Beginn des Schuljahres 2023/24
Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ist die Gesamtschülerzahl gestiegen
13.9.2023, 06:00 Uhr
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, haben wir uns gedacht und haben – exemplarisch für alle Schulen im Verbreitungsgebiet, am Dienstag an der Grundschule Emetzheim-Alesheim vorbeigeschaut, die heuer 54 Erstklässler besuchen.
Noch vor dem offiziellen Empfang haben wir den sechsjährigen Patrick abgefangen, der mit seiner Mama Oana und dem fünfjährigen Schwesterchen Eva dem ersten Schultag entgegenfieberte. Auf was er sich besonders freut? „Rechnen, Schreiben und Lesen“, lautete auch bei dem kleinen Weißenburger die Antwort, die man seit Jahrzehnten normalerweise bekommt.
Bunte Schultüten
In der Schulturnalle begrüßte die neue Schulleiterin Anja Meynhardt die Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern und der Chor der Klasse 2b unter der Leitung von Lehrerin Ipek Basaran-Stöber stimmte das Lied „Schulkinder sind schlau“ an. Das Fazit auch hier: „Rechnen, Schreiben, Lesen und das Abc – schön, dass ich zur Schule geh‘!“
Freilich wurde der erste Schultag auch am Dienstag standesgemäß durch bunte Schultüten und Lebkuchenherzen mit Willkommensgruß verschönert.
Wenig Tamtam
Zu Zeiten, in denen die Ehrengäste OB Jürgen Schröppel und Bürgermeister Manfred Schuster eingeschult wurden, war das noch ganz anders, verrieten der Weißenburger und der Alesheimer Rathauschef: viel weniger Tamtam, keine Väter weit und breit und nur ein Foto, das auch heute noch an diesen denkwürdigen Tag erinnert.
Das konnten die Eltern in Emetzheim bereits vor der Begrüßung auf dem Schulgelände schießen, wo zwei Kreidetafeln, die mit dem Schriftzug „Herzlich Willkommen, Mein Erster Schultag“ versehen waren, als Fotowand warteten.
Nach Anja Meynhardts Willkommensgruß griff OB Schröppel zum Mikro und versicherte den Kindern, dass sie hier ganz viele interessante Dinge lernen und ganz viel Spaß haben werden.
Zudem herrschten in Emetzheim und Alesheim vergleichsweise „paradiesische Bedingungen“. Sein Kollege Manfred Schuster meinte, dass es hier sehr gut Zustände gebe: „Ich sehe in den Gesichtern vor mir ganz viel Freude und wünsche allen einen ersten schönen Schultag.“
Gesamtschülerzahl ist gestiegen
Im aktuellen Schuljahr besuchen 3637 (2022/23: 3478) Schüler in 162 Klassen die Grundschulen im Schulamtsbezirk. In der Mittelschule werden 1940 (Vorjahre: 1979) Schüler in 90 Klassen unterrichtet.
„Im Vergleich zum Vorjahr ist die Gesamtschülerzahl mit 5577 (Vorjahr: 5457) erfreulicherweise wieder angestiegen“, schreibt das Schulamt. Das liege einerseits an den gestiegenen Geburtenzahlen, aber auch an der Beschulung der ukrainischen Kinder und Jugendlichen.
An drei Mittelschulen im Landkreis wurden sogenannte Brückenklassen mit insgesamt 50 Schülerinnen und Schülern gebildet. Daneben gibt es drei Brückenklassen an der Senefelder-Realschule, der Realschule Weißenburg und am Simon-Marius-Gymnasium in Gunzenhausen.
Pflichtunterricht abgedeckt
Mit den zugeteilten Lehrerstunden können an den Grund- und Mittelschulen alle Stunden des Pflichtunterrichts abgedeckt werden, wobei sich die Zuteilung geringfügig besser gestalte als im Vorjahr. Einerseits wurde die Gruppenbildung so gestaltet, dass die Gruppengrößen wieder eher am oberen Rand des Erlaubten gehalten wurden, andererseits traten bis auf eine Ausnahme alle Lehrkräfte ihren Dienst an.
Die durchschnittliche Anzahl der Schüler pro Klasse in den Grundschulen hat sich nur unwesentlich erhöht: von 22,1 auf 22,4. An der Grundschule in Weißenburg liegt der Klassendurchschnitt bei 26,5 Schülern.
Solide Reserve
Die mobile Reserve, die für erkrankte Lehrkräfte einspringt, konnte nach Ansicht des Schulamts „solide“ aufgestellt werden. Dennoch sieht die Behörde auch Grund zur Sorge, wenn zahlreiche Lehramtsstudierende sehr früh, vor ihrer beruflichen Laufbahn, viel Verantwortung als mobile Reserve übernehmen müssten.
Neben den Lehramtsstudierenden sind bei diesen „Externen“ auch ehemalige Lehrkräfte und andere pädagogisch Vorgebildete an den Schulen im Einsatz.
Bemerkenswert ist aus Sicht des Schulamts die Entwicklung, dass auch künftige Lehramtsanwärter nach ihrem 1. Staatsexamen an der Universität ihren Dienst nicht antreten, obwohl sie sich zunächst zum Vorbereitungsdienst angemeldet hatten. Ob dies ein einmaliges Phänomen ist oder sich hier gesellschaftliche Veränderungen niederschlagen, bleibe noch abzuwarten.
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