Wird Sigi Zimmerschied der nächste Weißenburger Stadtschreiber?

27.1.2023, 14:04 Uhr
Sigi Zimmerschied spielte im Sommer 2022 im Bergwaldtheater den "Heiligen Trinker" im Stück "Der größte Glückkeks". Vom Weißenburger Theaterprojekt zeigt er sich sehr angetan und möchte es weiter unterstützen. Vielleicht ja als neuer Stadtschreiber?

© Uwe Mühling, WT Sigi Zimmerschied spielte im Sommer 2022 im Bergwaldtheater den "Heiligen Trinker" im Stück "Der größte Glückkeks". Vom Weißenburger Theaterprojekt zeigt er sich sehr angetan und möchte es weiter unterstützen. Vielleicht ja als neuer Stadtschreiber?

Die Debatten über die Zukunft des großen Weißenburger Theaterprojekts sind in vollem Gange. Es geht darum, ob die Stadt sich nach dem Lebkuchenmann und dem Glückskeks eine dritte Großinszenierung eines eigenen Stücks im Bergwaldtheater traut.

Der Ausgang der Debatte ist offen. Klar scheint aber, dass nach öffentlichen Diskussionen und vielen Gesprächen mit Politik, Künstlern und ehrenamtlich Engagierten die Entscheidungen wohl in den kommenden Monaten fallen wird. Große Unterstützung hat derweil Sigi Zimmerschied für das Projekt signalisiert. Er werde weiter an Bord sein und aktiv mitwirken, hat er der Passauer Neuen Presse in einem Interview erklärt.

Gespräche mit Zimmerschied geführt

Die Initiatoren des Theaterprojekts, Dr. Karl-Friedrich Ossberger, Mathias Meyer und Jan Stephan, hatten in den vergangenen Wochen Gespräche mit ihm über eine weitere Beteiligung geführt. Zimmerschied hatte im Glückskeks die Figur des Heiligen Trinkers gespielt und wurde zum Publikumsliebling.

Der Kabarettist und Schauspieler ist mehrfach preisgekrönt und durch seine Kinofilme in den Rita-Falk-Verfilmungen an der Seite von Sebastian Bezzel deutschlandweit bekannt. Die Idee ist, Zimmerschied als dritten Weißenburger Stadtschreiber zu gewinnen. Er würde damit die Nachfolge von Franzobel und Clemens Berger antreten.

Bereits in diesem Sommer würde er mehrere Wochen in der Stadt leben und ein neues Weißenburg-Stück schreiben. Dass dies 2023 passiert, ist Voraussetzung, dass es überhaupt einen Stoff gibt, der 2025 im Bergwaldtheater umgesetzt werden kann.

Parallel ehrenamtliche Strukturen

Damit man keinen Zeitdruck in der Entscheidung über die Durchführung des Großprojekts im Stadtrat hat, wollte man den Stadtschreiber als Projekt auf ehrenamtlicher Basis parallel aufs Gleis zu setzen. Ein lokaler Verein soll die Trägerschaft übernehmen und die Wilhelm- und Christine-Hirschmann Stiftung aus Treuchtlingen hat sich bereit erklärt, das Projekt zu finanzieren.

„Wir können froh sein, dass es eine solche Stiftung in der Region gibt, die bereit ist, solche Projekte mit sehr namhaften Summen zu unterstützen“, stellt Ossberger fest. Die Stiftung hat bereits in den vergangenen beiden Projekten einen großen Beitrag geleistet.

„Wichtig ist uns, dass mit der Entscheidung in Sachen Stadtschreiber nichts über die Zukunft des Theaterprojekts ausgesagt wird“, erklärt Mathias Meyer. „Wir wollen keinen Druck machen, wir wollen nur die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen, sollte sich die Stadt für das Projekt entscheiden, was wir uns natürlich wünschen.“

Eindrucksvolles Bekenntnis zu Weißenburg

Das Bekenntnis von Zimmerschied zu Weißenburg in der Passauer Neuen Presse fiel jedenfalls eindrucksvoll aus. „Da erfüllt sich ein Traum, den ich für Passau hatte, der sich dort aber nicht erfüllt hat“, erzählt Zimmerschied über die Theaterambitionen Weißenburgs. Die Kunstszene der Stadt sei erstaunlich und seine Beteiligung in diesem Jahr im Bergwaldtheater habe er als große Bereicherung erlebt..

„Ich wusste gar nicht mehr, ob ich das kann“, stellte er mit Blick auf das Ensembletheater fest. „Wenn man so lange alleine auf der Bühne steht, weiß man gar nicht, ob man nicht autistisch geworden ist. Dass ich doch kompatibel bin, das war die schönste Erfahrung im letzten Jahr.“

„Zimmerschied wäre schon eine Wunschbesetzung“, stellte Jan Stephan fest. „Er genießt als Kabarettist großes Renomee, ist als Schauspieler aber auch einem breiten Publikum bekannt.“ Komplett in trockenen Tüchern sei allerdings noch nichts, betonten die Initiatoren. Die Details müssten in den nächsten Wochen noch geklärt werden, aber nach diesem so klaren Bekenntnis zu Weißenburg sei man zuversichtlich, dass das sehr schnell gelingen könne.

"Eine Ehre"

Ossberger: „Es ist schon eine Ehre, dass eine so bedeutende Künstlerpersönlichkeit, wie Sigi Zimmerschied soviel Lust auf das Weißenburger Bürgertheater hat.“ Zimmerschied hatte sein weiteres Engagement für Weißenburg im Rahmen der Berichterstattung über die Premiere seines neuen Programms im Münchner Lustspielhaus am 2. Februar publik gemacht. Er hat seine Jahresplanung so ausgerichtet, dass ihm eine längere Anwesenheiten in der Stadt möglich ist.

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