Auch Pleinfeld will die Schul-Fusion

29.7.2020, 12:11 Uhr
Auch Pleinfeld will die Schul-Fusion

© Foto: Robert Maurer

Die Mittelschule in Ellingen kämpft seit Jahren darum, jedes Jahr eine Klasse zustande zu bekommen. Immer häufiger gelingt dies nicht, weil es weniger als 15 Schüler im Jahrgang sind. Die kommen dann an die Mittelschulen in Weißenburg oder in Pleinfeld. Zuletzt wuchs die Sorge, dass deshalb die Ellinger Mittelschule deshalb komplett aufgelöst werden könnte.

Ellingens Bürgermeister Matthias Obernöder (CSU) ist deshalb an die Nachbarn in Pleinfeld herangetreten und hat angeklopft, ob man nicht einen Schulverband gründen wolle. Ellingen wäre dabei Juniorpartner, würde auf einen eigenen Rektor verzichten und sich mit einem Konrektorposten zufriedengeben.

Die Lösung würde sicherstellen, dass auf absehbare Zeit je Jahrgangsstufe zwei Klassen gebildet werden können. Das hätte kleinere Klassen zur Folge, was im Pleinfelder Gemeinderat nun allgemein begrüßt wurde. Außerdem ist ein jahrgangsstufenspezifischer Unterricht möglich. Auf der Negativseite stehen ein höherer Platzbedarf in Pleinfeld oder mögliche Bustransfers von Pleinfelder Schülern nach Ellingen.

Ellingen und Pleinfeld haben der Gründung eines neuen Schulverbandes schon zugestimmt. Höttingen und Ettenstatt sollen diese Woche folgen. Sie sind Mitglied im Ellinger Schulverband und dadurch mit im Boot. Das Schulamt in Weißenburg befürwortet den Zusammenschluss ebenfalls, und auch die Weißenburger Mittelschule hat keine Bedenken. Dort hat man ohnehin das Problem, dass trotz des Neubaus der Platz schon langsam wieder knapp zu werden droht.

Im Pleinfelder Gemeinderat gab es zum Zusammenschluss nur positive Stimmen zu hören. Bürgermeister Stefan Frühwald (CSU) sprach von "einer neuen Konstanz", die so möglich werde, weil die Zweizügigkeit an der Schule damit die nächsten Jahre sicher wäre. Auch gäbe es Chancen einen M-Zweig zu etablieren. "Das wäre eine tolle Chance für uns in Pleinfeld", fand Frühwald. Damit hätten die Mittelschüler dann die Möglichkeit, die mittlere Reife in Pleinfeld zu machen.

Für die SPD betonte Felix Michahelles, dass es eine gute Sache sei, wenn die Klassenstärken kleiner werden. Wichtig sei allerdings, dass es "eine gewisse Freiwilligkeit" gebe, welche Schüler gegebenenfalls in Ellingen unterrichtet werden.

Auch für die Freien Wähler ist der Zusammenschluss der richtige Weg, weil damit nicht nur Ellingen, sondern auch Pleinfeld auf absehbare Zeit als Standort gesichert wird, wie Fraktionschef Uwe Geuder feststellte. Schließlich könnte es sonst "langfristig auch für uns schwierig werden", gab Frühwald zu bedenken.

Für die CSU plädierte Fraktionsvorsitzender Stefan Ritzer für den Zusammenschluss, weil ihn die Argumente der Standortsicherung und der kleineren Klassen überzeugt hätten. Dabei sei er "anfangs skeptisch gewesen", stellte er fest.

Nach wenigen Minuten war das Thema abgearbeitet. Wenn nun noch Höttingen und Ettenstatt zugestimmt haben, ist es an der Verwaltung die erforderlichen Schritte zusammen mit der Schulamt in Weißenburg bei der Regierung von Mittelfranken auf den Weg zu bringen. Greifen soll das möglichst bald. Das bedeutet dann wohl den Schuljahresbeginn 2021/2022.

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