Freundeskreis Barockstadt

"Don Camillo und Peppone" in Ellingen: Viel Applaus für Puppenspieler Markus Dorner

30.1.2023, 15:00 Uhr
Zeigte in Ellingen die hohe Kunst des Puppenspiels: Markus Dorner mit den Figuren Don Camillo und Peppone.

© Peter Schafhauser, NN Zeigte in Ellingen die hohe Kunst des Puppenspiels: Markus Dorner mit den Figuren Don Camillo und Peppone.

Der Volksmund sagt: „Pack schlägt sich, Pack verträgt sich.“ Im Falle des so ungleichen Paares Don Camillo und Peppone wäre das allerdings etwas despektierlich. Der eine ist schließlich Pfaff – pardon Priester, der andere Bürgermeister des italienischen Dorfes Pulcinella. Beide streiten, prügeln, zoffen sich für ihre jeweiligen Anhänger auf offener Bühne – um sich hinter den Kulissen immer wieder zu vertragen.

Rund 100 Besucher ließen sich in das italienische Dorf Pulcinella entführen - Fränkisches Lokalkolorit war aber auch mit dabei.

Rund 100 Besucher ließen sich in das italienische Dorf Pulcinella entführen - Fränkisches Lokalkolorit war aber auch mit dabei. © Peter Schafhauser, NN

Beide kommen in den zahlreichen Episoden nicht mit- und nicht ohne einander aus. Mit diesem Zwiespalt spielen die Geschichten von Giovannino Guareschi, dem Autor von Don Camillo und Peppone. Markus Dorner hat die weltberühmten Erzählungen der zwei so gegensätzlichen Menschen mit seinen Holzfiguren jüngst auf die Puppenbühne gebracht – und einer Art, die fränkisches Lokalkolorit mit italienischer Leichtigkeit verbindet. Das Ganze im katholischen Pfarrheim Ellingen in Anwesenheit von evangelischer und katholischer Geistlichkeit.

Hohe Puppenspiel-Kunst

Vorher durfte man sich schon fragen, wie so ein Spiel mit kleinen, hölzernen Protagonisten wohl auf Erwachsene wirken wird. Kurzum: Das war nicht einfach Kasperltheater, das war am Samstagabend hohe Puppenspieler-Kunst. Dorner ist ein begnadeter Solo-Puppenspieler und Unterhalter. Ein Mann, zwei Stimmen, dazu Hundegebell, Hühnergackern, Rindviehgebrüll und ein Holztheater mit weiteren Figuren und perfekter Tontechnik.

Meister seines Faches

Gelegentlich wird sogar das Publikum miteinbezogen. Und gelegentlich kommt auch Jesus zu Wort – ganz wie in den bekannten Schwarz-Weiß-Filmen mit dem Pfarrer und dem Bürgermeister. Die gerade mal zehn Euro Eintritt maßten sich geradezu lächerlich an für solch einen Meister seines Faches, der es verstand, durch geschickte Kommunikation und Gestik italienisches Flair im Saal zu verbreiten.

Die über Hundert erwachsenen Besucher zeigten nach eineinhalb Stunden Figurentheater ihre Begeisterung für eine geniale Vorstellung mit nicht enden wollendem Applaus. Fazit: eine gelungene kulturelle Veranstaltung des Freundeskreises Barockstadt Ellingen. Peter Schafhauser

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