Ernstfall geübt

Übung im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen: Wie Drohnen gegen die Afrikanische Schweinepest helfen

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16.11.2023, 11:00 Uhr
Bei der Übung konnten die Reichweite, die Auflösung der Kameras, Wärmebilder und Akkukapazitäten der beiden eingesetzten Drohnen getestet werden.

© Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen Bei der Übung konnten die Reichweite, die Auflösung der Kameras, Wärmebilder und Akkukapazitäten der beiden eingesetzten Drohnen getestet werden.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine Krankheit, die Haus- und Wildschweine gleichermaßen befallen kann und bei Ausbruch schwerwiegende Konsequenzen vor allem für schweinehaltende Betriebe hat. Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, führt das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen regelmäßig Übungen zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest durch. So wurde jetzt zum zweiten Mal der Einsatz von Drohnen bei der Bekämpfung der ASP bei Wildschweinen getestet.

Suche per Wärmebilder

Drohnen kommen in verschiedenen Szenarien der Seuchenbekämpfung zum Einsatz. Sie spüren beispielsweise mit Wärmebildkameras verendete Wildschweine auf. Die Fundstellen werden an die zuständigen Stellen gemeldet werden, sodass der Kadaver geborgen und die Fundstelle entsprechend gereinigt und desinfiziert werden kann.

Gemeinsam gegen die Schweinepest: das Veterinäramt des Landratsamtes zusammen mit der Informations- und Kommunikationseinheit des Landkreises und dem Drohnenteam des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL).  

Gemeinsam gegen die Schweinepest: das Veterinäramt des Landratsamtes zusammen mit der Informations- und Kommunikationseinheit des Landkreises und dem Drohnenteam des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL).   © Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen

Außerdem fliegen Drohnenpiloten Gebiete ab und sammeln geografische Daten und Bilder. Somit können nicht nur Kadaver, sondern gegebenenfalls auch lebende Wildschweine mit der Wärmebildkamera gefunden werden, erklärt das Landratsamt in einer Pressemitteilung.

Drohnen getestet

Organisiert wurde die Übung vom Veterinäramt des Landratsamtes zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Informations- und Kommunikationseinheit (IuK-Einheit) des Landkreises. Unterstützt wurde das Team durch das Drohnenteam des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) unter der Leitung von Dr. Franz Kronthaler. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Regierung von Mittelfranken und benachbarter Landkreise waren ebenfalls dabei.

Nachdem Dr. Kronthaler die aktuelle Lage der ASP in Europa und Deutschland präsentierte, stellte er die Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Drohnen bei der Bekämpfung der ASP vor. Anschließend wurden die Drohne des LGL sowie die der IuK-Einheit Weißenburg-Gunzenhausen vor Ort getestet. Dabei konnten die Reichweite, die Auflösung der Kameras, Wärmebilder und Akkukapazitäten der beiden eingesetzten Drohnen demonstriert werden.

Salamibrot wird zur Gefahr

Das Virus der Afrikanischen Schweinepest ist für Menschen nicht ansteckend und ungefährlich. Es wird direkt über Tierkontakte oder indirekt, zum Beispiel über Fleisch oder Wurst von infizierten Tieren, übertragen. Unter ungünstigen Bedingungen können unachtsam entsorgte Reste von virushaltigem Reiseproviant ausreichen, um die Seuche einzuschleppen. Essensreste sollten daher für Wildschweine unzugänglich entsorgt werden.

Vorrangiges Ziel ist es, den Kontakt von Hausschweinen mit Wildschweinen zu verhindern. Der Landwirt muss seinen Bestand so abschotten, dass jedweder Kontakt seiner gehaltenen Tiere, aber auch des Futters und Einstreu sowie der Gülle bzw. des hofeigenen Mistes oder jedweder Gerätschaften, die im Stall zum Einsatz kommen, mit Wildschweinen unmöglich gemacht wird.

Die Afrikanische Schweinpest bedroht nach wie vor die heimischen Haus- und Wildschweinbestände. In Deutschland wurde die ASP erstmals im September 2020 in Brandenburg bei einem Wildschwein festgestellt. Deutschlandweit sind bislang Fälle in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern aufgetreten. Beim Hausschwein gab es Ausbrüche in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg und Niedersachsen.

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