel in Stadtbergen (Landkreis Augsburg) als „krassen Außenseiter“. Die „Topstar Kangaroos“ der BG Leitershofen/Stadtbergen haben laut Harlander „eine sehr kompakte und äußerst homogene Mannschaft, die diese Saison extrem verstärkt wurde und mit einer wirklich guten Zehner-Rotation spielt“. Und sie sind „gut gecoacht“, wie der VfL-Trainer über BG-Trainer Emanuel Richter sagt. Ihn kennt man als bisherigen Spieler beim Tabellenführer, aber auch aus früheren Zeiten bei den Giants Nördlingen, wo er zwischenzeitlich auch mit Stefan Schmoll zusammengespielt hat.

Auch Schmoll sieht den Spitzenreiter aus Schwaben als „sehr ausgeglichenes Kollektiv“ und zudem als Mannschaft, die über die Jahre zusammengewachsen und nun nochmals verstärkt worden ist. Die Treuchtlinger Verantwortlichen sehen die Favoritenrolle also klar bei Leitershofen/Stadtbergen. Klein beigeben werden sie deshalb aber noch lange nicht – im Gegenteil: „Wir fahren dahin und versuchen zu gewinnen“, unterstreicht Trainer Harlander.

"Wir sind vorbereitet"

Der VfL-Coach ist froh, dass er bis auf den Langzeitverletzten Luca Wörrlein alle Leistungsträger an Bord hat und auch sonst weitgehend aus dem Vollen schöpfen kann. „Wir haben gut trainiert und sind vorbereitet“, sagt Harlander und hofft, dass seine Truppe auch mental nach all den Corona-bedingten Diskussionen auf der Höhe ist.

Um die Bestimmungen einzuhalten, werden alle geimpften VfL-Spieler vor dem Spiel unter Aufsicht des Trainers die geforderten Selbsttests vornehmen. Alle Treuchtlinger Fans, die live mit dabei sein wollen, müssen ebenfalls den 2Gplus-Status erfüllen und am Eingang der Mehrzweckhalle in Stadtbergen einen zusätzlichen, negativen Corona-Test vorlegen können.

Der VfL-Kader: Stefan Schmoll, Claudio Huhn, Florian Beierlein, Simon Geiselsöder, Jonathan und Moritz Schwarz, Arne Stecher, Kevin Vogt, Yannick Rapke, Tobias Hornn, Moritz Rettner, Paul Mutterer und Jakob Vitzethum.

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