Heumöderntrails

Der Bund Naturschutz in Treuchtlingen wehrt sich gegen den Bau eines Schlepplifts

Georg Lindner

Lokalredaktion Treuchtlingen

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12.9.2023, 06:00 Uhr
Mit einem Schlepplift könnten Mountainbiker besser ihrem Sport im Heumöderntrail nachgehen - gegen den Bau eines solchen Lifts wehrt sich die Treuchtlinger Ortsgruppe vom Bund Naturschutz.

© Werner Sturm, NN Mit einem Schlepplift könnten Mountainbiker besser ihrem Sport im Heumöderntrail nachgehen - gegen den Bau eines solchen Lifts wehrt sich die Treuchtlinger Ortsgruppe vom Bund Naturschutz.

Das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen hat mit Bescheid vom 4. September die seilbahnrechtliche Bau- und Betriebsgenehmigung zur Errichtung eines Schleppliftes im Heumöderntal erteilt - darauf weist die Treuchtlinger Ortsgruppe vom Bund Naturschutz hin, der zugleich darauf verweist, dass er oder andere Umweltverbände an dem Verfahren nicht beteiligt wurden.

Die Naturschützer bemängeln, dass für den Bau des Schleppliftes nach den Vorstellungen der beiden Investoren eine Trasse von dreihundert Metern Länge und acht Metern Breite im Wald oberhalb der Talstation im Heumöderntal gebaut werden soll, ohne dass im Gutachten einer beauftragten Landschaftsarchitektin erkennbar ist, wie viele Bäume allein für die Trasse gerodet werden müssen.

Die Bäume im Bereich der geplanten Trasse sind 25 bis 28 Meter hoch, so die Ortsgruppe des Bund Naturschutz.

Durch das Anlegen der Trasse befürchten die Naturschützer, dass die dann neben der Trasse stehenden Bäume bei Starkregen, Gewittern oder Stürmen entwurzelt werden könnten.

Laut der Ortsgruppe könnten bei weiteren Prüfungen im Vorfeld der Baumaßnahme daher weitere Bäume gefällt werden, wenn dies aus Gründen der Verkehrssicherung nötig wird.

Der Bund Naturschutz verweist dabei auf die Hahnenkammstraße, bei der wegen der Verkehrssicherungspflicht siebzig Bäume auf beiden Seiten der Straße gefällt oder auf Stock gesetzt wurden, obwohl es hier nur um die Erneuerung der Straße ging.

Da es sich bei dem betroffenen Wald um einen gesunden Laubmischwald handelt und nicht um einen reinen Fichtenwald, könnten die geplanten Ausgleichsmaßnahmen in Windischhausen auch die bestehende Schutzfunktion des Waldes im Heumöderntal für die Kernstadt nicht ersetzen.

Thema beim Bauausschuss am Donnerstag

Der Bund Naturschutz verweist auf die anstehende Sitzung des Umwelt- Bau- und Verkehrsausschusses am Donnerstag, 14. September, bei dem er Bebauungsplan "Freizeit und Wohnen im Heumöderntal" auf der Tagesordnung steht.

Der Bund Naturschutz befürchtet in seiner Pressemitteilung, dass für den Bau des Schlepplifts ein massiver Eingriff in den Wald nötig werde, der dessen Klimaschutzfunktion für die Kernstadt erheblich beeinträchtigen könnte. Zudem würde dadurch mitten im bisherigen Wald eine Lärmquelle entstehen, so die Naturschützer.

Der Wald im Heumöderntal oberhalb der Talstation unterliegt der Planungshoheit der Gemeinde, eine Entscheidung über die Rodung des Waldes kann das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen der Stadt Treuchtlingen daher nicht abnehmen, so der Bund Naturschutz.

"Wir hoffen, dass sich der Stadtrat für den Klimaschutz und für den Lärmschutz im Heumöderntal entscheidet", so die Ortsgruppe Treuchtlingen des Bund Naturschutz in Bayern abschließend in seiner Presseerklärung.

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